Antiquarium (München)

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Das Antiquarium, eines der ältesten Renaissance-Gewölbe Europas

Das Antiquarium ist ein bedeutender Renaissancesaal in der Münchner Residenz.

Die Residenz in der Münchner Innenstadt war als Stadtschloss Sitz der bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige. Herzog Albrecht V. ließ dort von Hofbaumeister Wilhelm Egkl auf der Grundlage eines Entwurfs des aus Mantua stammenden Jacopo Strada einen Raum für seine umfangreiche Skulpturensammlung errichten. Sie entstand zwischen 1568 und 1571 als sogenanntes Antiquarium und sollte der Präsentation der antiken Skulpturen aus der Sammlung Herzog Albrechts dienen.

Das Bauwerk gilt mit 69 Metern Länge als der größte Renaissancesaal nördlich der Alpen. Das durchlaufende Tonnengewölbe wird von den Stichkappen der 17 Fensterpaare ausgehöhlt und so transparent. Die reiche, von verschiedenen Künstlern wie Hans Thonauer, Alessandro Scalzi, genannt Padovano, und Antonio Maria Viviani geschaffene Ausstattung mit 102 Ansichten altbairischer Städte wurde erst um 1600 vollendet.

Im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, wurde er nach dem Krieg unter Leitung von Otto Meitinger wieder aufgebaut. Heute wird der Saal wieder für Empfänge und Konzerte genutzt.

Literatur

  • Dorothea und Peter Diemer: Das Antiquarium Herzog Albrechts V. von Bayern. Schicksale einer fürstlichen Antikensammlung der Spätrenaissance. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, Jg. 58, 1995. S. 55-104.