„Aris Kalaizis“ – Versionsunterschied

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* 2005 USA (Columbus/OH) Auslandsstipendium des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst
* 2005 USA (Columbus/OH) Auslandsstipendium des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst
* 2007 ISCP-Stipendium, New York City, USA
* 2007 ISCP-Stipendium, New York City, USA

== Filmbeiträge ==
* [http://www.youtube.com/watch?v=SPPVgeX7O1o/ Aris Kalaizis ZDF-Künstlerportrait von Beate Tyron. 2011]


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 4. Juli 2011, 10:13 Uhr

Aris Kalaizis (rechts) mit Ilkka Halso, 2010

Aris Kalaizis (* 1966 in Leipzig) ist ein deutsch-griechischer Maler.

Aris Kalaizis und Carol Strickland, 2007

Leben

Aris Kalaizis wuchs als Sohn griechischer Emigranten in Leipzig auf. Nach einer Lehre zum Offsetdrucker und einer Umschulung zum Fotolaboranten, begann er im Jahr 1992 das Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, das er 1997 mit Auszeichnung abschloss.

Von 1997 bis 2000 absolvierte er sein Meisterschülerstudium bei Arno Rink. Seine bisher größte öffentliche Einzelschau fand 2005 im Marburger Kunstverein statt. 2007 präsentierte er seine erste USA-Soloshow in New York. Einem breiteren Publikum wurde er 2010 durch seine Teilnahme an der Biennale di Venezia (12. Mostra Internazionale di Architettura) bekannt. Die bislang außergewöhnlichste Ausstellung fand 2011 unter dem Titel „Der doppelte Blick“ im Schloßmuseum Greiz statt, wo Kalaizis erstmalig vorgefundene historische Räume in einen zeitgenössischen Kontext stellte. Seine Bilder befinden sich in mehreren in- und ausländischen Kunstsammlungen. Neben seinem Professor, der ihn während des Studiums betreute, war Aris Kalaizis in jüngeren Jahren besonders von dem barocken Maler Jusepe de Ribera, sowie von dem britischen Künstler Francis Bacon beeinflusst. Die manchmal surreal anmutenden Szenen in seinen Bildern sind aus Ideen entwickelt, die Kalaizis nach der Art eines Drehbuchs aufzeichnet.[1] Seit 2000 lebt er freischaffend als Maler in Leipzig.

Werk

Kalaizis konstruiert heute seine, zumeist aus dem Traum hervorgerufenen Gemälde, mit Hilfe aufwändiger Inszenierungen oder Aufbauten, die er am Handlungsort anfertigt und an deren vorläufigem Ende mehrere Fotografien entstehen. Am Beginn der Arbeit steht jedoch stets der Traum, der das Inbild evoziert. Hat er ein Inbild, sucht er in der Realität nach einer äußeren Gegebenheit, die seinem ‚Inbild‘ am nächsten kommt. Ist eine äußere Gegebenheit gefunden, macht er von diesem Ort ein Foto. Dieses Foto dient ihm zumeist als Basis für die Hintergrundebene. Was folgt, ist ein meditativer, kontemplativer Vorgang, indem er überlegt, was vor / mit dieser Bildszenerie geschehen könnte. Dieser Arbeitsansatz von Kalaizis unterscheidet ihn grundlegend von vielen Fotorealisten, da jene keine neue Realität herausfordern. Sein prägendes Strukturprinzip ist die Antithetik, wodurch die erreichten Positionierungen in Frage gestellt werden sollen. Da sich diese Bilder weder dem Surrealen noch dem Realen zuordnen lassen, entwickelte die amerikanische Kunsthistorikerin, Carol Strickland, in Bezug auf Kalaizis’ Bilderwelt, den Begriff des ‚Sottorealismus‘. ‚Sotto‘ meint hier ‚unterhalb‘ oder ‚unter‘ und weist auf die verborgenen Geheimnisse hin, die unter der Oberfläche der anscheinenden Geschichte verborgen sind.[2] Kalaizis erwähnt in Diskussionen um die Themengebiete Realität und Imagination oft den Surrealisten André Masson, der einmal gesagt hat: „Es gibt nichts Phantastischeres als die Wirklichkeit“.[3]

Auszeichnungen

  • 1997 Landesstipendiat des Freistaates Sachsen
  • 2001 Kunstpreis der deutschen Volks-und Raiffeisenbanken
  • 2005 USA (Columbus/OH) Auslandsstipendium des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst
  • 2007 ISCP-Stipendium, New York City, USA

Filmbeiträge

Literatur

  • Von unvoreiligen Versöhnungen, Katalog. Helmuth Stephan (Hrsg.) Artco-Verlag, Leipzig 1997, ISBN 3-9805681-2-1
  • Athletik und Sinnmonarchie. Katalog, Torsten Reiter (Hrsg.) Maerzgalerie, Leipzig 2000
  • Brancard. Katalog, Maerzgalerie, Leipzig 2003, ISBN 3-9809215-0-6
  • Ungewisse Jagden. Katalog, Marburg/Leipzig, 2005
  • Rubbacord. Katalog, Kerber-Verlag, Bielefeld/Leipzig 2006, ISBN 3-938025-81-6
  • Making Sky, Monografie mit Werkverzeichnis (1995–2009). Hirmer-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-7774-9065-6
  • Der doppelte Blick. Katalog, Ausstellung Schlossmuseum Greiz 2011

Aris Kalaizis bei artfacts.net

Einzelnachweise

  1. Der Leipziger Maler Aris Kalaizis. In: Marburger Forum, Jg.6 (2005), Heft 2
  2. aus:Aris Kalaizis im Gespräch mit Carol Strickland_Katalog 'Rubbacord'_Kerber-Vg._S.9
  3. Ausstellungsgespräch Aris Kalaizis_Max Lorenzen_Marburg 2007