Assimilation (Lernpsychologie)

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Assimilation (französisch assimilation ‚Angleichung‘) bedeutet in der Lernpsychologie das Zuordnen einer Wahrnehmung zu einem vorhandenen Wahrnehmungsschema, das bereits für ähnliche Wahrnehmungen verwendet wird. Dadurch wird eine Wahrnehmung verallgemeinert und als bekannt eingestuft.

Assimilation ist nach Jean Piaget (Entwicklungspsychologie) eine von zwei Arten der kognitiven Anpassung und dient der Herstellung eines Gleichgewichtszustandes (Äquilibration). Das ergänzende Gegenteil von Assimilation ist die Akkommodation, die Anpassung der inneren Welt (représentation du monde)[1] durch Schaffen eines neuen Wahrnehmungsschemas (französisch accomodation ‚Anpassung‘).

Beispiel

Wauwau-Schema: Ein Kind sieht ein kleines, weißes, wuscheliges, bellendes Wesen und die Mutter sagt dazu „Wauwau“. Später sieht das Kind ein großes, braunes, glatthaariges, bellendes Wesen und die Mutter sagt dazu „Wauwau“. Durch weitere solche Erfahrungen entsteht ein Wauwau-Schema. Dieses enthält die für alle Hunde typischen Merkmale und schließt die untypischen aus.

Ein solches Schema erlaubt dem Kind:

  • auch Hunde, die es noch nie gesehen hat, als Wauwau einzuordnen.
  • später das Wauwau-Schema für den Begriff Hund zu verwenden
  • später den Begriff Hund als Oberbegriff für verschiedene Hunderassen zu verwenden.

Einzelnachweise

  1. Jean Piaget: La représentation du monde chez l’enfant. Presses Universitaires de France (1947) Réimpression Quadrige (2005) ISBN 2-13-053978-5