Behr (Adelsgeschlecht)

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Stammwappen der von Behr

Die Familie von Behr ist ein niedersächsisches Uradelsgeschlecht, angeblich aus dem Harzgebiet. Bereits um 1105–1167 ist Hermann von Behr als Domherr und später Archidiakon in Halberstadt nachgewiesen.

Geschichte

Das Geschlecht selbst führt seine Abstammung auf den Edelfreien Hugold (1148–1162) zurück, der ein Bruder des Bischofs Hermann von Verden und Vogt der Hermannsburg war. Dies ist jedoch nach aktuellem Forschungsstand fraglich. Vermutlich waren Bischof Hermann von Verden und sein Bruder Hugold Edelherren von Ampfurth. (siehe weblink)

Ende des 12. Jahrhunderts trat Eberhard Bere im Gefolge Heinrichs des Löwen und seiner Söhne auf. Seitdem gehörten die von Behr zum Lüneburger Adel.

Die von Behr verbreiteten sich bereits in 13. Jahrhundert nach Mecklenburg und Pommern und bildeten dort eigene Stämme. Von dem niedersächsischen Stamm ging Diedrich von Behr 1550 nach Kurland.

Im 18. Jahrhunderts nahm Karl August von Behr den vereinigten Namen Behr-Negendank an. 1862 wurde die russische Anerkennung zur Führung des Baronstitels erteilt. 1861 erhielt Ulrich von Behr-Negendank den Grafentitel.

Ein im 19. Jahrhundert entstandener und 1953 neu gegründeter Familienverband vereinigt die Stämme der Grafen, Barone und Herren von Behr und Behr-Negendank.

Wappen

Behr-Grabplatte von 1698 in der Dorfkirche Basse, Stamm Mecklenburg mit Bären als Helmzier

Das Geschlecht der von Behr führt drei Stammwappen.

  • Das niedersächsische und kurländische zeigt in Silber einen schreitenden schwarzen Bären. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken der Bär vor einem natürlichen Pfauenwedel aus sieben, an den Stielen mit roten Pfauenfedern umbändert.
  • Das mecklenburgische zeigt in Silber einen schreitenden schwarzen Bären mit goldenem Halsband. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken der Bär.
  • Das Pommersche zeigt in Silber einen aufgerichteten schwarzen Bären. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken zwei abgewendete silberne Gänsehälse.

Die Behr-Negendank haben ein viergeteiltes Wappen: in eins und vier ist der schreitende Bär, zwei und drei sind durch eine linke silberne Spitze von Gold und Rot geteilt († Negendank).

Angehörige

  • Cord von Behr aus Greese, Klosterhauptmann von 1653-1659 in Dobbertin, seine Grabplatte steht am westlichen Anbau des Klosterhauptmannhaus
  • Anna Sophia von Behr aus dem Hause Zülow (1642-1705), in dem ab 1696 im Kloster Dobbertin gefürten Einschreibebuch als Nr.1 eingetragen, war dort von 1691-1705 als Domina die Vorsteherin des Damenstifts
  • Johann Burchard von Behr (1714-1771), Oberappellationsgerichtsrat, Minister des Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und Kurator der Georg-August-Universität Göttingen
  • Ottmar von Behr (1810–1856), deutsch-amerikanischer Farmer und Schafzüchter, Meteorologe und Naturforscher
  • Friedrich von Behr (1821–1892), preußischer Politiker
  • Ulrich von Behr-Negendank (1826–1902), preußischer Politiker
  • Kurt von Behr (1891–1945), Oberführer des DRK, Leiter der „Dienststelle Westen“ im Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg
  • Sophie von Behr (* 1935), deutsche Journalistin und Schriftstellerin
Commons: Behr family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Friedrich Lisch: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Band I bis IV, Schwerin 1861 bis 1863.
  • Ulrich Graf von Behr-Negendank: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Band V und VI, Berlin 1894 und 1897
  • Jahrbuch des Deutschen Adels, Band III, 1900, mit Stammreihe und älterer Genealogie
  • Stackelberg, Otto Magnus von: Genealogisches Handbuch der estländischen Ritterschaft, Teil 2, 3: Estland, Bd.: 3, Görlitz, 1930 S. 27-28
  • Stavenhagen, Oskar: Genealogisches Handbuch der kurländischen Ritterschaft, Teil 3, 2: Kurland, Lfg. 9-12, Bd.: 2, Görlitz, 1937 S. 767ff und S. 787-811
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Band 53, Adelslexikon, 1972, C.A. Starke Verlag
  • Marcelle und Fritz von Behr: Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Gützkower Linie (Die Schwanenhälsigen), Band VII, Teil I und II, Bremen 1989.