Benutzer:Aalfons/Indaganda

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Wortherkunft, lateinischer Gebrauch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Indaganda, aus dem Lateinischen wörtlich: „die zu erforschenden (Dinge)“, ist die Pluralform eines Gerundivums. Sie ist abgeleitet vom Verb indagare „erforschen“, zunächst „das Wild umstellen und aufspüren“, „ein Kesseltreiben veranstalten“. Es entstand aus in-d- „in, hinein“ und -ag- zu agere „treiben“ „führen“, „tun“.[1]. Autoren der lateinischen Klassik benutzten das Wort indaganda im allgemeinen Sinn von "Untersuchungen", so Aulus Gellius im 2. Jahrhundert n. Chr. in Noctes Atticae XI 18, 16 „in cognitione rerum indaganda“, wörtlich „in Kenntnis der zu untersuchenden Dinge“[2]. vir in cognitione rerum indaganda sagax "ein scharfsinniger Forscher",[3]


In Übersetzungen aus der spätlateinischen Gelehrtensprache konnte es wegfallen, so bei der Dissertation des Mineralogen Christian Ernst Weiss 1859. Deren Titelbeginn De indaganda quarzi systematis evolutione lautete auf deutsch nur noch Ueber die Entwicklung des Quarzsystems.[4] Verwandte deutsche Latinismen sind Indagation „Aufspürung“, „Untersuchung“ und indagieren „aufspüren“. Wie Indaganda sind auch diese Ausdrücke veraltet.[5]

  1. Alois Walde: Lateinisches Etymologisches Wörterbuch, Heidelberg 1906, S. 300
  2. Thesaurus Linguae Latinae Band 7.1, Sp. 1005
  3. Karl Ernst Georges: Kleines deutsch-lateinisches Handwörterbuch. Hannover und Leipzig 1910, Nachdruck Darmstadt 1999, Sp. 988 s. v. Forscher, http://images.zeno.org/Georges-1910/K/big/Georges-1910-01-0922.png online
  4. Christian Ernst Weiss: De indaganda quarzi systematis evolutione et de amplificandis evolutionibus, Berlin 1860, Digitalisat, und Ueber die krystallographische Entwicklung des Quarzsystems und über krystallographische Entwicklungen im Allgemeinen, Halle 1860, Digitalisat
  5. Duden: Das Große Fremdwörterbuch, Mannheim 1994, S. 618