Benutzer:Aemijork/3R-Prinzip

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1959 haben die britischen Wissenschaftler William Russel und Rex Burch das Prinzip der 3R als ein Grundsatz der experimentellen wissenschaftlichen Arbeit in dem Buch „The Principles of Humane Experimental Technique“ veröffentlicht.

Ziel des 3R Prinzips ist es, Tierversuche vollständig zu vermeiden (Replacement) und die Zahl der Tiere (Reduction) und ihr Leiden (Refinement) in Versuchen auf das unerlässliche Maß zu beschränken.Bundesinstitut für Risikobewertung[1]

1959 haben die britischen Wissenschaftler William Russel und Rex Burch das Prinzip der 3R als ein Grundsatz der experimentellen wissenschaftlichen Arbeit in dem Buch „The Principles of Humane Experimental Technique“ veröffentlicht.

Das 3R Prinzip ist heutzutage die Grundlage für die Tierschutzpolitik und Praxis moderner Forschungsansätze in vielen Ländern.

Mit der Europäischen Richtlinie 2010/63/EU des europäischen Parlaments und des Rates vom 22. September 2010 zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere[2] zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere erfuhr das international anerkannte Prinzip der 3R im Jahr 2010 zum ersten Mal auch eine gesetzliche Anerkennung. Die Bestimmungen der Europäischen Richtlinie und damit auch das 3R Prinzip wurden 2013 mit dem novellierten Tierschutzgesetz und der Tierschutz-Versuchstierverordnung in deutsches Recht umgesetzt.

Konkret heißt das, dass jede Wissenschaftlerin und jeder Wissenschaftler, die oder der einen Tierversuch plant und für diesen eine behördliche Genehmigung beantragt, folgende Fragen im Genehmigungsantrag wissenschaftlich begründet beantwortet:

Replacement (Vermeidung)

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Gibt es Möglichkeiten, den geplanten Tierversuch durch den Einsatz anderer Methoden zu vermeiden? Wenn möglich, werden Tierversuche durch Alternativmethoden ersetzt. Es wird immer geprüft, ob es zur Beantwortung der wissenschaftlichen Fragestellung ausreicht, auf einfache Organismen wie Bakterien oder wirbellose Tiere zurückzugreifen oder Zell- und Gewebekulturen, Computermodelle oder andere Ersatzmethoden zu verwenden.

Reduction (Verringerung)

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Wird die Anzahl der eingesetzten Versuchstiere auf das unerlässliche Maß reduziert? Die Anzahl der Versuchstiere wird auf ein notwendiges Minimum reduziert. Dazu tragen ein kluges Versuchsdesign und statistische und methodische Optimierungen bei. Geeignete Tiermodelle werden aufgrund von Erfahrungswerten sorgfältig ausgewählt. Durch die zentrale Erfassung der Ergebnisse aus Tierversuchen und eine gute Abstimmung zwischen Wissenschaftler, wird verhindert, dass ähnliche Versuche mehrmals gemacht werden.

Refinement (Verbesserung)

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Werden die Belastungen, denen die Tiere ausgesetzt sind, so gering wie nur möglich gehalten?

Die Tiere müssen artgerecht gehalten werden, also mit genügend Platz und in einer Umgebung, die ihr Wohlbefinden fördert. Durch die ständige Verbesserung der Untersuchungsmethoden, wie beispielsweise Betäubung, Narkosen und spezielles Tiertraining, werden Stress und Leiden so weit wie möglich reduziert.

Die Landesbehörden, die für die Genehmigung von Tierversuchsanträgen verantwortlich sind, prüfen, ob diese Fragen dem derzeitigen Wissensstand entsprechend beantwortet wurden.

Mit dem 3R Prinzip und seiner Anerkennung ist das große Ziel verknüpft, Tierversuche vollständig zu ersetzen, sobald dies wissenschaftlich möglich ist.

Bundesnetzwerk 3R

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Im Zentrum des Bundesnetzwerks 3R steht der inter- und transdisziplinäre Dialog zwischen Wissenschaft, Industrie, Verwaltung sowie Interessenverbänden. Das 3R-Konzept beschreibt das Ziel Tierversuche zu vermeiden (Replacement) und die Zahl der Tiere zu reduzieren (Reduction) und ihr Leiden in Versuchen zu beschränken (Refinement). Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierte Bundesnetzwerk 3R versteht sich als Netzwerkinitiator, um Austausch- und Begegnungsmöglichkeiten zwischen den unterschiedlichen Disziplinen zu ermöglichen, um so die 3R-Methodenforschung in Deutschland voranzutreiben.

Im Januar 2022 ist das Bundesnetzwerk 3R gestartet: Zur Auftaktveranstaltung diskutierten mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wissenschaft, Industrie, Behörden und Verbänden gemeinsam die Perspektiven und Herausforderungen von 3R-Methoden, ihre Erforschung und ihre Implementierung in den Forschungsalltag sowie in die regulatorischen Vorschriften. [3]

https://www.tierversuche-verstehen.de/das3rprinzip/ https://www.dpz.eu/de/abteilung/ueber-tierversuche/3r-und-alternativmethoden.html

Einzelnachweise

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  1. Bundesinstitut für Risikobewertung
  2. https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2010:276:0033:0079:de:PDF
  3. https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/bundesnetzwerk-3r-gemeinsam-den-dialog-gestalten-14891.php