Benutzer:Astrid Scharinger/Arbeitsseite (SU 2019)

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UNESCO-Welterbe Historisches Zentrum von Wien: die Keller und touristische Kellerführungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Keller der Stadt Wien existieren schon seit Jahrhunderten und gehören so wie die Altstadt zum UNESCO-Welterbe der Stadt Wien.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Untergrund der Stadt Wien befinden sich weitläufige Kelleranlagen, welche oftmals bis zu vier Stockwerke in die Tiefe reichen. [1] Die genaue Entstehungszeit der Keller ist noch nicht genau geklärt, da es keine Pläne mehr gibt, jedoch liegen Vermutungen nahe, dass die ältesten Keller schon seit dem Mittelalter existieren.[2] Wann jedoch die Keller um zwei bis drei Stockwerke erweitert wurden, ist unklar. Es wird vermutet, dass nach den Türkenbelagerungen die Keller ausgebaut wurden, um als Zisternen und Lagerräume genutzt zu werden. [3]

Die Keller spielten im alten Wien eine lebenswichtige Rolle, sie wurden nämlich jahrhundertelang als Lagerräume für Lebensmittel genutzt. Dafür wurden im Winter aus nahe gelegenen Teichen Eisblöcke geschnitten, diese dann in die Stadt und in die Keller transportiert, wo sie im kühlen Erdreich eine perfekte Lagerstätte für Lebensmittel, Wein und Wasser darstellten.[4] Es gab auch riesige Hallen, welche oft als Trinkhallen benutzt worden sind. [5]

Die Keller Wiens waren früher in einem riesigen Netzwerk durch Verbindungstunnels verbunden. Es war also möglich von einem Ende Wiens an das andere Ende unterirdisch zu gelangen.[2] Doch nicht nur die Innenstadt steht auf jahrhundertealten Kellern, auch unter Schloss Schönbrunn finden sich unterirdische Gänge und Räume. Das Gerücht, dass es eine geheimen Gang von Schönbrunn bis zur Hofburg gibt, ist jedoch nicht wahr. Die Existenz eines Tunnels vom Bundeskanzleramt bis zur Hofburg ist jedoch allgemein bekannt. [3]

Viele der heute vorhandenen Tunnels wurde erst zur Zeit des zweiten Weltkrieges gegraben, als die Nationalsozialisten die Gänge von Zwangsarbeitern anlegen ließen.[1] Im zweiten Weltkrieg wurden viele Keller auch als Luftschutzanlagen genutzt. Durch die verbundenen Kellerabteile, war es möglich wieder an die Oberfläche zu gelangen, selbst wenn ein oder mehrere Ausgänge durch die Bombenangriffe blockiert waren. Doch nicht immer hatten die Leute Glück und am 12. März 1945 wurden hunderte Menschen in Kellern im Philipphof verschüttet. Eine Gedenktafel ist heute zwischen Albertina und Staatsoper angebracht, um den Opfern zu gedenken. [4]

Wegweiser aus der Zeit des zweiten Weltkrieges, welche angebracht wurden, um den Schutzsuchenden Orientierung zu bieten, kann man auch heute noch sehen. [3]

Heutiger Zustand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heutzutage sind die Häuser jedoch nicht mehr durch ihre Keller verbunden, da im Jahre 1952 das Baugesetz verschärft wurde und die Verbindungsgänge unzugänglich gemacht wurden. Die Tunnel existieren jedoch immer noch, die Kellerzugänge sind bloß abgeschnitten vom Zugang zu den Tunnel. Die Existenz der Tunnel wird nicht an die große Glocke gehängt, da es Kriminelle anziehen könnte. Jedoch sehen viele eine große Chance für Touristenattraktion in den Tunneln, zum Beispiel wenn man einen Gang wieder freilegen würde und die Menschen von einem Platz in Wien zu einem anderen gänzlich unter der Erde gehen könnten. [5]

Zwar sind die Verbindungsgänge zwischen den einzelnen Kellern nicht mehr zugänglich, die Keller an sich sind es meist schon noch, und einige sind sogar für die Öffentlichkeit zugänglich. Zum Beispiel der Keller unter dem Trachtengeschäft Tostmann in der Schottengasse. Während das erste Geschoss des Kellers renoviert wurde und heute vor allem für Produktpräsentationen genutzt wird, ist das zweite Geschoss noch fast im Originalzustand.[4]

In den alten Kellern sorgen Luftschächte für ein ausgewogenes Klima. Wie wichtig diese sind zeigt sich am Falle der Michaelergruft. Nachdem man die Lüftungsschächte in der Gruft zugemauert hat, kämpft man mit dem Schimmel der durch die zu hohe Luftfeuchtigkeit entstanden ist. Man hat daraufhin die Luftfeuchtigkeit künstlich wieder gesenkt. [5]

Eine ganz besondere Entdeckung war der Fund eines Schwimmbades unter des dritten Wiener Gemeindebezirkes. Das sogenannte Beatrixbad wurde 1888 erbaut, geriet aber nach dem zweiten Weltkrieg in Vergessenheit. Das Bad wurde renoviert und stellt heute einen Teil eines Wellness-Klubs dar. [1]

Hofburg Weinkeller

In manchen Keller kann man sogar noch Reste der alten Stadtmauer oder anderen Überbleibsels sehen, wie zum Beispiel im Keller des Spezialitätengeschäfts Porta Dextra, wo sich in der ziegelsteinernen Wand auch Steinblöcke des alten Stadttores des römischen Lager Vindobona befinden. [4]

Heutige Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kellerführungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Person die die Keller Wiens einmal selber erleben möchten, haben die Gelegenheit eigene Führungen zu buchen. Eine dieser Führungen, die den Namen „Keller & Co“ trägt, wird von Peter Ryborz geführt, welcher der Obmann des Underground Club Vienna ist. [5]

Eine ganz besondere Führung ist die Tour durch den Keller von Schlumberger, welche auch eine Verkostung und die Möglichkeit Souvenirs und Schlumberger-Produkte beinhaltet. [6]

Des Weiteren werden auch eigene Führungen durch die ältesten und besten Weinkeller von Wien angeboten.[7]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Doch nicht nur Führungen werden in den alten Kellern von Wien angeboten. Früher zum Beispiel wurden im Lenaukeller Rätselraylles veranstaltet, welche Rattenraylles genannt wurden. Im jüdischen Museum am Judenplatz, welche die Überreste der ehemals größten jüdischen Synagoge Wiens beherbergt, kann man im Untergrund eine virtuelle Tour erleben. [5]

Eine weitere außergewöhnliche Veranstaltung findet im Felsenkeller unter dem Café Concerto statt. Einmal im Monat haben hier nämlich Musiker die Gelegenheit ihr Können bei der Open Stage unter Beweis zu stellen. [8]

Gastronomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Esterházykeller Außenansicht

Einige der alten Keller werden als Gaststätten betrieben, wie zum Beispiel der zwölf Apostelkeller. Der Zwölf Apostelkeller besteht seit dem Jahre 1339 und umfasst drei Kellergeschosse.[9] Weiter Kellerlokale sind der Esterházykeller, der Augustinerkeller und der Melker Stiftskeller. [4] Im Esterházykeller wird schon seit 1683 schon Wein ausgeschenkt. [3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c 01 02 2014 um 18:27 von Norbert Rief: Unterirdisches Wien: Das Skelett im Keller. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  2. a b Geheimnisvolle Unterwelt von Wien: Unbekannte Keller − rätselhafte Gänge – verborgene Tunnel | Zinshausverkauf Wien. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  3. a b c d egogala: Die Geheimnisse der Wiener Unterwelt. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  4. a b c d e Stadtstreunerin: Unterwegs in den Kellern von Wien. In: stadtstreunen.at. 7. April 2017, abgerufen am 1. Oktober 2019 (deutsch).
  5. a b c d e 18 Meter unter der Erde - Tour zu den Eingeweiden Wiens | wieninternational.at. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  6. Die Schlumberger Kellerwelten in Wien | Schlumberger Webshop. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  7. Wien: Weinverkostung mit Kellerführung auf Deutsch. Abgerufen am 1. Oktober 2019.
  8. Wenn im Keller Kunst entsteht | Leben in Wien. Abgerufen am 1. Oktober 2019 (deutsch).
  9. Steigt hinab in den Wiener Untergrund. 7. Juni 2016, abgerufen am 1. Oktober 2019.