Benutzer:Bauspielplatz-Senkelsgraben/Bauspielplatz-Senkelsgraben

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Bauspielplatz am Senkelsgraben in Porz-Wahnheide

1.) Ursprung und Geschichte des Bauspielplatzes

Aus einer Porzer Sommerferien-Spielaktion mit Hüttenbauen im Jahre 1979 wurde der heutige Bauspielplatz Senkelsgraben in Wahnheide geboren. Bis 1993 wurde der Spielbetrieb unter städtischer Regie geführt, seit 1994 sichert alleine der private, gemeinnützige Förderverein Bauspielplatz Senkelsgraben in Wahnheide e.V. den Fortbestand des Ganzjahres-Spiel- und Freizeitangebotes für Kinder und Jugendliche ausschließlich in bürgerschaftlichem Engagement.

Bei dieser Ferienspielaktion im Sommer des Jahres 1979 konnten Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren auf einem städtischen Grundstück in der Nähe des Bieselwaldes in Köln-Porz-Wahnheide während der Sommerferien Holzhütten bauen, an der frischen Luft spielen, Freunde und Freundinnen kennenlernen und gemeinsame Ferientage verbringen. Bereits in der ersten Woche kamen mehrere hundert Kinder und standen geduldig Schlange, um mit Sicherheitshelm, Handschuhen nebst Hammer, Nägeln und Brettern von den Organisatoren eines provisorischen Spielangebotes ausgestattet zu werden. So war bis Ende der Sommerferien ein mit zahlreichen Holzbuden bestückter Wiesengrund zurück geblieben, dessen Budendorf sogar eigens die Bezeichnung „Schlumpfheide“ in Anlehnung an den damaligen Sommerhit „Das Lied der Schlümpfe“ von Vadder Abraham erhielt.

Doch was sollte danach aus „Schlumpfheide“ werden? Das städtische Grundstück  musste geräumt werden, was zahlreiche Eltern und Initiatoren auf den Plan rief, die sich für ein alternatives Ersatzangebot einsetzten; mit Erfolg, wie sich schon ein Jahr später zeigte. Denn am 26. Juni 1980 war es endlich soweit:

Bei strömendem Regen warteten die Kinder darauf, dass die erfolgreiche Ferienaktion des Vorjahres in Wahnheide fortgeführt wurde“, berichtete damals der Kölner Stadtanzeiger über die Eröffnung. Mittags um 12 Uhr öffnete der „neue“ Bauspielplatz am Senkelsgraben in Porz-Wahnheide, der den „alten“ Bauspielplatz fortan unter städtischer Regie ablöste. Insgesamt hatte die Stadt Köln 350.000 DM sowie eigenes Personal für den Betrieb zur Verfügung gestellt, um die Spielstätte mit Bauwagen, Spielgeräten, Holz und Baumaterial nebst Werkzeugen eröffnen zu können. Auch wenn das Angebot vorerst nur auf bestimmte Ferienaktionen mit zeitlich begrenztem Rahmen reduziert war, fand das Treiben wachsenden Zuspruch bei Kindern und Jugendlichen.

2.) Spielbetrieb in städtischer Regie wird 1993 eingestellt

Mitte 1993 kam dann das vorläufige „Aus“ für das städtisch betriebene Ferienlager auf dem 6.500 qm großen Gelände:

In Zeiten knapper Haushaltskasse fehlte der Stadt das Geld, um das einzigartige Spiel- und Freizeitangebot aufrecht zu erhalten. Der Bauspielplatz wurde anlässlich der „Haushaltskonsolidierung“ ersatzlos geschlossen, und enttäuschte Kinder und Eltern standen plötzlich vor verriegelten Toren am Ende der Gernotstraße. Hütten verfielen, Container rosteten, das Außengelände drohte zu verwildern. Dagegen wandte sich erneut eine private Initiative aus Anwohnern rund um die benachbarte Hunoldstraße, die sich vehement für den Erhalt der Anlage stark machten.

3.) Vereinsgründung

Im Mai 1994 erhielten die Bauspielplatzkinder endlich eine neue Chance: Der Förderverein Bauspielplatz Senkelsgraben in Wahnheide e.V. wurde gegründet und übernahm die Leitung in ehrenamtlichem Engagement. Ohne materielle und finanzielle Unterstützung der Stadt hatten es Anwohnergemeinschaft und Gründungsmitglieder vom Start an nie leicht. Betreuungspersonal musste ebenso wie Baumaterial, Holz und alles Weitere bezahlt werden, wozu alleine die spärlichen Mitgliedsbeiträge selten ausreichten.

Eine finanzielle Rutschpartie mit ungewisser Zukunft“, berichtete denn auch die Kölnische Rundschau von den Anstrengungen für den Erhalt des immer beliebter werdenden Spiel- und Freizeitangebotes in Wahnheide.

Im ständigen Überlebenskampf gelang es dem Vereinsvorstand endlich im Jahre 2007 erstmals mit der Stadt Köln verbindliche Rahmenbedingungen für die weitere Existenz der Einrichtung zu fixieren:

·      Ein unbefristeter Mietvertrag zwischen Verein und Stadt wurde abgeschlossen,

·      eine geregelte, zeitgemäße Schmutzwasser-Entsorgung durch Anschluss an die städtische Kanalisation sowie

·      die dringende Erneuerung von Küchen- und Aufenthaltscontainern wurden realisiert,

·      und letztendlich wurde eine Vereinbarung mit der Stadt zur Kostenbeteiligung in Form eines Regelförderbeitrages als Betriebskostenzuschuss getroffen.

3.) Leitbild und Ziele

Kinder brauchen Erfahrungen und Bildung, die sich auch außerhalb von Schule, Freizeitkursen und Medien abspielen. Dabei ist die Erkundung der Natur und das Erleben von Abenteuern eines ihrer elementaren Bedürfnisse. „Kinder lieben die Natur - und sie brauchen sie.“ Gerade auf den Abenteuerspielplätzen und Jugendfarmen können Kinder ihre Umwelt schätzen und lieben lernen und bekommen Impulse für eine nachhaltige Entwicklung.

In einem zukunftsfähigen Bildungssystem können Jugendfarmen und Aktivspielplätze im Netzwerk mit den traditionellen Bildungseinrichtungen eine bedeutende Rolle spielen, denn sie sind im Vergleich zur Schule auch recht abenteuerlich. Ein Abenteuer ist Prozess mit vorläufig unbekanntem Ausgang. Er beinhaltet einen hervorragenden Bildungsfaktor und fördert gleichzeitig Selbstbewusstsein und Gesundheit. Der entscheidende Faktor aber ist, dass Spielräume vorhanden sind, die auch als echt von Kindern und Jugendlichen erlebt werden. Solcher Art Spielräume öffnen das Bewusstsein und machen neugierig auf das Unbekannte.

Die Arbeit und Methoden des Bauspielplatzes sind in den Kontext der offenen Kinder und Jugendarbeit eingebettet und orientieren sich an den elementaren Bedürfnissen der Heranwachsenden nach Bewegung, Erleben und Beteiligung mit dem Ziel, kinder- und jugendgerechte Lebensräume zu schaffen. Diese Lebensräume bieten als weitläufige und komplexe Erfahrungsräume die Möglichkeit, fundamentale Lebenskompetenzen zu erwerben.

In der Unmittelbarkeit des sinnhaften Erlebens unterstützen wir Kinder und Jugendliche in deren selbständiger Aneignung von Räumen, Werten und Verhaltensweisen. Die Natur wird dabei als ursprünglicher Entwicklungsraum verstanden und gestalterisch mit einbezogen.

Die folgenden Ziele sind Grundlage unserer pädagogischen Arbeit:

  • Förderung der Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit
  • Förderung von Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein
  • Ermöglichung von Primärerfahrungen
  • Entwicklung der Bewegungsfähigkeit, Motorik
  • Entwicklung handwerklicher Fähigkeit
  • Erweiterung kreativer Fähigkeit
  • Förderung der Kooperationsfähigkeit
  • Förderung von sozialer Verantwortung
  • Bewusstsein für gesunde Ernährung schaffen
  • Förderung der eigenen, gleichwertigen Geschlechteridentität
  • Partizipation, im Sinne der Beteiligung und Mitbestimmung der Zielgruppe
  • Ganzheitliche Förderung der Kinder und Jugendlichen
  • Bedarfsorientierte Angebote schaffen
  • Ermöglichung von sinnvoller Freizeitgestaltung
  • Freiwilligkeit
  • Sozialräumliche Vernetzung
  • Weiterentwicklung von Konzepten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
  • Offenheit und Vielschichtigkeit der Angebotsstruktur
  • Wirtschaftlichkeit

4.) Zielgruppe

Der Bauspielplatz steht allen Menschen unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht, ethnischen Herkunft, Religion und Weltanschauung offen. Dabei liegt der Schwerpunkt jedoch auf der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Dementsprechend liegt der Fokus pädagogischer Betreuung durch die Einrichtung vor allem auf Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren  aus Wahnheide und den angrenzenden Stadtteilen. Der Alltag in der Einrichtung orientiert sich besonders an der Lebenswelt, den Wünschen und den Bedürfnissen dieser primären Zielgruppe.

Der größte Teil der Kinder und Jugendlichen, die unsere Einrichtung besuchen sind Stammbesucher/Innen, die den Platz regelmäßig, oft mehrmals pro Woche, besuchen. Viele der Stammbesucher/Innen besuchen die Einrichtung bereits seit mehreren Jahren. Unsere Zielgruppe zeigt verstärkt Perspektivlosigkeit durch eine geringe Schulbildung auf. Bei den Besucher/Innen der Einrichtung handelt es sich vor allem um Kinder und Jugendliche die Haupt-, Real-, Gesamt- und Förderschulen besuchen. Gymnasiasten sind in der Gruppe der Stammbesucher fast nicht präsent. Kriminalität, besonders Gewalt und Drogenkonsum, gehören zur Lebenswelt der Jugendlichen im Stadtteil. Verbale und körperliche Gewalt wird häufig als sinnvolles Mittel zur Konfliktbewältigung angesehen.

Von vielen Jugendlichen beider Geschlechter werden ein stark patriarchalisch geprägte Rollenverständnis und klassische Lebensentwürfe gezeigt und gelebt. Bei vielen Besuchern kann ein Mangel an - aus gesellschaftlicher Sicht - positiven Vorbildern festgestellt werden.  

Kinder und Jugendliche haben erfahren, dass sie im öffentlichen Raum unerwünscht sind und höchstens geduldet werden. Existierende Spielflächen dürfen nur zu bestimmten Zeiten und einer klar definierten Altersgruppe genutzt werden. Auf die Nutzung alternativer Flächen durch Jugendliche wird in der Regel mit Verboten und Schließung der Flächen reagiert. Auch rein kommerzielle Angebote für Jugendliche sind im Stadtteil fast nicht vorhanden. Trotzdem sind die Kinder und Jugendlichen stark durch die Konsumhaltung innerhalb der Gesellschaft geprägt. Es ist zu beobachten, dass im Zuge von ansteigender Kinderarmut die Besucher/Innen des Bauspielplatzes oft mit Hunger auf den Platz kommen.

Das tägliche Zubereiten von gespendeten Nahrungsmitteln ist für die Kinder und Jugendlichen fester Bestandteil des Besuches am Nachmittag. Die Kinder und Jugendlichen helfen bei der Zubereitung des nachmittäglichen „Snacks“ mit, teilweise ist dieser für einige die erste Mahlzeit des Tages.

Die Lebensfelder der Jugendlichen (Familie, Beziehungen, Schule und Arbeit) sind auch in Wahnheide gesellschaftlichen Veränderungen ausgesetzt. Auslöser für diese Veränderungen sind z.B.: Medienkultur, wachsende Mobilität, Freizeitindustrie, Entdeckung der Jugend als bedeutenden Wirtschaftsfaktor, zunehmender Mangel an Freiräumen, Auflösung der traditionellen Familienstruktur, Identifikation über Trends (Freizeit, Musik, Sport, Mode), hohe Jugendarbeitslosigkeit, Verlängerung der Ausbildungszeiten, Zuspitzung ethnischer Konflikte, etc.

Gerade in dieser Zeit der Verunsicherung brauchen junge Menschen während ihrer Entwicklungsphase Begleitung, die sie in der Auseinandersetzung mit den sich veränderten, gesellschaftlichen Bedingungen unterstützt und ihnen in dieser schwierigen Phase sowohl einen geschützten Raum, als auch pädagogische Unterstützung und Beratung gewährleistet. Sie benötigen einen Raum, in dem sie sich in Selbstständigkeit üben können, um sich dann mit neuen Kompetenzen auch außerhalb dieses geschützten Rahmens zu bewegen.

Der Bauspielplatz erreicht durch die Niederschwelligkeit des Angebotes viele Menschen, die in der oben beschriebenen Weise Hilfestellung benötigen. Teilweise wird der Bauspielplatz somit für einige Kinder zur „zweiten Familie“, in der sie sich aufgehoben, geschützt und unterstützt fühlen.

Der offene Bereich ist der Kernbereich unserer pädagogischen Arbeit. In diesem Sinne verstehen wir unter Offener Kinder- und Jugendarbeit, Freizeitgestaltung möglich zu machen, d.h. Kinder und Jugendlichen Räume zur Verfügung zu stellen, die sie freiwillig besuchen können, in denen sie sich mit Gleichaltrigen treffen und  einen Experimentierraum zur Verfügung haben, in dem sie sich verwirklichen können.

Bei der Gestaltung des offenen Bereichs liegt das Augenmerk besonders auf der Abwechslung und Vielseitigkeit der Angebote, ohne dabei die Interessen, Problemlagen und Ressourcen der Kinder und Jugendlichen außer Acht zu lassen. Kinder und Jugendlichen in ihrer Freizeit, Erfahrungs-, Entspannungs-, Erlebnis- und Experimentierraum anzubieten und sie bei deren Planung und Gestaltung mit einzubinden ist Ziel des Bauspielplatzes.

Mit unseren Angeboten im offenen Bereich wollen wir neben einer zugangserleichternden niedrigschwelligen  Angebotsstruktur gezielt soziale Schlüsselkompetenzen fördern und den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, die Vorteile des Agierens innerhalb der Gruppe und die gemeinsame Umsetzung der eigenen Interessen zu erfahren.

Dabei sind uns folgende Themenschwerpunkte besonders wichtig:

  • Vermittlung von Verantwortungsgefühl
  • Vermittlung von Selbstbewusstsein
  • Förderung der Gruppenfähigkeit / Kooperationsbereitschaft
  • Konfliktfähigkeit durch Förderung der Dialogbereitschaft
  • Hilfe zur Selbständigkeit
  • die Integration durch das Kennenlernen und Akzeptieren unterschiedlicher Kulturen
  • das verantwortungsvolles Umgehen mit der eigenen Umgebung und den Mitmenschen
  • die Verbesserung der individuellen Lebenssituation durch Beratung in spezifischen Lebenslagen
  • das Erweitern der kreativen Möglichkeiten
  • die Kinder und Jugendlichen dazu befähigen, solidarisch konstruktiv ihre Bedürfnisse zu formulieren und umzusetzen.

Diese sozialen Schlüsselqualifikationen sollen die Kinder- und Jugendlichen dazu befähigen, sich kritisch und konstruktiv mit den gesellschaftlichen Realitäten und ihrer eigenen Rolle darin auseinanderzusetzen.

5.) Angebote

Der Bauspielplatz bietet ein umfangreiches Programm aus den Bereichen Natur-, Erlebnis-, Sport- und Spielpädagogik.  Es besteht täglich/ regelmäßig ein Gartenangebot, Umgang mit Feuer, Pflege des Geländes, das selbsttätige Bauen von Hütten oder Gemeinschaftsspielorten (z.B. große Schiffe, Baumhäuser etc.), bewusstes Wahrnehmen naturnaher Kreisläufe und der Jahreszeiten.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der sportlich- und freizeitorientierten Arbeit. Das Gelände bietet einen großen Sandplatz zum Fußball-, Volleyballspielen und vielen Gruppenspielen. Es gibt einen Basketballplatz, eine Tischtennisplatte, ein Trampolin, eine Kutsche zum Klettern, eine große Wiese und einen kleinen Wald zum Fangen und Verstecken, Kettcars, Roller, Einräder und Skateboards.

Auf der Bühne wird getanzt, jongliert, geturnt und gechillt.

Des Weiteren im Programm sind Koch-und Backangebote, kreative Bastelmöglichkeiten/-angebote und tägliches Werken auf dem Bauspielplatz, dem Gelände und in der Kinderwerkstatt.

Projektarbeit findet hier ebenfalls statt, sie ist allerdings abhängig von der Aquise von finanziellen und personellen Ressourcen. Dazu müssen Projekt-Anträge zur Finanzierung gestellt werden, diese müssen bewilligt, begleitet und abschließend bis hin zur Abrechnung zum Verwendungsnachweis bearbeitet werden (können).

Des Weiteren hat die Erfahrung gezeigt, dass Projektarbeit mit für das jeweilige Thema speziell geschultem Personal den meisten Anklang findet. Dieses Personal muss ebenfalls gefunden und aquiriert werden. Grundsätzlich ermöglicht Projektarbeit durch ihren meist zeitlich begrenzten Rahmen aktuelle Themenstellungen angemessen pädagogisch und flexibel zu bearbeiten.

Ebenso bietet sich hier einen Experimentierraum, in dem Innovationen bzw. geplante Schwerpunktverschiebungen zunächst erprobt  und reflektiert  werden können, bevor sie perspektivisch in das reguläre Angebot übernommen werden. Insbesondere im Sinne der Partizipation kann ein Projekt für Kinder und Jugendliche einen Rahmen darstellen, sich für einen überschaubaren Zeitraum zu engagieren und in neuen Rollen zu erproben.

Projekte bieten zudem eine Basis für themenspezifische Vernetzung, die sich sowohl auf den Sozialraum, als auch darüber hinaus erstrecken kann und im Sinne des Synergieeffektes in der Lage ist, Ressourcen zu bündeln.

Auf dem Bauspielplatz gab es seit 2017 folgende Projekte, die über einen längeren Zeitraum (1 bis 2 Jahre) stattgefunden haben, und für die es zusätzliches, speziell ausgebildetes Personal gab:

1  Medienprojekt mit eigenem Youtube Kanal

2  Zirkusprojekt mit Teilnahme von mehreren Zirkuscamps in anderen Einrichtungen

3  Projekte in Form einer Workshop-Woche in den Ferien fanden statt mit

4  Kunstprojekt mit dem Atelier Artig

5  Spielezirkus

6  Bauprojekt

7  Computer-Projekt

8  Gartenprojekt

9  Bienenprojekt

Gerade in Zeiten fortschreitender Einsparungen im Bereich der Jugendhilfe können durch die Freisetzung von Projektmittel verschiedenster Institutionen (Förderung von Einzelprojekten aus Mitteln des Kinder- und Jugendförderplanes, Stiftungen, Bezirksämtern, trägerinternen Projektmitteln, EU-Fördermodell, u.a.), neue zusätzliche Potentiale erschlossen werden, die sowohl die pädagogischen Angebote, als auch die ökonomische Basis der Einrichtung erweitern.

Die Gestaltung eines Projekt in der Abfolge: Initiierung, Vorbereitung, Durchführung, Präsentation und Evaluation kann jenseits alle inhaltlichen Entwicklungen für alle Beteiligten öffentlichkeitswirksam genutzt werden und beinhaltet in unterschiedlichen Dimensionen das Potential zu Veränderungen.

6.) Ferienprogramme

In allen Schulferienzeiten (außer in den Weihnachtsferien) bietet der Bauspielplatz ein Ferienprogramm mit erweiterten Öffnungszeiten an. Durch die Entstehung des Bauspielplatzes als ein ursprünglich ausschließliches Ferienprojekt, liegt die Begründung der sowohl zeitlichen, als auch personellen erhöhten Ressourcenbereitstellung.

Auch das täglich in ehrenamtlicher Arbeit zubereitete Mittagessen ist fester Bestandteil des Ferienprogramms und wird für eine nicht kostendeckende Summe in Höhe von einem Euro jedem und jeder Teilnehmer und Teilnehmerin angeboten.

Jedes Ferienprogramm ist für alle Kinder kostenlos und kann ohne Anmeldung besucht werden.

Diese Niederschwelligkeit ist gerade für die Zielgruppe aus Porz wichtig, da hier wenige Kinder lange Ferienreisen mit den Eltern unternehmen (können).

Das Ferienprogramm macht einen großen Anteil der jährlichen Öffnungszeit und Angebotsstruktur des Bauspielplatzes aus. Die Öffnungszeit ist täglich um 2 Stunden erhöht, der Personalaufwand wird erhöht, die ehrenamtliche Beteiligung und Planung dieser ist ebenfalls erhöht. Außerdem finden in diesen Zeiten viele Projekte statt; Ausflüge, Übernachtungen und das Sommerfest werden hier veranstaltet.

7.) Gruppenarbeit

Gruppenarbeit, d.h. Arbeit mit einer bestimmten Zielgruppe (Mädchen, Jungen, Jugendliche, Eltern) findet auf dem Bauspielplatz nicht statt. Hauptsächlich wegen fehlender personeller Ressourcen ist die Gruppenarbeit bisher kein fester Bestandteil der Arbeit auf dem Bauspielplatz.

Allerdings bestehen viele Kooperationen mit Gruppen aus dem Stadtteil, die sich außerhalb der Öffnungszeiten auf dem Bauspielplatz treffen, um dort Gruppenarbeit zu betreiben.

Beispiele sind mehrere Karnevalsvereine, die teilweise ihr (Kinder-) Tanztraining auf dem Gelände ausüben, Vereine, die Vereinssitzungen abhalten, andere Gruppierungen, die ihr Sommerfest oder Zusammenkünfte auf dem Gelände umsetzen können.

8.) Kooperationen/Netzwerk

Der Förderverein kooperiert in erster Linie mit dem Jugendzentrum Grengel (Kooperationsvereinbarung). Die Fachkraft des Bauspielplatzes nimmt an den Teamsitzungen des Jugendzentrums teil, und es werden alljährlich gemeinsame Projekte geplant und durchgeführt. In den Sommerferien bietet der Bauspielplatz mit dem Jugendzentrum Grengel und der katholischen Jugendagentur  das gemeinsame Projekt „Ferien zu Hause“ an.

Weiterhin gibt es Kooperation mit dem Jugendzentrum Weiß und dem Jugendpark in Köln. Die Vernetzung mit den anderen Bauspielplätzen/Jugendfarm der Stadt Köln findet quartalsweise als Treffen statt.

Das Team Streetwork Porz hat im Sommer 2020 ein Projekt auf der Grünfläche vor dem Bauspielplatz durchgeführt, seitdem gibt es auch mit diesen Kolleg*innen informellen Austausch. Die Fachkraft nimmt am städtischen Arbeitskreis AK POJU (Arbeitskreis Porzer Jugend) teil.

Weitere Kooperationen mit:

· Bezirksjugendpflege

· Interkultureller Dienst

· ASD (Allgemeiner Sozialer Dienst)

· Neukirchner Erziehungsverein.

Über das betreute Freizeitangebot hinaus ist das vom Förderverein gepflegte Außengelände nebst modernisierten Pavillons und allen Versorgungseinrichtungen längst zum Magneten für weitere Aktivitäten zahlreicher Porzer Vereine, Schulfeiern, Eltern-/Nachbarschaftsfesten, Seniorentreffs und Veedels-Aktionen von Karnevals- sowie Bürgervereinen geworden:

Außerhalb der Öffnungszeiten gibt es zahlreiche Vereine, Schulen, Familien und viele andere Gemeinschaften, die den Platz nutzen. Somit finden viele Aktivitäten unterschiedlicher Alters- und Zielgruppen auf dem Bauspielplatz statt. Die Projekte und Veranstaltungen mit Vereinen, Einrichtungen und Bürgern sind fester Bestandteil der Arbeit.

Gerade in den Sommermonaten wird der Bauspielplatz an den Wochenenden für diverse Veranstaltungen wie etwa Klassenabschiedsfeiern, Geburtstagsfeiern, Seniorentreff, Familien- oder Schulfeste genutzt.

9.) Öffnungszeiten

Der Bauspielplatz hat von Montag bis Freitag für Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren geöffnet. Die regelmäßigen Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 15 Uhr bis 19 Uhr. In den Wintermonaten von November bis Februar sind die Öffnungszeiten Montag  bis Freitag von 15 Uhr bis 18 Uhr.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Schulferien sind die Öffnungszeiten erweitert: Montag bis Freitag von 11 Uhr bis 17 Uhr.

Die jährlichen Schließzeiten richten sich überwiegend nach den gesetzlichen Feiertagen. Außerdem ist der Bauspielplatz von Mitte Dezember bis Mitte Januar geschlossen.

Zusätzlich zu den Öffnungszeiten dient der Platz am Wochenende und abends nach der Öffnungszeit  verschiedenen Nutzern und Anbietern, als Beispiele sind hier zu nennen:

•          Vereine für Sitzungen, Training, Feiern

•          Privatpersonen zur Ausrichtung von Geburtstagen und anderen Festen

•          Der Förderverein des Bauspielplatzes für Mitgliederversammlungen

•          Schulklassen für Abschlussfeiern und Übernachtungsaktionen.

Zusätzlich gibt es spontane Sonderaktionen außerhalb der regulären Öffnungszeiten.

10.) Personal/Team

Für den Bauspielplatz wird eine halbe Planstelle (19,5 Stunden) seitens der Stadt finanziert. In Kooperation mit der Jugendzentren Köln gGmbH ist die Fachkraft dort angestellt.

Zur Unterstützung des (Spiel-)Betriebes werden seitens des Fördervereins und Trägers des Bauspielplatzes  mehrere Mini Jobs finanziert:

-       bis zu 3 Mini Jobs im pädagogischen Bereich

-       1 Mini Job für die Küche/ Essenszubereitung

-       1 Mini Job für den Platzwart

-       1 Mini Job für die Reinigungskraft.

Zusätzlich können  Studentinnen und Studenten, sowie Schülerinnen und Schüler pädagogischer Fachschulen  in der Einrichtung Praktika absolvieren, deren Dauer je nach beruflichen Anforderungen variieren kann.

Zur Planung und Programmgestaltung, Organisation und Informationsaustausch trifft sich die Fachkraft regelmäßig mit der Vorstandsvorsitzenden des Fördervereins. Für alle pädagogischen Belange finden, je nach personeller Besetzung, Teambesprechungen statt.

Die pädagogische Fachkraft nimmt regelmäßig am Team des Jugendzentrums Grengel teil, an welches sie personell innerhalb der JUGZ gGmbH gebunden ist. In den Zeiten, in denen sie keine, oder nur unregelmäßige personelle Unterstützung auf dem Bauspielplatz hat, findet der pädagogische Austausch  und Reflektion mit dem Team des kooperierenden Jugendzentrums Grengel statt.

11.) Hausordnung

Die Hausordnung mit allgemeinverständlichen Regeln ist für alle Nutzer*innen des Hauses verbindlich. Sie ist sichtbar ausgehängt.

Damit es hier allen gut geht, gelten daneben grundsätzliche Verhaltensregeln:

  1. Gewaltfreier und respektvoller Umgang miteinander. Heißt: Nicht Prügeln, Bedrohen oder beleidigen. Alle sprechen miteinander nur Deutsch
  2. Korrekter Umgang mit dem Haus und dem Gelände. Heißt: Keine Sachbeschädigung, Kein Diebstahl, Kein Müll
  3. Wie überall gelten hier alle bestehenden Gesetze
  4. Die Öffnungszeiten gelten für das ganze Gelände und müssen eingehalten werden
  5. Pandemie-bedingten Schutzvorschriften und Anordnungen der Betriebsleitung ist ausnahmslos Folge zu leisten.
  6. Bei Fragen, wende Dich an uns, die Mitarbeiter*innen. Was wir sagen gilt.

12.) Ausblick

Am heutigen Standort wurde aus einem zunächst „mobilen“ Projektangebot für Kinder zum Hüttenbauen aus den 1970er Jahren in über mehr als 3 Jahrzehnten von Privatleuten ein Freizeit- und Abenteuerspielplatz für Kinder und Jugendliche als zentrale Anlaufstelle in Wahnheide etabliert, die einfach nicht mehr wegzudenken ist:

-       Das Gelände sowie alle heutigen Unterkünfte wurden mit erheblichen Aufwendungen instandgesetzt oder erneuert,

-       Wasser- und Stromversorgung sind vorhanden,

-       eine ehemalige Sickergrube wurde durch einen zeitgemäßen Kanalanschluss ersetzt,

-       eine eigene Bühne für Theater-Aufführungen oder Tanzgruppen ist vorhanden,

-       Hüttenlandschaft,

-       Kinderwerkstatt,

-       Beachball-Platz,

-       Streetball-Anlage,

-       Rutschbahn,

-       Schaukeln,

-       Kletterwagen

-       sowie zahlreiche Spielgeräte sind im Angebot und

-       die Geländeverfügbarkeit ist durch unbefristeten Mietvertrag gesichert.

Zur Zukunftssicherung des Bauspielplatzes, d. h. zur Sicherstellung eines dauerhaften Spiel- und Freizeitangebotes für Kinder und Jugendliche bedarf es zwingend notwendiger personeller Verstärkung. Das inzwischen professionell betreute Angebot ist aus seinem ehemaligen Projektstatus längst zu einer festen Einrichtung erwachsen, die faktisch und rechtlich gleichermaßen Anerkennung fordert. Denn die ehemaligen Gründungsmitglieder sind einst als Elterninitiative zur Förderung des Bauspielplatzes angetreten, ohne zu ahnen, wie die gesamte Aufgabenlast durch zusätzliche Betriebs- und Trägerschafts-Funktionen wuchs und auf Dauer ehrenamtlich alleine nicht zu leisten ist.

Zur fachlichen und personellen Unterstützung (Diplom-Pädagogin) konnte bereits in 2015 im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der Jugendzentren Köln gGmbH eine Entlastung des Fördervereines im Hinblick auf die Betriebsführung erreicht werden. Darüber hinaus strebt der Förderverein eine bedarfsgerechte Personalverstärkung für die Betriebsleitung mit Anerkennung als ständige örtliche Kinder- und Jugendeinrichtung an. Denn der Bauspielplatz ist zwar eine anerkannte Jugendhilfeeinrichtung, wird jedoch nicht als reguläre Jugendeinrichtung der Stadt finanziert.

Mit den angestrebten Zielen will sich der Förderverein zukünftig weiterhin sehr intensiv auf die satzungsmäßigen Aufgaben zur Förderung des Bauspielplatzes auch als Träger der Einrichtung konzentrieren.