Benutzer:Benbonlen/Bonauer Friedrich Wendelin

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Friedrich Wendelin Bonauer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Wendelin Bonauer (*25.Mai 1888 in Überlingen; † 4.Oktober 1963 in Nidau) war ein Schweizer Kunstmaler.

Foto um 1930 entstanden

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Wendelin Bonauer kam in Überlingen am Bodensee als zweites von fünf Kindern von Joseph Gregor (*1865-1914) und Franziska Bonauer (1862-?) geb. Diebold zur Welt. Sein Vater war Maler. Das Einkommen war klein, so dass die Familie unter ärmlichen Verhältnissen lebte.

1890 erkrankten 3, der bis dahin geborenen Kinder der Familie an Typhus. Der ältere Bruder Paul Joseph und die Schwester Rosa Amalia starben an dieser Krankheit. Friedrich Wendelin überlebte als einziges, der erkrankten Kind. Der jüngste Bruder, Josef Wendelin, war zu dieser Zeit ein Säugling, bei Verwandten untergebracht und somit von der Seuche verschont geblieben. 1892 kam eine weitere Schwester, die nach der verstorbenen Rosa Amalia benannt wurde, zur Welt. Doch mit vier Jahren starb auch diese. Der Verlust von drei Geschwistern und das damit durchlebte Trauma schweißte die beiden Brüder, Friedrich und Josef näher zusammen.

Die Familie zog vom Bodensee, wo sie mehrere Schicksalsschläge hatte hinnehmen müßen, nach Basel. Dort durchliefen Friedrich und Josef die obligatorische Schulzeit. Nach deren Abschluss absolvierten beide eine Malerlehre und traten damit in die Fußstapfen ihres Vaters.

In Basel lernte Friedrich seine zukünftige Frau, Anna Pösinger (1887-1962) aus Wien kennen. Diese heiratete er 1914. Zusammen hatten die Eheleute Bonauer drei Söhne.

Bis dahin deutscher Staatsbürger, erwarb Friedrich Bonauer für sich und seine Familie 1924 die schweizerische Staatsbürgerschaft.

Selbstporträt um 1925

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon früh erkannte Friedrich sein Talent fürs Kunstmalen und hätte gerne seine ganze Zeit damit verbracht. Weil er davon jedoch nicht leben konnte und er eine Familie zu versorgen hatte, arbeitete er weiterhin als Maler, Gipser und Tapezierer. Nur in seiner knapp bemessenen Freizeit konnte er seine Leidenschaft ausleben.

In seiner Berufsausbildung und auch danach kam er mit Techniken in Kontakt, die ihm auch als Kunstmaler nützlich waren; beispielsweise die Blatt- und die Mattvergoldung, das Marmorien, das Maserieren ([Dekorationsmalerei]), seine Kenntnisse im Umgang mit Gips und die Theorie der Farbenlehre kamen ihm bei einzelnen Bildern sehr zu Nutze - insbesondere auch beim Herstellen der Rahmen für seine Bilder.

Die meisten seiner Sujets fand er in und um Basel, weil er zu Fuß und in kurzer Zeit dahin gelangen konnte. Bei schlechtem Wetter arbeitete er meist in seinem Atelier und malte Porträts und Stillleben, beschäftigte sich mit Kunstgeschichte, schaute sich die Komposition berühmter Meister an, skizzierte, fertigte Studien an oder rahmte seine Bilder. Oft hatte er seine Sujets draußen nur skizziert oder gezeichnet - mit Bleistift oder mit Kohle - und malte sie dann im Atelier in Oel.

Berglandschaft

Hatte er mal ein paar Tage zur Verfügung, besuchte er seine Söhne und deren Familien, die sporadisch den Wohnort wechselten und kam so zu Sujets im Tessin, am Genfersee, im Wallis, im Seeland und im Jura.

Durch den Winter hindurch besuchte er jeweils Akt-Kurse der Kunstgewerbeschule, weil ihm dort Modelle zur Verfügung standen, die zu malen er sich sonst nicht hätte leisten können.

Stillleben

Insgesamt schuf er weit über 1000 Werke. Darunter Ölgemälde, Zeichnungen, Radierungen, Aquarelle, Aktzeichnungen ua. Die Sujets seiner Bilder sind vielfältig:

  • Landschaften
  • Bäume
  • Schiffe
  • Gebäude
  • Orte
  • Stilleben - davon viele Vasen mit Blumen
  • Aktzeichnungen
  • Porträts
  • Sakrale Themen
  • Kopien großer Meister - vorwiegend von Hodler

Tiere hat er nur wenige gezeichnet oder gemalt. Besonders fasziniert haben ihn Bäume und Wasser.

Weil ihm das Geld fehlte, sind nur wenige Gemälde auf Leinwand entstanden. Die meisten davon sind auf Karton gemalt und auf Rückseiten von Kalenderblättern oder billigem Papier gezeichnet.

Auf seine Zeit als Rentner hatte er sich sehr gefreut, sich einiges zu malen vorgenommen und Material insbesondere Leinwand bereitgelegt. Leider vereitelte ein Schlaganfall, bei dem er einen großen Teil seiner Sehkraft einbüßte, dieses Vorhaben, kurz bevor er in Rente hatte gehen können.

Verkauft hatte Friedrich Bonauer zeitlebens nur sehr wenige Bilder. Gelegentlich, wenn er mit seiner Staffelei am Wege oder im Gelände stand, und ein Passant oder ein Wanderer seinen Standort kreuzte, kam es zu Zufallsverkäufen. Meist malte er das Bild nach dem Verkauf, dann nochmals für sich. Vereinzelt verschenkte er auch Bilder. Einmal wurden ihm auch einzelne Bilder aus seinem Atelier gestohlen. Die meisten seiner Werke behielt er jedoch für sich. Diese erbten dann seine drei Söhne, so daß noch heute die meisten seiner Werke nicht öffentlich zu finden sind.

In diesem virtuellen Museum sind seine Werke zu sehen: FWB-Museum