Benutzer:Binderstm/Philosophische Fakultät (Marburg)

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Philosophische Fakultät
Blick auf B- und C-Turm der PhilFak von Süden her

Blick auf B- und C-Turm der PhilFak von Süden her

Daten
Ort Marburg, Hessen
Architekt Staatliches Universitätsbauamt, Leitung: Wilhelm Küllmer
Baujahr 1963-1967
Baukosten 20,5 Mio. DM
Koordinaten 50° 48′ 38,7″ N, 8° 46′ 51,6″ OKoordinaten: 50° 48′ 38,7″ N, 8° 46′ 51,6″ O
Philosophische Fakultät (Hessen)
Philosophische Fakultät (Hessen)
Eingang der Philosophischen Fakultät

Die Philosophische Fakultät (Spitzname: PhilFak) ist ein Gebäudekomplex der Philipps-Universität Marburg, in welchem lange Zeit die geisteswissenschaftlichen Institute der Universität ihren Sitz hatten. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße 3 und des Lahnufers.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren die die geisteswissenschaftlichen Institute der Philipps-Universität in 16 verschiedenen Gebäuden in ganz Marburg verstreut. Daher gab es Bestrebungen, einen Neubau zu errichten, in dem alle Institute ihren Platz finden konnten.

Ab 1958 kaufte die Philipps-Universität zahlreiche Grundstücke am Krummbogen, auf denen sich zuvor Schrebergärten und einige kleinere Betriebe befunden hatten. Insgesamt konnte eine ungefähr 10 Hektar große Fläche erworben werden. Erste städtebauliche Voruntersuchungen wurden ab 1960 durchgeführt und es wurden Pläne erstellt, die eine weitläufige und niedrige Bebauung mit maximal fünf Stockwerken für das Gelände vorsahen. Der erste konkrete Bauvorschlag wurde im März 1961 gemacht. Geplant wurde mit einem einzelnen großen, überwiegend dreigeschossigen Gebäude, wobei einzelne Teile sechs Obergeschosse aufwiesen.

Die ursprünglichen Planungen mussten abgeändert werden, als im September 1961 die Pläne zum Ausbau der Bundesstraße 3 veröffentlicht wurden und ungefähr die Hälfte des Geländes für den Straßenbau verwendet werden sollte. Im November 1961 erhielt das Universitätsbauamt schließlich den Auftrag, einen Hochhauskomplex zu planen, der Platz für alle geisteswissenschaftlichen Institute bot. Mit den eigentlichen Bauarbeiten konnte 1963 begonnen werden.[1] Eingeweiht wurde das Gebäude am 18. November 1967.[2]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gebäudekomplex besteht aus 6 turmartigen Gebäuden, die zwischen drei und 10 Stockwerke aufweisen und durch einen eingeschossigen Flachbau verbunden sind. In der Mitte der Anlage befindet ein Innenhof. Die einzelnen Türme stehen auf Stelzen, die auch im Inneren sichtbar sind. Erbaut wurde die gesamte Anlage als Stahlbetonskelettbau. Die Türme weisen alle einen gleichartigen Grundriss auf, wobei die beiden kleinsten Türme um 45° gedreht sind. Die Innenaufteilung orientiert sich an den damaligen Bedürfnissen der einzelnen Institute. Die Außenfassade ist schlicht gehalten und wird durch die umlaufenden Fensterbänder gegliedert. Die Rahmungen sind dabei aus Aluminium. Die sonstige Fassadengestaltung besteht aus umlaufenden Platten aus Travertin.[3]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenansicht im Erdgeschoss

Die ersten Institute bezogen Ende 1967 ihre neuen Räumlichkeiten in der PhilFak. Im Gebäude befand sich lange Zeit eine Mischung aus Seminarräumen, Büros und Bibliotheken. Daneben existiert auch noch ein Hörsaal. Untergebracht waren hier u.A. die Institute für Philosophie, Geschichte oder Politikwissenschaft.

Aktuelle Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele der ehemals sich dort befindlichen Institute haben die PhilFak in den letzten Jahren verlassen. So ist beispielsweise das Institut für Politikwissenschaft nun im Ketzerbach beheimatet. Aktuell befinden sich noch Teile der Institute für Geschichte, Germanistik, Kunstwissenschaften, Erziehungswissenschaften sowie Fremdsprachliche Philologien im Gebäude.[4] Im Sommer 2022 mussten große Teile der PhilFak wegen akuten Mängeln beim Brandschutz geschlossen und die Gebäude für ca. 500.000€ saniert werden.[5] Auf lange Sicht soll der Komplex allerdings komplett geräumt werden, was aktuell für das Jahr 2031 vorgesehen ist. Die weitere Verwendung des Areals nach dieser Zeit ist noch offen, die sechs Türme sollen allerdings erhalten werden.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werner Fritzsche / Joachim Hardt / Karlheinz Schade: Universitätsbauten in Marburg 1945–1980. Baugeschichte und Liegenschaften der Philipps-Universität. Marburg 2003 (Schriften der Universitätsbibliothek Marburg; 116), S. 190-192.
  2. „Einweihung der neuen Geisteswissenschaftlichen Institute in Marburg, 18. November 1967“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/2874> (Stand: 27.11.2022)
  3. Katharina Krause: 500 Jahre Bauten der Philipps_Universität Marburg. Marburg 2023, S. 90.
  4. Sascha Zoske: Sanierungsstau der Uni Marburg: Gefahr in den Türmen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.08.2022, https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/sanierungsstau-der-uni-marburg-gefahr-in-den-tuermen-18261723.html?printPagedArticle=true#void
  5. Till Conrad: 500.000 Euro für den Brandschutz, in: Oberhessische Presse, 21.08.2022, https://www.op-marburg.de/lokales/marburg-biedenkopf/marburg/marburg-philfak-sanierung-kostet-500000-euro-XXK2HEUMHTT7X6GB3HI6G24DRI.html
  6. Manfred Hitzeroth: Uni-Türme an der Stadtautobahn sollen stehenbleiben, in: Oberhessische Presse, 21.01.2022, https://www.op-marburg.de/lokales/marburg-biedenkopf/marburg/uni-tuerme-an-der-stadtautobahn-sollen-stehenbleiben-L4DKKVHTNHWNK45FFOIJZYKSCI.html