Benutzer:Binse/Einsteins Spuk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Da ich das Gefühl habe, manche Argumente bei Diskussionen auf verschiedenen Seiten immer wieder zu brauchen, fasse ich sie hier mal zusammen. Die Überschrift ergab sich nach der (wenn auch nicht ganz vollständigen) Lektüre von A. Zeilingers: Einsteins Spuk. Über Zeilingers Qualifikation als Experimentator kann und darf ich selbstverständlich nicht urteilen. Offenbar ist er in der Fachwelt hoch angesehen. Eine Arbeit seiner Arbeitsgruppe habe ich gelesen und fand sie sehr interessant. Was aber seine populärwissenschaftlichen Bücher angeht, von denen ich, wie gesagt, eines im wesentlichen gelesen habe, bin ich sehr kritisch. Einsteins Spuk gehört für mich wegen sprachlicher bzw. begrifflicher Ungenauigkeit in den Giftschrank und nicht zur Lektüre interessierter Laien. Hier eine Leseprobe aus dem ‚Glossar‘:

Verschränkung
Nach der Quantenphysik können Teilchen so eng miteinander zusammenhängen, dass die Messung an einem sofort den Zustand des anderen beeinflusst. Von Einstein als spukhaft bezeichnet.

Dabei sind die Worte ‚sofort‘ und ‚beeinflusst‘ durchaus im umgangssprachlichen Sinn gebraucht. Weder der Zeitbegriff noch der Themenkreis Einfluss−Wirkung−bewirken werden reflektiert.

Was ich hier zu beiden Themen sagen will, dass nämlich beide Worte im gegebenen Zusammenhang häufig auch von anderen Autoren schlicht missbraucht werden, versuche ich schon lange in die Diskussion in WP einzubringen. Zeilinger ist mir jetzt nur Aufhänger dazu, weil er besonders prominent ist und beide Fehler so schön zusammengepackt hat. Übrigens finden sie sich vielfach in dem ganzen Buch.

Die spukhafte Fernwirkung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor einiger Zeit habe ich einen Fachmann, Prof. Matthias Freyberger von der Uni Ulm gefragt, ob eigentlich Einstein mit der immer zitierten ‚spukhaften Fernwirkung‘ eine besondere Art von Fernwirkung ansprechen wollte. Freybergers Meinung war eindeutig: Nein. Damals waren, vor allem ja durch Einstein selbst, alle scheinbaren Fernwirkungen auf Felder zurückgeführt, die sich nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Fernwirkung war für Einstein etwas an sich Spukhaftes. Er befürchtete also, gewisse Konsequenzen der Quantenmechanik, die ihm aufgefallen waren, und die Schrödinger später Verschränkung nannte, würden Fernwirkungen implizieren. Dem hoffte er durch die Annahme verborgener Variablen zu entgehen.

Ich meine, dass Einstein, der eine nichtlokale Welt nicht ernsthaft in Betracht zog, die fraglichen Konsequenzen überschätzt hat, indem diese den Namen Fernwirkung tatsächlich nicht verdienen. Verschränkung impliziert keine Fernwirkung. Ein Spuk findet, so gesehen, nicht statt. Anderseits zeigen Theorie und Experimente, dass es durchaus nichtlokale Effekte gibt. Vielleicht hätte Einstein schon dies als Spuk empfunden.

Die Korrelation von Messwerten als beobachtbarer Effekt von Verschränkung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um dies kurz zu wiederholen: Zwei (auf mehr will ich hier nicht eingehen) Teilchen A und B heißen „verschränkt“, wenn das System aus diesen beiden Teilchen sich in einem Zustand befindet, der nicht einfach durch einen Zustand von A und einen Zustand von B beschrieben werden kann. In der klassischen Physik sind ja diese (so genannten Produktzustände) die einzigen Zustände, die ein System von mehreren Komponenten annehmen kann. In der Quantenmechanik dagegen kommen noch alle Überlagerungen von Produktzuständen hinzu. Mathematisch: Der Zustandsraum (Hilbertraum) des Systems S=(A,B) ist das Tensorprodukt der Zustandsräume von A und von B:

Hier bin ich dann erst mal stecken geblieben, weil andere Dinge grade wichtiger waren.