Benutzer:Blue Angels 11/Hartmut Zacher

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Geboren wurde Dr. Hartmut Zacher am 29.März 1934 in Militsch/Schlesien. Krieg und Vertreibung führte seine Familie (ein Bruder, eine Schwester) nach Kierspe ins Sauerland. Nach dem regulären Abschluss der Volksschule folgten sieben Jahre Aufbauschule. Hieran schloss sich das Studium der Humanmedizin in Marburg und Erlangen an, seine Zeit als Medizinalassistent absolvierte er in Hersbruck, Neustadt/Waldnaab sowie Saarbrücken sowie ab 1968 eine Weiterbildung zum Facharzt für Gynäkologie an. Wie Dr. Zacher nach seiner Pensionierung einmal scherzhaft versuchte hochzurechnen, half er in seiner Zeit im Krankenhaus wohl an die 16.000 Babys auf die Welt. Ein werdender Vater initiierte gewissermaßen den nächsten Karriereschritt, denn der tat bei der Bundeswehr Dienst und bestärkte Dr. Zacher, dass Fliegerärzte nach einer entsprechenden Zusatzausbildung durchaus auch selbst mal fliegen könnten - und dürften! Dr. Zacher war, wie viele andere jener Zeit, glühender Fan vom Jet `Starfighter´ (F 104 G). Wie er einmal scherzhaft bemerkte, trugen die Informationen des besagten werdenden Vaters wesentlich dazu bei, dass er, Dr. Zacher, 1970 „das Geschlecht wechselte“, eben von werdenden Müttern zu den in jener Zeit ausschließlich männlichen Piloten der Bundeswehr. 1970 trat Dr. Zacher als Sanitätsoffizier in die Luftwaffe ein, Sein erster Stationierungsort war die militärische Liegenschaft des Lufttransportgeschwaders LTG 64 in Penzing bei Landsberg/Lech. Seinem Wunsch Fliegerarzt zu werden, wurde bereits im ersten Dienstjahr entsprochen, sodass er die entsprechende Ausbildung durchlief. Allerdings wurde es nichts mit der Ausbildung zum Flugzeugführer, da Dr. Zacher zu jenem Zeitpunkt als Berufssoldat die Altersgrenze, bis zu der man die Ausbildung zum Jetpiloten beginnen konnte, knapp überschritten hatte. Als Berufssoldat war er allerdings nun für eine gewisse Zeit verpflichtet, eine Rückkehr in die Gynäkologie nach damit gewissermaßen ausgeschlossen. Somit setzt sich Dr. Zacher ein neues Ziel, eben oberster Fliegerarzt der Luftwaffe zu werden, was er letztendlich dann auch erreichte. Bis dahin sollte es aber ein weiterer, teilweise steiniger Weg sein. Nach dem Lehrgang wurde er als Staffelchef beim Jagdbombergeschwader 32 (JaBo 32) in Lechfeld eingesetzt und dort auch nach einem Jahr Fliegerarzt. Auf spezielle Anordnung des damaligen Generalarztes Lw führte er in dieser Zeit auch Kurzeinsätze als Gynäkologe in Beja/Portugal und Decimomannu/Calgliari, Italien durch, bei welchen er die weiblichen Familienangehörigen der dort stationierten Jet-Piloten versorgte. 1975, nach Teilnahme am `Advanced Course in Aerospace Medicine for lnternational Medical Officers´ der US-Luftwaffe in San Antonio, Texas, wurde er Staffelchef bei der Waffenschule 10 (WaS 10) in Jever/Fiesland. Auch in dieser Zeit war Dr. Zacher immer wieder im gelegentlichen Auslandseinsatz als Gynäkologe der in Beja oder Deci unterwegs. Nach den für ihn wie auch die Familie "schönsten sieben Monaten in den USA" darauf folgenden "schlimmsten drei Jahren" (ihnen „fehlten“ im Winter einfach die schneebedeckten Berge und die Möglichkeit am Wochenende spontan zum Skifahren gehen zu können. Stattdessen sollte man in Jever - allerdings während des ganzen Jahres - schon morgens um sieben Uhr gewusst haben, wer am Nachmittag um 17 Uhr zum Kaffee kam, schließlich würde es die Stadt aufgrund ihrer Lage unterhalb des Meeresspiegels ohne die Deiche gar nicht geben), folgte von April 1978 bis 1980 ein Einsatz als Fliegerart bei der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) in Köln-Wahn. In Erinnerung blieben Dr. Zacher dabei vor allem der Rettungseinsatz zur der sogenannten `Boatpeople´ in Kuala Lumpur sowie ein Hilfsflug nach Mogadischu/Somalia, Afrika. Derart umfassend vorbereitet, wurde Dr. Zacher mit der Beförderung zum Oberstarzt am 1. April 1980 die Leitung der Abteilung Flugmedizin beim Generalarzt der Luftwaffe in Franzhäuschen/Lohmar. Hieran schloss sich ab dem 1. Oktober 1982 ebendort die Verwendung als Stellvertreter des Generalarztes der Luftwaffe und Chef des Stabes an. Von 1985 bis September 1990 war Dr. Zacher dann Wehrbereichsarzt des WBK III in Düsseldorf. Am 1. Oktober 1990 wurde Dr. Zcaher dann zum Generalarzt der Luftwaffe berufen. Seine Amtszeit war geprägt von der Neuausrichtung der Ausbildungsgänge des Sanitätspersonals der Luftwaffe und der Übernahme des ehemaligen ILM (Institut für Luftfahrtmedizin der NVA) mit seinen modernen Großsimulationsanlagen (Humanzentrifuge und Höhenklimasimulationskammer), was zu einer weiteren Verbesserung der flugphysiologischen Ausbildung der Luftwaffe beitrug. Am 31. März 1994 trat Generalarzt Dr. Zacher in den wohlverdienten Ruhestand.

Generalarzt Dr. Zacher ist Träger der US Air Force Chief FIight Surgeons Wing.

Dr. Zacher verstarb am 11. Dezember 2021, neben seiner Ehefrau und seinen beiden Kindern hinterlässt er fünf Enkel und einen Urenkel.