Benutzer:Brandochoice/Kopfbaum

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Kopfbaum

Kopfbaum ist eine übergeordnete Bezeichnung für verschiedene Laubbäume unterschiedlicher Baumarten die in regelmässigen Abständen aus verschiedenen Gründen bis auf den Kopf am oberen Stammende zurückgeschnitten also regelmässig "geköpft" werden.

Durch die immer wiederkehrende und mit den Jahren immer mehr zunehmende Wundüberwallungen an fast den gleichen Schnittstellen entwickeln diese Laubbäume die sogenannten "Köpfe" auf ihrem Stamm.

Beim Kopfbaumschnitt wird die gesamte Baumkrone bis auf den unteren Stamm in etwa 1 bis 3 Meter je nach Nutzung in Abständen von ein bis mehreren Jahren regelmässig entfernt.

- schematische Darstellung

Früher gehörten die Kopfbaumnutzung in der Forstwirtschaft zur historischen Nutzungsform der sogenannten Kopfbaumwirtschaft und war eine in fast jedem historischen Forstlehrbuch anerkannte und beschriebene Form der Naturverjüngung.

Die bekanntesten Beispiele für Kopfbäume sind Kopfweiden, da diese bisher am meisten untersucht und beschrieben wurden sowie früher und heute am häufigtsten verbreitet und vorzufinden sind und waren.

Varianten und Beispiele für Kopfbäume:

Kopf-Weiden - Link zum WP-Artikel Kopf-Weiden

Junger Kopfbaum mit einem einzigen kleinen, kaum sichtbaren Kopf am oberen Stammende im Natur- und Umweltpark Güstrow

Kopf-Linden - Link zum WP-Artikel Kopf-Linden

Kopf-Eschen -

Kopf-Eichen -

Kopf-Pappeln -

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Nutzung der Kopfbäume (historisch und aktuell) zur Gewinnung von:

- Futterlaub - Frischfuttergewinnung im Sommer, Futtervorrat für Winterfütterung, ...

- Brennmaterial - z.B. für Backöfen, ...

- Flechtmaterial - z.B. für Körbe, ...

- Rohmaterial - z.B. für Faser- bzw. Bastgewinnung, für Reisigbesenherstellung, ...

Gesamtansicht einer Linde (Tilia) mit mehreren Köpfen im Schlosspark Bucha

- Formgehölzen für Gestaltung in Garten- und Parkanlagen ...

Detailansicht einer Linde (Tilia) mit mehreren Köpfen im Schlosspark Bucha

Ein weiterführender Einblicke zum Thema Kopfbaum bzw. Kopfbaumwirtschaft:

siehe die Sendung "Lebensraum Kopfbaum" - eine arte-Sendung

Artikel aus historischer und aktueller Forsschung und Fachpresse im Bereich Forst, Garten- und Landschaftsbau, .... usw.

Zitate zum Kopfbaumschnitt aus der ZTV-Baumpflege (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen - Baumpflege)

"Der Kopfbaum ist eine Gestaltungs- und/oder Nutzungsform, bei der an den verdickten (Stamm-) bzw. Astenden (Köpfen) die Neuaustriebe flach abgeschnitten werden. Dies erfolgt an der Triebbasis und nur im Triebdurchmesser ohne Verletzung der Köpfe.

Der Kopfbaumschnitt muss bei der Anzucht bzw. in der Jugendphase begonnen werden, typischerweise bei Salix, Tilia, Platanus. Der Kopfbaumschnitt ist nicht zu verwechseln mit einer Kappung, bei der die Krone (von älteren Bäumen) bis in den Stamm- oder den Stämmlingsbereich ohne Rücksicht auf Habitus und physiologische Erfordernisse baumzerstörend abgesetzt wird.

Anzahl, Umfang, Zeitpunkt (z. B. in Abhängigkeit der Zielsetzung) und zeitlicher Abstand der Schnittmaßnahmen (z. B. alle ein bis drei Jahre).

Belassen eines Verjüngungsreises mit ein bis zwei Augen.

Bei der Ausführung ist Folgendes zu beachten:

Die Triebe auf dem Kopf sind an der Basis flach und nur im Triebdurchmesser ohne Verletzung des Kopfes abzuschneiden.

Der Schnitt ist in der Vegetationsruhe durchzuführen."

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Weiterführende Literatur:

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usw.