Benutzer:Brigida08/Berufsfelder

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Berufsfelder Deutsch als Fremdsprache

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Die Umstrukturierung der Studiengänge im Fach Deutsch als Fremdsprache im Rahmen des Bologna Prozesses ruft immer wieder die Frage nach einem konkreten Berufsbild und möglichen Berufsperspektiven hervor.[1] Ein wesentlicher Grund für die Einrichtung akademischer Studiengänge im Fach Deutsch als Fremdsprache lag an der Notwendigkeit der fachdidaktischen und wissenschaftlich fundierten Qualifizierung von DaF-Lehrkräften.[2] „In Deutschland und Österreich werden DaF-/DaZ-Lehrkräfte vorrangig für die Erwachsenenbildung im Rahmen von Bachelor- und Masterstudiengängen ausgebildet“ (Christian Fandrych, Britta Hufeisen, Hans-Jürgen Krumm, Claudia Riemer: Perspektiven und Schwerpunkte des Faches Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. 2010, S. 13). Die erhöhte Nachfrage nach Deutsch in Deutschland selbst und in der Welt, aufgrund der zunehmenden Internationalisierung der Weltwirtschaft und der steigenden Wanderbewegungen, erfordert vermehrt qualifizierte Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache.[3] Neben dem Bedarf an Lehrkräften treten auch die Bereiche des Testens und Prüfens, des internationalen Austauschs und des Kulturmanagements in den Vordergrund.[4] Einhergehend mit der Professionalisierung des Faches sollen in den Studienkonzepten zwei Zielsetzungen verfolgt werden. Die Studierenden sollen auf spezifische Berufsfelder vorbereitet werden und gleichzeitig in die Lage versetzt werden, in möglichst vielen Tätigkeitsfeldern eingesetzt werden zu können.[5] Auf der Hauptseite des Fachverbandes Deutsch als Fremdsprache[6], auf der die Studienorte im In- und Ausland aufgeführt sind, kann man bei einzelnen Hochschulen Beschreibungen von Tätigkeitsfeldern unter dem Unterpunkt "Berufsbezug" finden.

DaF-spezifische Tätigkeiten

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In den deutschsprachigen Ländern können Absolventen eines Bachelorstudiums im Fach DaF/DaZ eine Lehrtätigkeit bei Sprachkursanbietern, im Bereich des berufsbezogenen Unterrichts in Firmen, öffentlichen Institutionen und bei privatrechtlichen Kursträgern aufnehmen. Ebenso besteht die Möglichkeit, in der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von Unterrichts-/Lehrmaterialien bei Verlagen, Medienproduzenten und Bildungsinstitutionen zu arbeiten. Auch die Betreuung und Koordination in Sprachlernzentren an Universitäten, Fachhochschulen und Sprachschulen (z.B. bei Tandem-Lernen, Selbstlernprogrammen) fallen in die Aufgabenbereiche.[7] Weitere spezielle Tätigkeitsbereiche sind: spezialisierte Berufsschulkurse für Migranten, DaZ- Weiterbildungsmaßnahmen der Arbeitsagentur oder der Berufsbildungswerke, allgemeinbildende Firmenkurse DaF/DaZ.[8] DaF/DaZ-Lehrer können als Kommunikationstrainer in Firmen und öffentlichen Institutionen arbeiten, wobei hier eine Konkurrenz mit Absolventen anderer Studienfächer herrscht.[9] Im Ausland besteht die Möglichkeit, Betreuungstätigkeiten in Selbstlernzentren an Hochschulen, Schulen und Sprachschulen und Lehrtätigkeit bei Sprachkursanbietern aufzunehmen.[7] In den Masterstudiengängen erwerben die Studenten vertiefte wissenschaftliche Kenntnisse und können nach dem Abschluss in der Hochschullehre und Forschung arbeiten. Je nach Ausrichtung des Studiengangs werden die Studenten in weiteren, speziellen Bereichen qualifiziert (z.B. MA Deutsch als Fremdsprache: Kulturvermittlung[10]).

Die Lehrtätigkeit an Auslandsschulen, Studienkollegs und in Vorstudienlehrgängen ist in der Regel Personen mit einem Lehramtsstudiengang vorbehalten. Absolventen mit Staatsexamen und einer Erweiterung durch Zusatzstudiengänge, einem Hochschullehrgang o.ä. haben es auf dem Arbeitsmarkt leichter als Absolventen eines DaF-/DaZ-Studiengangs.[11] Aufgrund des spezialisierten Studiums haben DaF-/DaZ-Absolventen besondere Kenntnisse im Bereich des Spracherwerbs und der Zweit- und Fremdsprachendidaktik und könnten dementsprechend Aufgaben an öffentlichen Schulen übernehmen.[12] „Es wäre beispielsweise angesichts der Umgestaltung aller Studiengänge an deutschen Hochschulen und einer bevorstehenden Neustrukturierung der Lehramtsausbildung nicht einzusehen, wenn es nicht gelänge, BA-AbsolventInnen der DaF-/DaZ-Studiengänge den Zugang zu einer für das Lehramt an staatlichen Schulen befähigenden Ausbildungsphase zu ermöglichen“ (Agnieszka Hunstiger, Uwe Koreik: Wohin führt das DaF-Studium?- Zu einer Absolventenverbleibsstudie im Fach DaF. 2006, S. 171f).

Weitere Tätigkeitsfelder

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Aufgrund der unterschiedlichen Schwerpunkte und Profile der Studiengänge im Fach DaF/DaZ besteht ein breites Spektrum an beruflichen Perspektiven. Angefangen bei Tätigkeiten im pädagogischen Bereich (u.a. pädagogischer Leiter, pädagogischer Fachberater) bis hin zu Kundenbetreuung und -beratung oder auch Produktmanagement in Fachverlagen. Teilweise sind jedoch zusätzliche Fortbildungen für die genannten Tätigkeiten notwendig.[13] Eine Studie, die den Werdegang von DaF-Absolventen (auch im Nebenfach) vor der Umstrukturierung in BA- und MA- Studiengänge untersuchte, wies unter anderem Tätigkeiten bei Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz, der Arbeiterwohlfahrt und an Kirchen auf. Es wurden Stipendien beim DAAD und Referendariate angegeben, außerdem Tätigkeiten an Beratungsstellen wie dem Auslandsamt und dem Studentenwerk. Manche Absolventen gaben ein Angestelltenverhältnis als wissenschaftliche Hilfskraft an Hochschulen an.[14] Eine neuere Studie von 2010, die u.a. die Berufsfelder von Absolventen der Jahrgänge 1983-2009 untersuchte, ergänzt weitere Berufsfelder. Hierzu gehören Dienstleistungen, Wirtschaft/Management, Presse/Rundfunk/TV, Industrie, Rechts-/Unternehmensberatung und Verwaltung.[15]

Einzelnachweise

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  1. Agniezka Hunstiger, Uwe Koreik: Wohin führt das Studium? - Zu einer Absolventenverbleibsstudie im Fach DaF. 2006, S.163
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen handbuch1343.
  3. Gert Henrici: Welche Zukunft für das Hochschulfach Deutsch als Fremdsprache? 1995, S. 769.
  4. Christian Fandrych, Britta Hufeisen, Hans-Jürgen Krumm, Claudia Riemer: Deutsch als Fremd- und Zweitsprache als spezifisches Lehr- und Forschungsgebiet. Perspektiven und Schwerpunkte des Faches Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. 2010, S. 14.
  5. Gert Henrici: Welche Zukunft für das Hochschulfach Deutsch als Fremdsprache? 1995, S. 771.
  6. Fachverband Deutsch als Fremdsprache. Hauptseite. Website des Fachverbandes Deutsch als Fremdsprache. Abgerufen am 23. Januar 2012.
  7. a b [http ://www.ph-freiburg.de/studium/studiengaenge/bachelor-studiengang-deutsch-als-zweit-fremdsprache/berufliche-perspektiven.html Bachelor-Studiengang Deutsch als Zweit-/Fremdsprache / Berufliche Perspektiven.] Homepage der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Abgerufen am 23. Januar 2012.
  8. Matthias Jung, Annegret Middeke: Deutsch für den Beruf als Arbeitsfeld für DaF- / DaZ-Lehrer. 2011, S. 367, 368.
  9. Matthias Jung, Annegret Middeke: Deutsch für den Beruf als Arbeitsfeld für DaF-/DaZ-Lehrer. 2011, S. 364.
  10. Masterstudiengang Deutsch als Fremdsprache: Kulturvermittlung. Homepage der Freien Universität Berlin. Abgerufen am 23. Januar 2012.
  11. Lutz Götze, Gerhard Helbig, Gert Henrici, Hans-Jürgen Krumm: Entwicklungslinien des Faches. Die Strukturdebatte als Teil der Fachgeschichte. 2010, S. 27, 28
  12. Agnieszka Hunstiger, Uwe Koreik:Wohin führt das DaF-Studium?- Zu einer Absolventenverbleibsstudie im Fach DaF.2006, S. 172.
  13. Arbeitsfeld DaF/DaZ. Janna Lena Degener: Arbeitsfeld DaF/DaZ. Zwischen Wechselpräpositionen und Artikelverwirrung, Weltentdeckung und Menschenvielfalt, vollem Terminkalender und leerer Geldbörse. So arbeiten DaFler und DaZler. In: Arbeitsmarkt. Bildung | Kultur | Sozialwesen. Nr. 4, 2010, S. VI.
  14. Agnieszka Hunstiger, Uwe Koreik: "Wohin führt das DaF-Studium?" - Zu einer Absolventenverbleibsstudie im Fach DaF. 2006, S. 166-168.
  15. Izabela Waibel: Berufsfelder nach dem Studium im Fach Deutsch als Fremdsprache. Ergebnisse der Absolventenbefragung der Jahrgänge 1983-2009. In: Info DaF. Nr. 4, 2011, S. 422, Abb. 2.
  • Henrici, Gert: Welche Zukunft für das Hochschulfach Deutsch als Fremdsprache? In: Helbig, Gerhard; Popp, Heidrun (Hrsg.): ‘‘Deutsch als Fremdsprache. An den Quellen eines Faches: Festschrift für Gerhard Helbig zum 65. Geburtstag.‘‘ Iudicium, München 1995, ISBN 978-3-89129-229-7, S. 769.