Benutzer:Clauslamm/VUKA
VUKA – volatil, unsicher, komplex und ambivalent
VUKA ist ein Akronym für volatil, unsicher, komplex und ambivalent und beschreibt, wie die Welt aktuell empfunden werden kann.
Erstmals aufgetaucht ist der Begriff in den 1990er Jahren als VUCA im U.S. Army War College[1] , als Code für eine neue Bewusstseinshaltung in Reaktion auf die Veränderungen in den relevanten Umwelten der amerikanischen Armee. Wie viele Konzepte aus dem Militär, fand auch dieses schnell seinen Weg in das System Wirtschaft: Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 findet VUKA immer weitere Verbreitung in der strategischen Leadership-Debatte und im Change Management[2] . Im deutschsprachigen Raum machten es 2012 die Wiener OrganisationsberaterInnen Barbara Guwak und Matthias Strolz bekannt[3] .
Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Kürzel VUKA ist nicht nur ein Akronym, sondern drückt ein neues Mindset (einen neuen Blick auf die Welt) aus. Ein Blick, der eine wandelhafte Welt als Normalzustand begreift:
- Volatil = unbeständig, sprunghaft, flüchtig => der Alltag in den meisten Unternehmen
- Unsicher = angreifbar, unglaublich, gefährdet, bedenklich, gefährlich, fraglich, problematisch, unbegreiflich => ist nicht mehr nur die Zukunft, sondern mittlerweile auch der Arbeitsalltag jeder Führungskraft
- Komplex = unüberschaubar, die Zahl an Variablen und Zusammenhängen macht Klarheit unmöglich => jedes Individuum muss täglich in diesem Umfeld Entscheidungen treffen
- Ambivalent = mehrdeutig, unauflöslich widersprüchlich => wir sammeln Wissen und Information in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und sind anschließend oft verwirrt und handlungsunfähig
Das VUKA-Mindset leitet daraus einen Wechsel unserer Handlungslogik ab. Die Tugenden des 20. Jahrhunderts, Planen – Kontrollieren – Optimieren, führen in VUKA-Situationen in destruktive Sackgassen. Um in einer VUKA-Welt handlungs- und entscheidungsfähig zu bleiben, braucht es stattdessen ein systemisches Bewährungsverständnis.
VUKA-Mastering[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unter dem Begriff „VUKA-Mastering“ werden jene Haltungen, Kompetenzen und Methoden zusammengefasst, die die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit für Personen und Organisationen in der VUKA Welt aufrechterhalten bzw. wieder herstellen. Dabei geht es vor allem um
- Kurz- und langfristige Perspektiven statt Mittelfristigkeit
- Die Bewältigung von Widersprüchen statt der Aufhebung von Widersprüchen[4]
- Die Orientierung an der Lebendigkeit[5]
An kognitiv-emotionalen Dimensionen, die Feedback auf die Fähigkeit zum VUKA Mastering geben können, wurden im Rahmen eines Forschungsprojektes Entwicklung einer Software zur Erfassung von kontextabhängigen Führungsqualifikationen identifiziert[6] .
- Identität – (Er-)kenne dich selbst!
- Beziehungsfähigkeit – in Verbindung gehen und Beziehungen halten
- Resilienz – widerstandsfähig sein
- Ambiguitätstoleranz – mit Widersprüchen gut umgehen können
- Signalresonanz – leise Signale wahrnehmen und verarbeiten
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Stiehm, Judith Hicks and Nicholas W. Townsend (2002). The U.S. Army War College: Military Education in a Democracy. Temple University Press. p. 6. ISBN 1-56639-960-2.
- ↑ Lawrence, Kirk (2013). Developing Leaders in a VUCA Environment. White paper. UNC Kenan-Flagler Business School. http://www.kenan-flagler.unc.edu/executive-development/about/~/media/Files/documents/executive-development/developing-leaders-in-a-vuca-environment.pdf, abgerufen am 17.03.2013
- ↑ Guwak, Barbara und Matthias Strolz (2012). Die vierte Kränkung – Wie wir uns in einer chaotischen Welt zurechtfinden. Goldegg Verlag Wien, S. 50. ISBN 978-3-902729-98-9.
- ↑ Müller-Christ, G.; Arndt, L.; Ehnert, I. (Hrsg.): Nachhaltigkeit und Widersprüche. Lit, Münster, 2007.
- ↑ http://www.erich-fromm-online.de/index.php/component/glossary/Erich-Fromm-Glossar-3/L/Liebe-zum-Lebendigen-(Biophilie)-128
- ↑ http://www.promitto.at/forschung/auriga/