Benutzer:Crypto-ffm/Vrilgesellschaft, Textbausteine

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Hallo Crypto-ffm, ich habe mal in der Geschichte der Biologie von Ilso Jahn et al. geblättert (digital ;) und folgende Passagen könnten für dich interessant sein:

Die Natur, die Beschaffenheit, die Art der Vereinigung der lebenden Moleküle, mit einem Wort die Organisation, wandeln die Lebenskraft in der Weise ab, daß die Phänomene, durch die sie sich manifestiert, immer in direktem Verhältnis zur Organisation stehen; derart, daß ich es für möglich halte, selbst beim augenblicklichen Stand der Wissenschaft zu beweisen, daß die Lebenskraft jedesmal, wenn sie einen Körper von einer bestimmten Organisation belebt, bestimmte Phänomene hervorruft. Zwei belebte Körper von der gleichen Organisation werden die gleichen Lebensphänomene zeigen; zwei belebte Körper von unterschiedlicher Organisation werden Lebensphänomene zeigen, deren Vielfalt immer in direktem Verhältnis zur Unterschiedlichkeit der Organisation stehen wird« (F. MAGENDIE 1809, S. 158). [Teil III. Konsolidierung und Neubildung von Disziplinen und Theorien: 9. Zoologische Disziplinen. Geschichte der Biologie, S. 1237 (vgl. Jahn-Biologie, S. 350) <http://www.digitale-bibliothek.de/band138.htm> ].

Zwischen 1820 und 1840 vollzog sich auch in der Chemie ein entscheidender Wandel. Obwohl Jöns Jakob BERZELIUS (1779-1848) die Gesetze der anorganischen Chemie nicht auf organische Körper anwenden wollte (J.J. BERZELIUS 1815), mußte die Ansicht, daß organische Stoffe dem Wirken der Lebenskraft ihre Entstehung verdanken, wenig später gründlich revidiert werden. Dem englischen Chemiker William PROUT (1785-1850) war es gelungen, die Magensäure als freie Salzsäure zu identifizieren (1824) und durch quantitative Analyse von Zucker, Fett und Eiweiß für die jeweiligen Anteile von Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff das Verhältnis von 1:6:8 zu ermitteln (W. PROUT 1827). Schließlich berichtete Friedrich WÖHLER (1800-1882) von der Synthese des organischen Harnstoffs aus dem anorganischen Ammoniumcyanat [Teil III. Konsolidierung und Neubildung von Disziplinen und Theorien: 9. Zoologische Disziplinen. Geschichte der Biologie, S. 1245 (vgl. Jahn-Biologie, S. 353) <http://www.digitale-bibliothek.de/band138.htm> ]

Er »hat, obwohl ihm noch nicht das Gesetz von der Erhaltung der Energie bekannt war, doch diese Schwierigkeit gefühlt und zu vermeiden gesucht, indem er die Lebenskraft nach chemisch-physikalischen Gesetzen wirken ließ. Aber damit ist eben eine spezifische Lebenskraft, die etwas anderes ist als chemisch-physikalische Kräfte, im Grunde schon beseitigt, denn der Begriff Lebenskraft ist dann nur ein Sammelwort für die komplizierten chemisch-physikalischen Verhältnisse, welche die Lebensvorgänge bedingen. ... Wäre Johannes MÜLLER bereits mit dem Gesetz von der Erhaltung der Energie bekannt gewesen, so hätte er das Wort Lebenskraft sicherlich auch noch vermieden« (VERWORN 1909). [Teil IV. Die weitere Differenzierung der Biowissenschaften und die Suche: 13. Die theoretische und institutionelle Situation in der Biologie. Geschichte der Biologie, S. 1535 (vgl. Jahn-Biologie, S. 434) <http://www.digitale-bibliothek.de/band138.htm> ] Das Unvermögen, physiologische Vorgänge vollends mit den bekannten Gesetzen der Physik und Chemie zu erklären, rechtfertige keineswegs das Postulat einer imaginären Lebenskraft; vielmehr gewähre der gegebene »Erfahrungskreis« der Naturwissenschaften einfach noch nicht die Möglichkeit, »die Gesamtheit aller Combinationen, Constellationen und Anwendungen zu überschauen und zu begreifen, deren Kräfte und Stoffe im Organismus dienstbar gemacht sind« (PFEFFER 1897, S. 6).

[Teil IV. Die weitere Differenzierung der Biowissenschaften und die Suche: 16. Physiologie und Biochemie der Pflanzen. Geschichte der Biologie, S. 1806 (vgl. Jahn-Biologie, S. 505) <http://www.digitale-bibliothek.de/band138.htm> ]




So versucht Bahn die Bedeutung der RAG u.a. durch den Umstand zu belegen, dass sie im Otto Wilhem Barth Verlag publiziert habe. Dieser Verlag, der sich auf okkulte Schriften spezialisiert hatte, wurde 1924 von dem Leipziger Verlegersohn Otto Wilhelm Barth gemeinsam mit Fritz Werle in München gegründet. Laut der offiziellen Verlagsgeschichte genoss der Münchner Verlag durch die Lektorentätigkeit Werles ein gewisses Renomée [1]. Otto Wilhelm Barth fungierte auch als Schriftleiter der Zeitschrift für Weltdynamismus [2]. Diese Zeitschrift sowie die Broschüre Weltdynamismus erschienen jedoch nicht im Münchener O.W.Barth-Verlag, sondern im „Otto Wilhelm Barth Verlag, Berlin“. Aus anderen Quellen ist ersichtlich, dass Barth Mitte der zwanziger Jahre nach Berlin kam, jedoch unter großen finanziellen Problemen litt und seine dortige verlegerische Tätigkeit wohl auf Postvertriebsbasis und unter Angabe des Erscheinungsortes Berlin abwickelte [3] [4]. Weder die "RAG" noch der "Otto Wilhem Barth Verlag Berlin" scheinen amtlich registriert gewesen zu sein [5] [6]. Es ist unklar, ob Barths Berliner Tätigkeit derselbe Stellenwert in okkulten Kreisen zuzuschreiben ist wie dem Münchener Verlag, für den Werle als Lektor verantwortlich zeichnete. Sowohl von der Zeitschrift für Weltdynamismus als auch von dem mit ihr gemeinsam erschienenen Archiv für Alchemistische Forschung gab es keine weitere Ausgabe [7]. Für die Zeit nach 1930 existieren keine Dokumente, die ein weiteres Bestehen der RAG oder einen Einfluss auf andere Kreise belegen. Ebensowenig kann die Behauptung der RAG, sie verfüge über eine "Vril"-Technologie, als Beweis dafür angesehen werden, dass ihr diese Nutzung tatsächlich gelungen sei.

  1. Verlagsgeschichte des O.W.Barth Verlags auf der Webseite des Fischer-Verlags [1]
  2. Barth (Hrsg.) (1930), Arch. f. Alchemistische Forschung, Bd. II/2, Impressum; ebd.: Ztschft f. Weltdynamismus, 1930, S. 1
  3. König, Peter-R. (2001). Der O.T.O. Phänomen Remix, S. 90. München: ARW. ISBN 3927890650
  4. van Heertum, 2006
  5. Bahn & Gehring, 1997, S. 105
  6. Landes- und Zentralbibliothek Berlin. Berliner Adressbücher [2]
  7. van Heertum, 2006


Baker, Alan (2000). The invisible eagle: the history of Nazi occultism. London: Virgin. ISBN 1852278633

Godwin, Joscelyn. (1997). Arktos: Das Buch der hohlen Erde. Peiting: Michaels-Verlag. ISBN 3895392871


[3]


Friedrich Paul Heller, Anton Maegerle: Thule. Vom völkischen Okkultismus bis zur neuen Rechten. 2., erw. und aktualisierte Aufl. Stuttgart : Schmetterling-Verl., 1998. ISBN 3896570900.

Friedrich Paul Heller, Anton Maegerle: Die Sprache des Hasses : Rechtsextremismus und völkische Esoterik - Jan van Helsing, Horst Mahler. Stuttgart: Schmetterling-Verl., 2001. ISBN 3896570919 .

Michael Rißmann: "Hitlers Gott: Vorsehungsglaube und Sendungsbewußtsein des deutschen Diktators", Pendo, Zürich/München 2001 ISBN 3-85842-421-8