Benutzer:D.W.Germann/Liste der Lochsteine im Harz
Die Liste der Lochsteine im Harz gibt eine Übersicht über die im Harz aufgestellten bergbaulichen Grenzsteine.
Definition und Eigenschaften
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„Damit zwischen den Besitzern benachbarter Gruben kein Streit entsteht, wird jedes Grubenfeld durch Grenzsteine festgelegt. Diese sind aber ehemals bei den Erzbergleuten immer nur Steine gewesen, daraus der Name, denn der Grenzstein wird jetzt auch Markstein genannt“
Lochsteine sind marscheiderisch festgelegte Grenzsteine, sie bilden die oberirdische Begrenzung von Grubenbauten und Bergwerken ab und zeigen, wie weit der unterirdische Abbau erfolgen durfte. Der Lochstein ist demnach ein Grubenfeldbegrenzungsstein, er wird auch Markstein genannt, weil er die „Markscheide“ markiert und von einem Markscheider, also einem Vermessungsingenieur im Bergwerk, festgelegt wurde.
„Lochsteine werden bey dem Vermessen gesetzet, wo Fundgruben und Maaßen sich enden. Die ALten haben nur Feldsteine genommen und oben darauff ein Creutz, oftmals die Jahreszahl garzu gehauen... Es sollen aber neben jedem Lochsteine auch Zeugen gesetzet werden, nehmlich die etwas kleiner als die Lochsteine, aber sie sollen verdeckt stehen. Etliche aber nehmen Glas-Scherben oder Ziegel-Stücken zu den Zeugen, die sie unter den Lochstein legen.“
Lochsteine haben oft längere Inschriften, auch mit Abkürzungen. Das Datum und die Anfangsbuchstaben der Namen der Beamten des Bergamts Clausthal die bei dem feierlichen Setzen dieses Lochsteines beteiligtmwaren, sind nach altem Brauch in diesen Stein eingemeißelt. Ebenso haben die Steine auch oft ein auf der Oberseite eingemeißeltes Kreuz.
Die Lochsteine sind insbesondere aufgrund ihres Alters sehr unterschiedlich erhalten, die eingemeißelten Inschriften sind teilweise stark verwittert und nicht mehr lesbar, verwendete Abkürzungen lassen sich oftmals nicht mehr nachvollziehen.
Liste der Lochsteine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lochsteine im Harz sind für das Gebiet um Clausthal beschrieben in Dennert (1984) [3] sowie für St. Andreasberg in Klähn (1994)[4] [5]
Ort | Name | Bild | Inschrift |
---|---|---|---|
Festenburg | Grube Glücksrad | HIER | | |
Festenburg | Oberer Schalker Graben | Alhier wenden die König Carler 6 Maassen aufm Hauptgang heir runter wars | |
Clausthal-Zellerfeld | Grube Anna Eleonore, Grube St. Margarethe | ||
Clausthal-Zellerfeld | Grube Braune Lilie | B + L | |
St. Andreasberg | Grube Sankt Andreas, Grube Silberburg | Lochstein zwischen den Gruben Sankt Andreas und Silberburg in Sankt Andreasberg/Oberharz | |
St. Andreasberg | Grube Engelsburg [1] ???Vorlage:Q47091583 | ENGELSBUR |
H.Grohmann (2005)[7] gibt einen umfangreichen Überblick mit Fotos von Harzer Lochsteinen der folgenden Grubenfelder:
- Lochsteine im Raum St. Andreasberg
- Lochsteine auf dem Burgstätter Gangzug bei Clausthal
- Lochsteine auf dem Zellerfelder Gangzug
- Lochsteine auf dem Schulenberg-Festenburger Gangzug
- Lochsteine auf den Lautenthaler Gängen
In http://sbhi.de/galerie_bergbau_08.html sind ebenso eine Reihe von Lochsteinen und Dennert-Tannen dokumentiert.
Ebenso listet https://archiv-vegelahn.de/index.php/tags/190-dennert-tanne?limit=100&cc=p Dennert-Tannen auf.
https://katalog.slub-dresden.de mit Herbert Dennert
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- https://www.wikidata.org/wiki/Q1709257 Lochstein
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Raymond Faure: Auf den Spuren des Harzer Bergbaues - Harzer Lochsteine und Grenzsteine (Bergbau). Abgerufen am 12. Mai 2022.
- https://www.harzer-wandernadel.de/stempelstellen/uebersichtskarte/stempelstelle-126-lochstein-oberer-schalker-graben/
- http://www.goslarer-geschichten.de/showthread.php?1953-Lochsteine-im-Harz
- http://grenzsteine.de/grenzsteine-deutsche-laender/grenzsteine-harz/index.html
- https://www.harzregion.de/files/rvh/downloads/geopark_infotafeln/21_Grenzstein.pdf
- https://www.harzlife.de/dia/grenzstein-eckerstaudamm.html
- https://www.val-anhalt.de/archiv/miszellen/grenzsteine.html
- http://www.bad-sachsa-geschichte.de/index.php?option=com_content&view=article&id=42&Itemid=12
- https://www.bergbaufreunde-sachsen.de/harz/clausthal-zellerfeld/ Lochstein der Grube Braune Lilie
- https://de.wikisource.org/wiki/Die_Gruben_und_Sch%C3%A4chte_rings_um_Clausthal-Zellerfeld
- http://www.schatzsucher.de/index.php?option=content&task=view&id=128
- https://www.naturpark-harz.de/files/rvh/downloads/Naturpark_Infotafeln/nach%20Orten/Clausthal-Zellerfeld%20Festenburg%202-seitig%20124x100cm%20-%20web.pdf
- https://forum.untertage.com/viewtopic.php?t=985
- https://stefankorngiebel.jimdofree.com/2017/04/19/liebesbankweg/
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Balck: Das Große Clausthal - Ansichten einer Industrielandschaft und ihrer Menschen in Vergangenheit und Gegenwart. 1. Auflage. Verlag Fingerhut, Clausthal-Zellerfeld 2001, ISBN 3-935833-02-4 (tu-clausthal.de [PDF]).
- Jochen Klähn: Die Lochsteine der Bergstadt Sankt Andreasberg und Bad Lauterberg. Clausthal-Zellerfeld 1994, S. 26-27, Südniedersachsen. Zeitschrift für Heimatpflege und Kultur.23. Jahrgang, Heft 1/März 1995
- https://www.gbv.de/dms/clausthal/E_BOOKS/2007/2007EB412/Dennert-Quellen.pdf Dennert Findbuch
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://doi.org/10.3931/e-rara-15392 G.Agricola: De re metallica
- ↑ Heinrich Veith: Deutsches Bergwörterbuch mit Belegen, Breslau 1871, Teil 1 und 2, 600 Seiten, Digitalisat: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11011485?page=357,358
- ↑ Herbert Dennert: Die Lochsteine in der näheren und weiteren Umgebung der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld. 1. Auflage. H.Greinert, Clausthal-Zellerfeld 1984 (32 S.).
- ↑ Jochen Klähn: Die Lochsteine der Bergstadt Sankt Andreasberg und Bad Lauterberg. Pieper, Clausthal-Zellerfeld 1994 (80 S.).
- ↑ Die Lochsteine der Bergstadt St. Andreasberg und Bad Lauterberg
- ↑ Stempelstelle 126 / Lochstein, Oberer Schalker Graben
- ↑ Harry Grohmann: Grubenfeldbegrenzungssteine, Lochsteine Harzes. Abgerufen am 16. Mai 2022.
MATERIALSAMMLUNG
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]LOCHSTEINE
Abb. 231-1 und 3: Lochstein am Waldrand oberhalb der
Halde Liegender Alter Segen. (FB) Text nach
Dennert [L08]:
Alter Segen
Christoph Singer OberBergMeister
Georg Degen ViceOberBergMeister
SilberSegen
Samuel HausDörfer GeSchworener
Georg Friedrich HeinzMann
GeSchworener
Abb. 232-2 und Abb. 233-1 und 2: Lochstein oberhalb
des Pochwerkgrabens. (FB) Text n. Dennert [L08]:
SilberSegen
Georg Degen OberMergMeister
Andreas Leopold Harzig BergMeister
Rückseite:
Prinzessin Luise V
Georg Friedrich HeinzMann GeSchworener
Johann Caspar Keydel GeSchworener
ANNO 1727
VEITH:Lochsteine
https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11011485?page=357,358
Lochstein m., auch Schnurstein – ein die Grenzen eines Grubenfeldes (s. d.)
auf der Erdoberfläche bezeichnender Stein: Lochstein ist wo man eim sein Mass gibt
am Tag . . vnd wo ein Mass wendet, da grebet man einen Stein ein, darin hawet man ein
Creutz. Ursp. 66. Lochstein ist ein Stein, der am Tage uff die Markscheide einer
Fundgrube oder Maassen gesetzet wird, daran man sehen kan, wo das Feld ausgehet.
Sch. 2., 63. H. 263.b. Lochsteine werden bey dem Vermessen gesetzet, wo Fundgruben und Maassen sich enden. Die Alten haben nur Feldsteine genommen und oben
darauff ein Creutz, offtmals die Jahreszahl darzu gehauen. . . Es sollen aber neben jedem
Lochsteine auch Zeugen gesetzet werden, nehmlich die etwas kleiner als die Lochsteine, aber sie sollen verdeckt stehen. Etliche aber nehmen Glas-Scherben oder Ziegel
Stücken zu den Zeugen, die sie unter den Lochstein legen. Rössler 34.b. Sarum terminale, lochstein. Agricola Ind. 35.a. Die Setzung der Loch-Steine oder Markscheide-Steine. (l. JI. BO. 9., 4. Br. 512. Schl. B0. 10., 4. Br. 971. Oestr. BG.
9. 65. Pr. BG. $. 40.
Kopflochstein : der Lochstein an den Ecken eines Grubenfeldes: Wenckenbach 72. Loch ortstein, auch Ortstein: jeder der beiden Lochsteine, welche
bei gevierten Feldern (s. d.) an den beiden längeren Seiten einander gegenüber
gesetzt wurden: Lochortsteine sind die beiden Steine, so bey Vermessung gevierdten
Feldes, nach Ausgang der 14 Lachter, auff beyden Seiten vom Pfahl aus, in einer geraden
Linie, gegen einander über gesetzet werden. H. 266.a. Hake $. 208. Mittelstein
auch Loch- und Mittelstein: ein Lochstein, welcher bei grösserer Entfernung
der Lochortsteine von einander noch zwischen diese gesetzt wurde: Da auch die Markscheid-Linien von einem Loch- oder Ortstein zum andern etwas lang, unul die Lochsteine
weit von einander kommen, mögen auff solchen Linien darzwischen mehr Lochsteine oder
Mittelsteine gesetzet werden. E. M. B0. 36. Br. 744. H. 266. .
einen Lochstein in die Grube fällen, hineinbringen: auf Grund markscheiderischer Aufnahme den nkt in dem Bergwerke bezeichnen, welcher senkrecht unter dem Lochsteine liegt: Wenn beyde Nachbarn oder Lehen, so mit einander
bei einem Lochstrin Markscheiden, und gerne wissen wollen, wo sich auch in der Grube
des einen Feld cnule und des andern angehe, nach des am Tage gesetzten Lochsteins Gerechtigkeit, so giebt solchen Ort der Markscheider in der Grube an, dahin schlagen die
Beambten ein Zeichen, und dieses heist: Einen Lochstein in die Grube füllen.
Sch. 2., 63. H. 265.". So eine Gewerkschaft nicht eigene Schichte [hätte), ihre Lochsteine dadurch in die Grube zu füllen, so soll der Bergmeister diejenigen, durch welcher Schrichte dieselben am füglichsten hineinzubringen, anhalten, dass sie solches gestutten. Sch. 1., 34.
Anm. loochsteill, mundartl. Lachstein (Frisch I., 619.1.; leyse 2., 2. 78), aus geTochter, gelachter Stein von lochell, lachen = ein Zeichen einhanen (lley se 2., 2. ;
Sanders 2., 2.4. ū.b. 101.c.), also Loclistein ein mit einem Zeichen verschener Stein. Neben
Lochstein daher auch Mal stein (5.11.). Analog findet sich Larhbaum, Lochbau in = Grenzbaum
(Frisch und Heyse a, a, (., Sanders 1., 99.b. ). Vergl. auch Bergm. Wörterb. v. Lochstein. Dort heisst es: Der Name Lochstein hat seinen Ursprung von dem Gebrauch der Alten,
welche in die (irünz- und Reinsteine Löcher gehauen, daran man erkennen können, dass es keine
von ohngefähr dahin gekommene Steine, sondern mit Fleiss gesetzt worilen, welcher Name bey
veränderten Zeiten dennoch beibehalten worden. Nach des Besoldus Anführen kümmt der
Vame ron dem alten in Schwaben noch gebräuchlichen Worte,, Lochen“ her, welches bezeichnen bedeutet. Nach Körner, Alterthum des böhmischen Bergwerks 73. 74. und Klotzsch,
Ursprung 50. hängt Lochstein mit dem böhmischen loket, Elle, Ellbogen, loketnj, eine Elle
lang und dem wendischen looh102, Elle zusammen