Benutzer:D.W.Germann/St. Wilhelmer Tal

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Blick nach SO ins St. Wilhelmer Tal

Koordinaten: 47° 53′ 41,2″ N, 7° 57′ 1″ O Das St. Wilhelmer Tal liegt im Südschwarzwald zwischen Schauinsland und Feldberg. Es erstreckt sich von der Abzweigung der zum Schauinsland führenden L 126 entlang der K 4959/Feldbergstraße über den Ort St. Wilhelm bis zum Feldbergmassiv[1]. St. Wilhelm ist ein Ortsteil der Gemeinde Oberried.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von St.Wilhelm

Das St. Wilhelmer Tal verläuft in südöstlicher Richtung über eine Länge von ca. 5 km. Es wird vom St. Wilhelmer Talbach entwässert, der mit dem vom Schauinsland kommenden Buselbach die ins Dreisamtal abfliessende Brugga bildet. In den St. Wilhelmer Talbach mündet in Höhe des Gasthauses Zur Linde-Napf als neben verschiedenen kleineren Zuflüssen der Wittenbach.

Bachläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tal ist zu beiden Seiten von folgenden hohen Berggipfeln umgeben:

  • Auf der Tal-Nordseite
  • Auf der Tal-Südseite
    • Ahornkopf 1243 m Lage
    • Hirschkopf 1265 m Lage
    • Schmaleck 1287 m Lage
  • Am Talende
    • Immisberg 1373 m Lage
    • Feldberg 1493 m Lage

Klippen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im St. Wilhelmer Tal gibt es aufgrund der steilen Berghänge insbesondere an der nördlichen Talseite eine Reihe von Klippen und Geröllfeldern:

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tal ist Relikt der letzten Eiszeiten, während dieser waren die Berge des Südschwarzwaldes komplett von einem großen Gletscher bedeckt. Nach Rückzug des Eises bildeten sich in den Warmzeiten die Täler St. Wilhelmer Tal und auch das Zastlertal als Trogtäler in typischer U-förmiger Erscheinung.

https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/pages/map/command/index.xhtml?mapId=e1d3ace6-2f77-4c98-9a16-3ba9253fa57b&mapSrs=EPSG%3A25832&mapExtent=184198.3103448276%2C5240158%2C814207.6896551724%2C5525631

https://leibniz-ifl.de/forschung/forschungsinfrastrukturen/digitale-sammlungen/geologische-karte-125000

https://www.zobodat.at/pdf/Berichte-naturf-Ges-Freiburg-Br_92_0001-0110.pdf

https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/geologie/schichtenfolge/quartaer/glazial-gepraegte-sedimente/sedimente-schwarzwald-vergletscherung

https://www.naturpark-suedschwarzwald.de/eip/pages/geologie.php

https://www.oberried.de/eip/media/meldungen/meldungen_12_1.pdf

https://www.sedimentologie.uni-freiburg.de/staff/Hemmerleetal.2016Nat_Forsch_Freiburg.pdf

https://pudi.lubw.de/detailseite/-/publication/98546-Geotope_im_Regierungsbezirk_Freiburg.pdf

9. NSG : Eisloch im St. Wilhelmer Tal, Ober-
ried (Abb. 95)
TK 8113 R 34 23440 H 53 05810
Das Eisloch im St. Wilhelmer Tal stellt eine
Hohlform von ca. 20 m Durchmesser und 3 m
Tiefe dar. Es besteht aus einem wirren Haufwerk
bis 3 m großer, sperrig angeordneter Felsblöcke,
die von Felsstürzen herrühren. In großen Hohl-
räumen unter und zwischen den Blöcken sam-
melt sich im Winter der Schnee. Dieser taut im
Frühjahr nur sehr zögernd weg, da er vor direk-
ter Sonneneinstrahlung geschützt ist und die
Hohlform die kühle Luft zurückhält. Manchmal
sind noch Mitte Juli einzelne Schnee- bzw. Eis-
reste vorzufinden. Ein zusätzlicher Schutzgrund
ist das Auftreten einer seltenen reliktischen
Pflanzengesellschaft, die in dem besonderen
nivalen Kleinklima nach der ausklingenden Eis-
zeit erhalten blieb.

Vernier 1781 Joseph Wenzel Freiherr von Vernier, Bericht über meine Untersuchung des
Bergwesens in Vorderösterreich. Manuskript Schwaz 1781.
GLA Karlsruhe Abt. 799, Fasc. 135

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im St. Wilhelmer Tal wurde im 13. Jahrhundert das erste Kloster gegründet, 1252 übernahm der Mönchsorden der Wilhelmiten das Kloster. Im 17. Jahrhundert gaben sie es auf und gründeten ein Kloster in Oberried. Am Ortseingang von St. Wilhelm befindet sich die Kapelle Maria Königin[3], sie wurde 1966 auf dem ehemaligen Klostergelände durch private Initiative erbaut. Die Kapelle steht auf einer Endmoräne, die der abschmelzende Feldberggletscher nach der letzten Eiszeit dort hinterließ.

Bergbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1781 legte Wenzel Freiherr von Vernier einen Bericht über das Bergwesen in Vorderösterreich vor und beschreibt den Katzensteig im St. Wilhelmer Tal:

„Wie man aus dem Wilhelmer Thal gegen Todtnau reitet, sind auf dem abendseitigen Gehäng Katzensteig genannt einige überwachsene kleine Halden und Pingen Nro: 114 zu sehen - auf der untersten Halde aber habe ich etwas Bley Glanz in Quarz und Spath gefunden. Es scheint allhier eben nur ein angefangener Schurf gebauet gewesen zu seyn, sonst ist eben kein Streichen noch verflächen abzuhemen.“

Wenzel Freiherr von Vernier[4]

https://books.google.de/books?id=B4U3AAAAMAAJ&pg=PA390&lpg=PA390&dq=Vernier+bergwesen&source=bl&ots=MzwFPEff11&sig=ACfU3U03nw0IOQx7URVcyoXUcS2MKSAzPA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiG0K7C0uH2AhV4hf0HHSYYAwIQ6AF6BAgPEAM#v=onepage&q=Vernier%20bergwesen&f=false
Ministerialrat Dr. Vogelmann: Mittheilungen über den badischen Bergbau, insbesondere über die, durch den badischen Bergwerksverein erzielten Resultate
in Archiv der politischen Oekonomie und Polizeiwissenschaft, Band 4, Heidelberg 1840
herausgegeben von Karl Heinrich Rau, Georg Hanssen

Im St. Wilhelmer Tal wurde bereits seit 1xxx Bergbau auf Silber etc. betrieben. https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/8764/St+Wilhelm+-+Altgemeinde~Teilort Der im Mittelalter bedeutende Bergbau auf Silber und Blei wurde im 17. und 18. Jahrhundert vorübergehend wiederaufgenommen. Am Kammentobel an der Westseite des Feldberges wurden an einem steilen Bergstück Stollen gegraben[5] Lage

  • Barbara
  • Andreas
  • Maria-Theresia
  • Hermanni

Gefunden wurde silberreicher Bleiglanz und Pyromorphit.

http://www.clara-mineralien.de/blackforest/blackforestsouth/bergbau-am-feldberg.html


Naturschutzgebiet und Bannwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das obere St. Wilhelmer Tal gehört zum Naturschutzgebiet Feldberg[6]. Dort wurde der Bannwald Napf eingerichtet.

Naturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im St. Wilhelmer Tal gibt es folgende Naturdenkmale[7][8]:

https://rips-dienste.lubw.baden-wuerttemberg.de/rips/ripsservices/apps/naturschutz/schutzgebiete/steckbrief.aspx?id=3159013000583

Bauernhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im St. Wilhelmer Tal finden sich einige alte Schwarzwaldhöfe:

  • Christenhof
  • Zängerleshof
  • Wolfmatteshof
  • Schneeschneidershof
  • Küferhansenhof
  • Bühlhof
  • Spisingerhof
  • Mooshof
  • Albrechtenhof
  • Hinterer Maierhof https://www.wiesestein.de/de/leben-arbeiten/
  • Maierjockelshof
  • Küfermateshof
  • Maiermateisenhof
  • Unterwittenbacher Hof
  • Mittlerer Wittenbacher Hof

Wege und Wanderrouten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Wege im Talbereich sind namentlich auf Karten eingetragen

Die Wegnamen haben oft einen geschichtlich bedeutsamen Hintergrund, sie drücken ggfs. eine frühere Nutzung aus...

Vom angrenzenden Parkplatz am Gasthaus zur Linde - Napf führt der Napfweg von 840 m entlang des St. Wilhelmer Talbaches in südöstlicher Richtung in die Höhe. Hinter einer Brücke am Hirzfelsenweg erreicht man den Ibenfelsenweg, der bis zur Erlenbacher Hütte auf 1130 m führt. Auf dieser Strecke überquert man den Schwarzenbach an einem kleinen Wasserfall und hat anschliessend Blick auf steile Hänge mit markanten Blockhalden. Am Zusammenfluß von St.Wilhelmer Talbach und Schwarzenbach führt in östlicher Richtung über einen engen Steg ein schmaler Weg steil nach oben, über den man auf alpinem Pfad Richtung Hüttenwasen zum Feldberg gelangt.

Wilhelmitenweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein bekannter Wanderpfad in diesem Gebiet ist der Wilhelmitenweg. Er beginnt in Oberried und führt entlang der L 126 oberhalb der Strasse über die Abzweigung der K 4959 nach St. Wilhelm. Von dort verläuft er oberhalb des Ortes bis zum Gasthaus zur Linde.

Felsenweg Oberried[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2021 wurde ein 12,2 km langer Weg von Oberried nach St. Wilhelm als Qualitätswanderweg ausgebaut und unter dem Namen Felsenweg Oberried beworben[9][10] . Der Felsenweg ist nach den Vorgaben des Deutschen Wanderverbandes e.V. als Qualitätsweg zertifiziert[11]

Wildnis-Erlebnispfad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wildnis-Erlebnispfad

Seit 2020 gibt es im Wilhelmer Tal auch einen Wildnis-Erlebnispfad[12], der oberhalb des Tals mit 14 interaktiven Stationen verläuft[13]. Er hat eine Streckenlänge von 4,9 km und überwindet eine Höhe von 245 m. Der Weg wurde vom Biosphärengebiet Schwarzwald in Kooperation mit dem WWF und dem SC Freiburg entwickelt und 2020 eingeweiht[14][15].

  1. Willkommen in der Wildnis
  2. Bist du ein Füchsle oder Lüchsle?
  3. Was ist Wildnis?
  4. Tiere der Wildnis
  5. Wild und weit
  6. Je wilder, desto lieber!
  7. Die Stockwerke des Waldes
  8. So lebendig ist Totholz
  9. Wildnis vernetzen
  10. Wildes St.Wilhelm
  11. Gestalter der Wildnis - Gestein
  12. Alles im Gleichgewicht
  13. Gestalter der Wildnis - Wind und Käfer
  14. Warum Wildnis?


Meteorologische Messungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[16]


Schneeburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilde Schneeburg über dem St. Wilhelmer Tal

Listen zur Karte Bergbau
Bezeichnungen der Mineral- und Erzvorkommen.
Namen wichtiger Gruben in Klammern; meist Berg
baunamen aus dem 18.Jahrhundert. Die Bezeichnun
gen der mittelalterlichen Gruben sind weitgehend un
bekannt. Verzeichnet sind hier nur länger betriebene
Bergbauanlagen oder Gruben mit größeren Erträgen.
Die Zahl der mit unterschiedlichem Erfolg betriebenen
Gruben, Stollen und Schächte war wesentlich größer.

MATERIALSAMMLUNG
https://www.schwarzwald-panoramastrasse.de/Media/Touren/Ueber-den-Katzensteig-in-St.-Wilhelm
Mit dieser Wanderung bewegen wir uns im und oberhalb des geschichtsträchtigen St. Wilhelmertal

Eine erste Gründung des Klosters von St.Wilhelm durch Rudolf von Tengen ist schon für 1236 bezeugt. Zunächst zogen Zisterzienserinnen aus dem Kloster Günterstal ein.Sie kehrten aber 1244 wieder zurück. Eine zweite Gründung von St.Wilhelm erfolgte durch Wilhelmiten aus Hagenau Aufgrund der Wirren des Krieges zwischen Vorderösterreich und Frankreich um 1682 mussten die Wilhelmiten von Freiburg in das fast zerfallende Kloster in St.Wilhelm fliehen. 1684 erfolgte die Aufgabe und Neugründung eines Klosters in Oberried,

Den Abschluss des St. Wilhelmer Tales, das vom Feldberg aus nach Nordwesten ausläuft, bildet ein Kar, dem die Menschen den treffenden Namen "Napf" gaben. Wer den "Napf" durchwandert, lernt einen großartigen Naturraum kennen, dessen besonderen Reiz in seiner eiszeitlichen Geländeform liegt. 1970 wurden hier im Naturschutzgebiet "Feldberg" 108 Hektar Staatswald als Bannwald ausgewiesen

Er ist der höchst gelegene Bannwald des Landes,

Der Bannwald "Napf" hat auch eine Tradition in der mehr als 750-jährigen Geschichte des St. Wilhelmer Tales. So gehörte er von 1236 bis 1806 zum Kloster in St. Wilhelm. Die Bauern von St. Wilhelm erhielten vom Kloster Nutzungsrechte in diesen Waldungen. Sie durften Bau- und Bringholz holen und ihre Kühe, Schafe und Ziegen zum weiden in den Wald treiben. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde im St. Wilhelmer Tal der Silberbergbau aufgenommen. Brennholz und Holzkohle für die Schmelzöfen lieferte der Wald. Später versorgte sich in zunehmenden Maße die Stadt Freiburg mit Brennholz aus dem Bereich "Napf"

Unsere Wanderung führt uns aus der Talsohle von St. Wilhelm hinauf über den Katzensteig.

Der Katzensteig ist ein kleines Tal, das vom St. Wilhelmertal nach Süden abzweigt und hoch in Richtung Stübenwasen führt.

Der Katzensteig soll im Mittelalter von den Freiburgern benutzt worden sein, um auf Eseln und Maultieren Silber in die Basler Münze zu transportieren (Freiburg- St.Wilhelm - Katzensteig - Todtnauberg - Wiesental). Der Weg durch das Rheintal war zu gefährlich.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.openstreetmap.org/way/822854497 Lage
  2. Lage: OSM-Datensatz. Abgerufen am 28. März 2022.
  3. https://www.kath-dreisamtal.de/media/download/integration/1126330/kapelle_maria_koenigin_st._wilhelm_1.pdf
  4. Vernier, J.W. Freiherr von (1781): Von dem Bergwesen in Vorder-Oesterreich überhaubt und Beschreybung der vorderoesterreichischen Bergwerker in Sonderheit.- Ms., Breisgau-Generalia, Fasc. No. 135; Schwaz/Tirol (Generallandesarchiv Karlsruhe)
  5. https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Baden-W%C3%BCrttemberg/Freiburg%2C%20Bezirk/Breisgau-Hochschwarzwald%2C%20Landkreis/Oberried/St.%20Wilhelm/Kammentobel
  6. https://www.naz-feldberg.de/documents/30120/88948/Sommerfaltblatt_mit_Karte.pdf
  7. https://www.oberried.de/eip/media/protokoll-ortschaftsrat-st-wilhelm-05102021.pdf
  8. Liste der Naturdenkmale in Oberried (Breisgau)
  9. http://www.felsenweg-oberried.de Felsenweg bei Oberried
  10. Thomas Biniossek: Im Dreisamtal unterwegs auf einem "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland". Badische Zeitung, 20. Oktober 2021, abgerufen am 24. März 2022.
  11. https://www.wanderbares-deutschland.de/service/qualitaetsinitiativen/qualitaetswege Wanderbares Deutschland, Qualitätswege
  12. Kathrin Blum & Sebastian Wolfrum: Neuer Erlebnispfad bei Oberried zeigt die wilde Schönheit des Schwarzwalds. Badische Zeitung, 13. Juni 2020, abgerufen am 24. März 2022.
  13. https://www.schwarzwaldportal.com/wildnis-erlebnispfad-heimspiel-fur-die-wildnis.html
  14. https://www.biosphaerengebiet-schwarzwald.de/pressemitteilungen/unterwegs-mit-fuechsle-und-luechsle-wildnis-erlebnispfad-in-oberried-st-wilhelm-eroeffnet/
  15. https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/schwarzwald/wildnis-erlebnispfad-im-biosphaerengebiet-schwarzwald
  16. https://www.oberried.de/eip/pages/informationen-aus-st-wilhelm.php Klimaturm in St.Wilhelm