Benutzer:Dagmar Hölzl/Arbeitsseite (SU 2019)

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Das Geburtshaus Wolfgang Amadeus Mozarts, auch Hagenauer Haus genannt, befindet sich in der Getreidegasse und steht unter Denkmalschutz.[1]

Hagenauer Haus

Mozarts Geburtshaus

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Die Familie Mozart lebte insgesamt 26 Jahre, von 1747- 1773, in einer Wohnung im dritten Stock des Gebäudes. Am 27. Jänner 1756 wurde Wolfgang Amadeus Mozart hier geboren. Die genaue Adresse lautet Getreidegasse 9.[1] Die Wohnung war zu Zeiten der Mozarts auf fünf Zimmer aufgeteilt und damit für damalige Verhältnisse relativ klein. Vorhanden waren neben einem Büro des Vaters, ein Wohnzimmer, eine Küche und ein kleines, hofseitiges Zimmer, in welchem Mozart geboren wurde.[2]

Die Geschichte des Geburtshauses lässt sich bis ins Jahr 1408 verfolgen. 1585 war der Eigentümer des Hauses ein Hofapotheker, auf welchen ein noch heute am Eingangsbereich angebrachter Äskulapstab verweist. 1703 schließlich kaufte jene Familie, deren Name das Gebäude heute noch trägt, ebenjenes. Bis ins 19. Jahrhundert blieb die Familie, die im Handel mit Gewürzen tätig war, in Besitz des Hauses. 1747 ließ der Sohn, Johann Lorenz Hagenauer, die Mozarts die Wohnung im dritten Stock beziehen. Aus der anfänglich professionellen Beziehung entwickelte sich später eine enge Freundschaft und tiefe Verbundenheit. So soll das Wohnen in dieser Gemeinschaft ein recht angenehmes gewesen sein und es Wolfgang Amadeus Mozart erleichtert haben, seine außergewöhnlichen Fähigkeiten zu entwickeln. Die Räumlichkeiten des Hagenauer Hauess bieten die Schaffungsstätte einiger Werke, die Mozart bereits in seinen Jugendjahren komponierte, wie unter anderem „die Messen KV 65, 66, 167 und die Sinfonien KV 110, 114, 124, 132 und 133“. Die Familie bewohnte das Haus bis 1773, in diesem Jahr zogen sie in „das Tanzmeisterhaus auf dem Hannibalplatz“, welches heute auch bekannt ist unter dem Namen Mozart Wohnhaus.[2]

Das Hagenauer Haus als Museum

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Schon 1856 wurde in der ehemaligen Wohnung in der Getreidegasse zum hundertsten Geburtstag Mozarts geladen, um in den Räumlichkeiten erhaltene Gegenstände zu betrachten. Diese Aktion gilt als die Geburtsstunde für das 1880 gegründete Museum im Hagenauer Haus. Gründer des Museums war die Internationale Stiftung des Mozarteum. Ebenjene Stiftung kaufte 1917 das Gebäude seinem letzten Besitzer ab und hatte von da an die Möglichkeit die zu diesem Zeitpunkt bereits äußerst dringlichen, vor allem die Fassade des Hauses betreffende, Renovierungsarbeiten zu vollziehen.[2]

1985 wurde im der Getreidegasse abgewandten Teil des Hauses in der Wohnung der ehemaligen Nachbarin der Familie Mozart, Babette von Moll, eine „Bürgerliche Wohnung in Salzburg zur Mozart- Zeit“ eröffnet. Die Ausstellungsstücke sind Leihgaben aus privater Hand, welche hauptsächlich aus Einrichtungsgegenständen und Alltagsutensilien bestehen. Das inhaltliche Motto setzt sich inhaltlich zusammen aus „Mozart und die Salzburger Universität“, „Mozarts Freundschaft zu Salzburger Familien“ und „Kirchenmusik und Heiligenverehrung“.

Im Stock unter der ehemaligen Mozart- Wohnung ist sind heute kleine Theaterbühnen zu sehen, welche die „Rezeptionsgeschichte der Opern Mozarts illustrieren“. Gezeigt werden die sich über den Zeitraum „vom späten 18. Bis ins 20. Jahrhundert“ ändernden Arten der Gestaltung einer Theateraufführung.

Seit 1981 sind im ersten Stockwerk Wechselausstellungen zu besuchen, welche in jährlichem Rhythmus zum Überbegriff „Mozart“ erneuert werden.

In manchen Räumen werden erhaltene Stücke ausgestellt, wie beispielsweise ein nicht fertiggestelltes Gemälde des Gatten seiner Schwester, welches den Namen „Mozart am Klavier“ trägt. Des Weiteren sind in besagten Räumlichkeiten zwei Geigen, ein Konzertflügel, eine Bratsche wie auch ein Clavichord Mozarts zu sehen. Mozarts Witwe vermachte diese Stücke der Stiftung.[3] Der Konzertflügel, den Mozarts Sohn Carl zum hundertsten Geburtstag seines Vaters dem Mozarteum vermachte, stellt den wertvollsten Gegenstand dar.[2]

1994 wurde die Wohnung Mozarts unter der Leitung von Prof. Elsa Prochazka, welche als Architektin in Wien tätig ist, neugestaltet. Unter anderem deshalb, damit die Ausstellungsstücke vor Schäden der zeitlichen Abnutzung geschützt werden. [3]

Das Hagenauer Haus und Tourismus

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Das Geburtshaus gilt in der Getreidegasse als das attraktivste Tourismusziel. Es ist aber auch, neben der Hohen Festung, mit ungefähr einer halben Million Besucher jährlich, zu einem der am Stärksten frequentierten Stätten in Salzburg.[1] Ebenjene Besuchermassen können unter anderem deshalb bewältigt werden, weil die internationale Stiftung Mozarteum über die Jahre hinweg kontinuierlich Um- und Ausbauten erzielen konnte.[3]


Für Aufsehen sorgte 2011 die Eröffnung eines Lebensmittelgeschäftes im Erdgeschoss des Hagenauer Hauses. Der Handelskette SPAR werden die 120 Quadratmeter von der Stiftung Mozarteum vermietet, zur großen Überraschung vieler, ist es den am Umbau beteiligten Personen gelungen, dass sich der Supermarkt in das Konzept des Hauses einfügt. Das Vorhaben war strengen Vorgaben unterlegen, da das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Aufgrund dieser architektonischen Einschränkungen, konnte man nur bereits vorhandene Lichtanschlüsse verwenden, auch stellte die niedrige Deckenhöhe im Gewölbe eine Herausforderung für den Stauraum in den Regalen dar. Darüber hinaus bedeutet der Platzmangel eine Einschränkung im Sortiment, da nur geringer Lagerplatz vorhanden ist. Um auch Frische der Ware garantieren zu können, werden vornehmlich fertige Produkte angeboten. Das erklärt wiederum den gewählten Standort: als Zielgruppe werden vor allem Touristen definiert, welche nach einem Besuch des Geburtshauses nur wenig essen möchten. Der Übergang zwischen dem Museum, dem Ambiente der Getreidegasse und dem Lebensmittelgeschäft soll mittels der gewählten Einrichtung geschaffen werden, die Modernes, wie Expresskassen, mit den klassischen Elementen des Gebäudes oder Möbeln verbindet.[4]

  1. a b c Brinke Margit, Kränzle Peter: Salzburg. Hrsg.: Klaus Werner. REISE KNOW-HOW, Bielefeld.
  2. a b c d Schneider Otto: Mozarts Geburtshaus. Böhlau, Wien 1966.
  3. a b c Das Geburtshaus von Mozart in der Stadt Salzburg. Abgerufen am 10. Oktober 2019.
  4. Ulrike Pütthoff: Salzburger Komposition. Band 5, 2012.