Benutzer:Das-te/Spielwiese/Gewerkschaft Leipzig-Dölitzer Kohlenwerke
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Die Gewerkschaft Leipzig Dölitzer Kohlenwerke ist eine ehemalige Braunkohlen-Bergwerksgesellschaft von 1902 bis 1947 in Leipzig. Die Firma der Gewerkschaft förderte Braunkohle von unter Tage und wurde somit zu einem wichtigen Energielieferant der Stadt. Die Bergwerksanlage, bekannt als "Schacht Dölitz", ist noch heute sichtbar und eines der letzten Zeugen des Braunkohlen-Untertagebergbaus in Mitteldeutschland.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bergwerksanlage befindet sich in der Friederikenstraße in Dölitz, einem Vorort im Leipziger Süden. Mit dem PKW ist die Schachtanlage über die Bornaische-/ Friederikenstraße, oder auch von der Leinestraße über die Straße zum Schacht erreichbar. Zwischen den Wohngebieten Dölitz, Lößnig, Probstheida und Dösen liegen die ehemaligen Bruchfelder mit einer Ausdehnung von 3,8 km². Sie bilden heute das "Lanschaftsschutzgebiet Lößnig-Dölitz". Der Fördertum mit seinen übertägigen Anlagen steht unter Denkmalschutz und ist Teil der Mitteldeutschen Straße der Braunkohle.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Braunkohle | Steinkohle | |||||||
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Jahr | aus: Prov. Sachsen | Königr. Sachsen | Altenburg | Böhmen | unsicherer Herkunft | Jahres-Summen | Jahres-Summen | |
1887 | t% | 30.092 11,37 |
2.660 1,94 |
139.077 54,25 |
82.217 32,06 |
2.420 0,94 |
256.466 100 |
315.196 |
1888 | t% | 39.633 14,28 |
110 0,04 |
143.180 51,59 |
93.330 33,53 |
1.270 0,46 |
277.523 | 314.961 |
1889 | t% | 53,297 17,31 |
— | 142.511 46,29 |
112.003 36,38 |
60 0,02 |
307.871 | 319.673 |
1890 | t% | 44.850 13,77 |
1.950 0,06 |
159.719 49,03 |
119.208 36,59 |
40 0,01 |
325.767 | 298.479 |
1893 | t% | 78.412 14 |
24.145 4,05 |
336.740 60,01 |
120.957 21,96 |
— | 560.254 | 323.226 |
1895 | t% | 164.271 22 |
68.364 9 |
338.868 52 |
125.924 17 |
30 — |
747.457 | 333.494 |
1897 | t% | 220.828 23,81 |
152.915 16,29 |
44.366 47,71 |
111.095 11,38 |
51 0,01 |
927.255 | 351.228 |
Ende des 19. Jahrhunderts führte die immer weiter steigende Industrialisierung in Leipzig zu einem erheblichen Energiebedarf, der weitgehend durch Kohle aus der Umgebung gedeckt werden musste. Nach amtlichen Berichten der Leipziger Handelskammer zufolge ist der Verbrauch an Braunkohle in den Jahren 1887 bis 1898 um fast ein Vierfaches gestiegen. Es entstanden bedeutende Reviere nahe Halle, Zeitz-Weißenfels, im Städtedreieck Meuselwitz-Altenburg-Borna sowie um Bitterfeld. Die Kohle wurde entsprechend der Mächtigkeit im Tagebau- oder im Tiefbauverfahren gewonnen. 1900 existierten im Deutschen Reich mehr als 350 Braunkohlenbergbaureviere, die bis etwa 1903 überwiegend im Tiefbau betrieben wurden. Im Leipziger Süden befanden sich noch zwei weitere Tiefbauschächte. Die Grube "Eulenberg" in Gautzsch/Markkleeberg und die Grube "Christian Weiß" auf Großstädtelner Flur. Die um 1873 niedergebrachten Tiefbauschächte mussten auf Grund ungünstiger Grundwasserbedingungen gegen 1880 aufgegeben werden.
Geologisch-hydrologische Untersuchungen über die Abbaubedingungen im Grubenfeld in Dölitz aus dem Jahr 1898 brachten ein durchaus positives Ergebnis. Die Bohrungen ergaben 2 Flöze von durchschnittlich 13 Meter und über 4 Meter, also eine recht stattliche Mächtigkeit guter Braunkohle. Die Flöze wiesen eine regelmäßige horizontale Lagerung von Ost nach West auf, von Süd nach Nord eine Länge von 580 Meter und um 2 Meter fallend. Eine für die Streckenförderung günstige Lage, ohne erschwerende Steigungen. Das Deckgebirge je nach Höhenlage des Geländes zwischen 50 und 64 Meter mächtig, bestand aus sandigen Tonen und tonigen Sanden. Ein darüber liegendes Kieslager, im Abstand von ca. 39 Meter zum Hangenden des oberen Flözes, ließ wenig Wasserzufluss vermuten.
Kohle- | Wasser- | Sauer- | Stickstofff | Schwefel | Asche | Wasser | theor. Heizwert | |
C | H | O | N | S | HO | |||
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15 Gruben/Durchschn. | 29,63 | 2,736 | 7,985 | 0,199 | 1,602 | 6,053 | 51,53 | 2.670,3 |
Dölitzer | 28,12 | 2,27 | 9,9 | 0,38 | 1,84 | 5,99 | 51,5 | annähernd gleich |
Die Untersuchungen der Probebohrungen über die Beschaffenheit der Dölitzer Rohbraunkohle ergaben das Ergebnis einer guten mitteldeutschen Braunkohle mit einem annehmbaren Heizwert. Die chemische Zusammensetzung an Kohlen-, Wasser-, Sauer-, Stickstoff und Schwefelgehalt lag unwesentlich unter dem Durchschnitt von 15 anderen größeren Gruben aus dem Umfeld von Leipzig, und stellte somit reiche Erträge in Aussicht.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entstehung der Gewerkschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die guten wirtschaftlichen Aussichten veranlassten den Leipziger Kaufmann Wilhelm Schurath einen Vertrag mit dem Rittergutsbesitzer Major Georg Ernst von Winckler über die Schachtabteufung auf dessen Länderein zu schließen. Nach Erhalt der Abteufgenehmigung eröffnete er im Frühjahr 1895 die Braunkohlengrube Dölitz und im Juni erfolgte der erste Spatenstich für den Förderschacht Dölitz.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ A. E. Schmiedt, Berg- und Zivil-Ing. Bergdirektor a. D.: Das Braunkohlengrubenfeld zu Dölitz bei Leipzig und seine Aussichten Sächsisches Staatsarchiv Leipzig