Benutzer:DerPaul/Familie Meesiht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dieser Artikel behandelt die Familie Meesiht (lett. Mie­zītis, russ. Мезит, Меезитъ) aus Kreis Walk, Gouvernement Livland. Ein Teil der Familie wanderte ca. 1905 nach Krasnojarsk, Sibirien aus. Vier Meesiht-Söhne wurden 1938 im Zuge der Lettischen Operation des NKWD verhaftet und hingerichtet. Nachfahren der Meesihts existieren bis heute.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1731-1900: Livland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchspiel Oppekaln, in Wegekarte des Walkschen Kreises, 1904

Die Geschichte der Meesihts lässt sich zurückverfolgen bis ins 18. Jahrhundert. In der Seelenrevision (dvēseļu revīzijas) von 1811 ist erstmals die Rede von einem Bauernhof namens Meesiht, gelegen im Gut Alt-Laitzen, Kreis Walk[1].

Die Meesihts lebten ununterbrochen in verschiedenen Höfen im Kirchspiel Oppekaln, erst in Alt-Laitzen (lett. Veclaicene), später in Schreibershof (Korneta).

  • Andre Meesiht (gest. vor 1800)
    • Stepp Meesiht (*1731, Meesiht, Alt-Laitzen)
      • Peter Meesiht (*1775, Meesiht, Alt-Laitzen)
        • Siman Meesiht (*1804, Meesiht, Alt-Laitzen)
          • Jahn Meesiht (*1824, Sengis, Alt-Laitzen)
            • Peter Meesiht (*1860, Sengis, Alt-Laitzen)
              • Albert Meesiht (*1891, Skultan, Schreibershof)
              • Richard Meesiht (*1898, Skultan, Schreibershof)
              • Anton Meesiht (*1901, Skultan, Schreibershof)
            • Tohm Meesiht (*1855, Sengis, Alt-Laitzen)
              • Peter Meesiht (*1895, Wahwern, Schreibershof)

Leibeigenschaft (dzimtbūšana) wurde in Livland 1819 abgeschafft. Danach durften sich Bauern mehr oder weniger frei bewegen.

Bauern in Livland haben erst seit 1826 Familiennamen. Mit Erlass von 1822 musste sich jeder einen Familiennamen aussuchen. Unsere Meesihts nahmen den Namen ihres Hofes an. Der Name ist ein Derivat vom lettischen Wort miezis (deutsch Hopfen). [2]

Bis 1891 war Deutsch Amtssprache im Gouvernement Livland, danach Russisch. Daher sind die historischen Quellen, inklusive der Seelenrevisonen und der darin enthaltenen Namen, bis 1891 deutsschprachig. Ab 1891 sind die Dokumente und Namen dann russich.

1900-1938: Krasnoyarsk, Russland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang des 20. Jahrhunderts siedelte Familie Meesiht um nach Sibirien, Dorf Lebedevka, Dorfrat Iljinski, Bezirk Rybinsk, Region Krasnojarsk. Die Umstände, die dazu führten, sind nicht bekannt, allerdings fand zur selben Zeit die Russische Revolution von 1905 statt, die auch im Kreis Walk für Unruhen sorgte.

1938 wurden vier Meesihts im Zuge der Lettischen Operation des NKWD verhaftet und hingerichtet: Albert (Альберт Петрович Мезит, 1891-1938), Anton (Антонъ Петрович Мезит, 1901-1938), Richard (Рихард Петрович Мезит, 1898-1938) und Peter (Петр Томович Мезит, 1895-1938).[3]

Zu Albert ist Folgendes dokumentiert:[3]

  • Abschluss einer 2-jährigen Dorfschule
  • Mittelbauer, Nicht-Parteimitglied
  • Lebte im Dorf Tomninka, Bezirk Ujarski, Krasnoyarsk Krai
  • Förster des 32. Waldschutzgebietes
  • 7 Kinder
  • Am 11. Dezember 1937 verhaftet und im Kansker Gefängnis festgehalten. Vorwurf: „war Mitglied einer antisowjetischen nationalistischen Organisation, war an Sabotagearbeiten in der Holzindustrie beteiligt, verursachte Massenunmut unter den Arbeitern und versuchte, die Aktivitäten der Sowjetregierung zu diskreditieren.“
  • Am 02.03.1938 von der NKWD-Kommission und dem Staatsanwalt der UdSSR zu Tode verurteilt.
  • Hingerichtet am 27.02.1938 um 24 Uhr in Kansk.
  • Rehabilitiert am 07.05.1957 durch das Militärkommissariat der Streitkräfte der UdSSR.

Ab 1938[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachfahren von Albert Meesiht lebten weiterhin in der Region Krasnoyarsk, ab den 1960ern auch in Moskau. Heute lebende Nachfahren sind dem Autor bekannt, hier aber zum Schutz der Privatsphäre nicht verzeichnet.

Quellenangaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptquellen für die Genealogie sind:

  1. Dokumente der Krasnoyarks-Gesellschaft "Memorial" (Красноярское общество "Мемориал")
  2. Kirchenbücher des Kirchspiels Oppekaln

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://raduraksti.arhivi.lv/objects/1:1668:6099#&gid=1&pid=15
  2. https://uzvardi.lv/surname/608874
  3. a b https://memorial.krsk.ru/Articles/2004/2004KPRybinskiy.htm