Benutzer:Deutschblick/Lichtlein (Rilke)

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Rainer Maria Rilke, Foto, um 1900

Lichtlein ist der Titel eines Dinggedichtes von Rainer Maria Rilke. Es findet sich im ersten Teil der Neuen Gedichte und gehört zu seinen bekanntesten Dinggedichten. Rilke beschreibt in seinem Text, dass es nach jeder Ausweglosigkeit auch wieder einen Hoffnungsschimmer gibt.

Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn Du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Ein Lichtlein wie ein Stern so klar,
es wird Dir leuchten immer da.

Wird zeigen Dir den Weg zurück,
den Weg zu einem neuen Glück.
Drum glaub daran – verzage nie,
es geht schon weiter – irgendwie.

Und mit Willen, Kraft und Mut,
wird dann alles wieder gut.
Du mußt nur immer fest dran glauben
und laß Dir nur den Mut nie rauben.

Es gibt für alles einen Weg,
und sei’s auch nur ein kleiner Steg.
Es gibt nun mal nicht nur gute Zeiten,
das Leben hat auch schlechte Seiten.

Doch wie bist Du stolz, wenn Du’s geschafft,
aus Sorgen und Nöten – mit eigener Kraft,
herauszukommen, was Du nie geglaubt,
da man Dich sooft schon der Hoffnung beraubt.

Doch die Hoffnung auf ein besseres Leben,
die lasse Dir bitte, niemals nehmen.
Denn wenn Du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.

Kategorie:Werk von Rainer Maria Rilke Kategorie:Literatur (Deutsch) Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)