Benutzer:Doc Taxon/Malveneule

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Malveneule (Acontia lucida)

Die Malveneule, seltener auch Tagemotte und Lichteule genannt,

Imago der Malveneule

Der Körperbau der adulten Malveneule ist relativ kompakt und robust. Die Flügelspannweite beträgt etwa 24 bis 28 Millimeter. Die Flügelränder sind leicht gewellt, was den Flügeln ein gezacktes Aussehen verleiht.

Die Vorderflügel sind dreieckig und zeigen eine auffällige und kontrastreiche Musterung. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist überwiegend weißlich bis grau-weiß, was ihnen ein helles Erscheinungsbild verleiht. Ein markantes Merkmal ist das breite, dunkelbraune bis schwarze Band, das quer über die Mitte der Vorderflügel verläuft. Dieses Band ist oft unregelmäßig geformt und kann in der Mitte breiter sein, was zu einem marmorierten oder gesprenkelten Aussehen führt. Innerhalb dieses Bandes sind oft kleinere, hellere Flecken oder Linien zu erkennen, die das Muster weiter auflockern. Am äußeren Rand der Vorderflügel befindet sich ein weißer Fleck, der sich deutlich von der dunkleren Umgebung abhebt. Nahe dem Apex (Flügelspitze) ist ein weiterer brauner Fleck sichtbar, der ebenfalls zur Identifikation der Art beiträgt. Die Struktur der Vorderflügel ist darauf ausgelegt, dem Falter sowohl Tarnung als auch Sichtbarkeit zu bieten, je nach Bedarf. Die kontrastreiche Musterung hilft dabei, den Falter auf verschiedenen Untergründen zu tarnen, während die hellen und dunklen Bereiche in bestimmten Situationen auch als Warnsignale dienen können.

Die Grundfärbung der Hinterflügel ist überwiegend weißlich bis weißlich-fahl. Diese helle Färbung kann je nach Individuum leicht variieren und gelegentlich ins Dunkelgrau übergehen. Ein markantes Merkmal der Hinterflügel ist das Vorhandensein eines braunen Bandes in der Nähe des Apex (Flügelspitze). Dieses Band ist deutlich sichtbar und hebt sich von der ansonsten hellen Grundfarbe ab. Es verläuft quer über den Flügel und kann in seiner Intensität und Breite variieren. Manchmal sind die Hinterflügel zusätzlich mit dunklen Streifen oder Flecken am Rand versehen, was ihnen ein gesprenkeltes Aussehen verleiht.

Die Antennen der Malveneule sind fadenförmig und relativ kurz im Verhältnis zur Körpergröße. Sie sind mit feinen Sinneshaaren bedeckt, die zur Wahrnehmung von Duftstoffen dienen. Der Kopf ist klein und trägt große, Facettenaugen, die eine gute Nachtsicht ermöglichen. Die Mundwerkzeuge sind als Saugrüssel ausgebildet, der im Ruhezustand spiralig eingerollt ist.

Der Thorax ist kräftig gebaut und trägt drei Beinpaare, die mit dichten Schuppen bedeckt sind. Diese Schuppen verleihen den Beinen eine samtige Textur. Die Beine enden in kleinen, aber kräftigen Klauen, die dem Falter Halt auf verschiedenen Oberflächen bieten. Der Hinterleib ist zylindrisch und verjüngt sich zum Ende hin. Er ist ebenfalls dicht beschuppt und zeigt eine ähnliche Färbung wie die Hinterflügel.

Raupen und Puppen

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Die Raupen der Malveneule sind ebenfalls gut charakterisiert. Sie sind grün bis gelblich-grün gefärbt und tragen entlang des Rückens eine Reihe von schwarzen Punkten und Linien. Diese Färbung dient als Tarnung und schützt die Raupen vor Fressfeinden. Die Raupen besitzen drei Brustbeinpaare und fünf Bauchbeinpaare, die ihnen eine gute Beweglichkeit ermöglichen.

Die Puppen der Malveneule sind glatt und braun gefärbt. Sie werden in einem lockeren Gespinst am Boden oder in der Laubstreu angelegt. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon, der aus Seidenfäden gesponnen wird.

Taxonomie und Systematik

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Die Malveneule, zoologisch als Acontia lucida (Hufnagel, 1766) benannt, gehört taxonomisch innerhalb der Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera) und der Familie der Eulenfalter (Noctuidae) zur Gattung Acontia (Ochsenheimer, 1816). Die Erstbeschreibung der Art erfolgte durch Johann Siegfried Hufnagel im Jahr 1766 unter dem Namen Phalaena lucida in seiner Fortsetzung der Vierten Tabelle Von den Insecten, besonders den so genannten Nachteulen als der zwoten Klasse der Nachtvoegel hiesiger Gegend in Nummer 3 des Berlinischen Magazins. Im Laufe der Zeit wurde die Art unter verschiedenen Synonymen geführt, darunter Noctua solaris (Denis & Schiffermüller, 1775), N. albicollis (Fabricius, 1781) und N. insolatrix (Hübner, [1822]).

Die Gattung Acontia wurde 1816 von Ferdinand Ochsenheimer beschrieben. Diese Gattung umfasst mehrere Arten, die sich durch ähnliche morphologische Merkmale auszeichnen. Einige Arten, die früher zur Gattung Acontia gezählt wurden, sind mittlerweile anderen Gattungen wie Tarache zugeordnet worden.

Der Name lucida leitet sich vom lateinischen Wort für „glänzend“ oder „leuchtend“ ab und bezieht sich auf die auffälligen weißen Flecken auf den Flügeln der Falter.

  • Johann Siegfried Hufnagel: Fortsetzung der Vierten Tabelle Von den Insecten, besonders von denen so genannten Nachteulen als der zwoten Klasse der Nachtvögel hiesiger Gegend. In: Berlinisches Magazin. Band 3, Stück 3, 1766, S. 279–309 (Erstbeschreibung der Art als Phalaena lucida).