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Staatliche Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr Gotha

Die Staatliche Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr (FSBWV) in Gotha ist eine Fachschule in Trägerschaft des Freistaates Thüringen. Sie bietet die Möglichkeit zur Weiterbildung von Fachkräften in den Bereichen Bau, Wirtschaft und Verkehr. Die Fachschule qualifiziert für die Übernahme von Führungsaufgaben, beispielsweise in Betrieben, Unternehmen, Verwaltungen und Einrichtungen, und fördert die Bereitschaft zur beruflichen Selbstständigkeit.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Zusammenschluss der Ingenieurschule für Bauwesen und der Ingenieurschule für Transportbetriebstechnik in Gotha wurde am 1. September 1994 die Staatliche Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr gebildet. Die Ingenieurschule für Bauwesen am Standort Trützschlerplatz hat in der höheren beruflichen Aus- und Fortbildung eine mehr als 200-jährige Tradition. Im Jahre 1802 gründete der Ratskämmerer Dürfeld die Sonntagsschule für junge Handwerkerburschen. Durch den Erlass des Herzogs von Sachsen-Gotha-Altenburg wurde diese Schule 1805 eine Staatsanstalt und trug dann den Namen Herzogliche Sonntagsschule für junge Handwerker. Ab 1834 wurde der Ausbildungsbetrieb werktäglich aufgenommen, und 1960 das Fern- und Abendstudium eingeführt. 1990 konnte das Bildungsangebot um die Fachrichtung Versorgungstechnik erweitert werden. Im Jahr 1955 wurde die damalige Ingenieurschule für Transportbetriebstechnik als Ingenieurschule für Eisenbahnbetriebs- und Verkehrstechnik in Erfurt gegründet und 1958 in die Friedrichstraße nach Gotha verlegt. 1965 wurde hier die Informatikausbildung begonnen, bevor 1969 die Ausbildung der Verkehrsingenieure für Straßentransport und Nahverkehr dazu kam. 1983 wurde auch die Fachrichtung ITUL (Innerbetriebliche Transport-, Umschlag- und Lagerprozesse) integriert. Nach der politischen Wende 1989/90 starteten in den Jahren 1992/93 die Aufstiegsfortbildungen zum Staatlich geprüften Betriebswirt, Logistiker und Techniker für Verkehrstechnik. Seit 2006 arbeiten die Fachschule Gotha und die Fachhochschule Erfurt auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung zusammen. In dieser bringt die Fachrichtung Verkehrstechnik der Fachschule Gotha spezifische Lehrgebiete bzw. Ausbildungsmodule und Praxistrainings im Eisenbahnbetriebsfeld in den dualen Studiengang „Eisenbahnwesen“ zum Studienabschluss Bachelor of Engineering ein.[2]

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Standort Friedrichstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebäude Friedrichstraße

Die ehemalige Rentamtskasse wurde von Alfred Cramer (Absolvent der Gothaer Baugewerbeschule) 1906 – 1908 erbaut und wird heute sowohl von der Fachschule Gotha als auch vom Schulamt Westthüringen genutzt. Am Standort Friedrichstraße werden außerdem im Schloss Friedrichsthal Studenten der Fachrichtungen Verkehrstechnik, Betriebswirtschaft sowie Logistik ausgebildet. Dieser Teil der heutigen Fachschule wurde 1708 – 1711 als Sommerpalais für den Gothaer Herzog Friedrich II. durch den Oberbaudirektor W. Ch. Zorn von Plobsheim erbaut. Hier befindet sich ebenfalls das Eisenbahnbetriebsfeld zur Ausbildung für die angehenden Verkehrstechniker und Bachelor of Engineering.[3]

Standort Trützschlerplatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebäude Trützschlerplatz
Treppenhaus, Trützschlerplatz

Am Standort Trützschlerplatz befindet sich das 1910 – 1911 errichtete Gebäude der ehemaligen Ingenieurschule für Bauwesen. Errichtet wurde es ebenfalls durch Alfred Cramer, dem dafür der Titel Baurat verliehen wurde. Heute werden in diesem Gebäude die Fachrichtungen Bautechnik, Baudenkmalpflege, Informatik, Versorgungstechnik, Betriebswirtschaft sowie Teile der Fachrichtungen Verkehrstechnik und Logistik ausgebildet. In unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes befinden sich eine große Mensa, der Studentenkeller („Stuk“) und das Wohnheim.

Die berufliche Aufstiegsweiterbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aufstiegsweiterbildung an der Fachschule erfolgt in halbjährlichen, einjährigen, zweijährigen und vierjährigen Bildungsgängen. Die Bildungsgänge können dabei in Voll- oder Teilzeitform, sowie als Fernstudiengang absolviert werden. Für jeden Bildungsgang gibt es einen Pflichtbereich und einen Wahlbereich. Der Pflichtbereich besteht aus einem fachrichtungsübergreifenden und einem fachrichtungsbezogenen Teil des jeweiligen Fachbereichs. Der Wahlbereich umfasst weitere Zusatzangebote der Fachschule, z. B. Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung. Die Aufstiegsweiterbildung ist in fachtheoretischen Unterricht und praxisorientierten Laborunterricht gegliedert. Der Laborunterricht nimmt dabei einen Anteil von ca. 25 % ein.[4]

Zulassungsvoraussetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um an der Fachschule aufgenommen zu werden, müssen die Bewerber mindestens über einen Realschulabschluss mit anschließender Berufsausbildung sowie über eine einjährige Berufspraxis verfügen. Auch für Studienabbrecher ist es durch eine Sonderzulassung möglich, ebenfalls an dieser Aufstiegsweiterbildung teilzunehmen.

Abteilungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Studienrichtungen werden durch zwei Abteilungen verantwortet. Diese sind die Abteilungen „Bau, Versorgungstechnik, Informatik“ und „Wirtschaft, Logistik, Verkehr“.

Ausbildungsrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fachrichtungsübergreifende Lerngebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der allgemeine Unterricht ist für alle Studierenden der Fachschule gleich und gliedert sich in folgende Unterrichtsfächer:

  • Berufs- und Arbeitspädagogik
  • Deutsch/Kommunikation
  • Fremdsprache
  • Sozialkunde
  • Unternehmensführung

Fachrichtung Bautechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Fachrichtung Bautechnik erfolgt die Aufstiegsweiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker in den Schwerpunkten Hochbau und Tiefbau. In dieser Fachrichtung werden folgende Lerngebiete unterrichtet:

Schwerpunktübergreifende Lerngebiete Schwerpunktbezogene Lerngebiete
Baubetrieb Angebotswesen/Kalkulation
Bauphysik Baustatik
Betriebswirtschaft Gebäude- und Entwurfslehre
Chemie/Baustoffe Haustechnik
Informatik Hochbaukonstruktion
Konstruktionsgrundlagen Tragwerksbemessung
Projektarbeit

Fachrichtung Baudenkmalpflege und Altbauerneuerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Fachrichtung Baudenkmalpflege und Altbauerneuerung erfolgt die Aufstiegsweiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker in den Schwerpunkten allgemeine Baudenkmalpflege und Bausanierung/Bauerneuerung. In dieser Fachrichtung werden folgende Lerngebiete unterrichtet:

Schwerpunktübergreifende Lerngebiete Schwerpunktbezogene Lerngebiete
Baubetrieb Angebotswesen/Kalkulation
Bauphysik Baukonstruktion
Betriebswirtschaft Baustatik
Chemie/Baustoffe Bauteilsanierung
Informatik Bauwerksbeurteilung
Konstruktionsgrundlagen Haustechnik
Mathematik Tragwerksbemessung
Vermessung
Projektarbeit

Fachrichtung Betriebswirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Fachrichtung Betriebswirtschaft erfolgt die Aufstiegsweiterbildung zum Staatlich geprüften Betriebswirt in den Schwerpunkten Rechnungswesen/Controlling und Absatzwirtschaft/Marketing. In dieser Fachrichtung werden folgende Lerngebiete unterrichtet:

Schwerpunktübergreifende Lerngebiete Schwerpunktbezogene Lerngebiete
Betriebswirtschaft Absatzwirtschaft
Informatik Außenwirtschaft
Rechnungswesen Controlling
Recht Logistik/Transport
Volkswirtschaft Material- und Produktionswirtschaft
Wirtschaftsmathematik/Statistik Organisation/Technologie
Personalwirtschaft
Steuerlehre
Projektarbeit

Fachrichtung Informatik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Fachrichtung Informatik erfolgt die Aufstiegsweiterbildung zum Staatlich geprüften Informatiker mit den Schwerpunkten Wirtschaftsinformatik, Systementwicklung und technische Informatik. In dieser Fachrichtung werden folgende Lerngebiete unterrichtet:

Schwerpunktübergreifende Lerngebiete Schwerpunktbezogene Lerngebiete
Betriebswirtschaft Kommunikationstechnik/Telekommunikation
Informatik Betriebssysteme/Netze
Mathematik Projektmanagement
Elektrotechnik/Elektronik Programmierung
Automatisierungstechnik Softwaretechnologie
Recht Datenbanksysteme
Projektarbeit

Fachrichtung Logistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Fachrichtung Logistik erfolgt die Aufstiegsweiterbildung zum Staatlich geprüften Logistiker in den Schwerpunkten Transportlogistik und Produktionslogistik. In dieser Fachrichtung werden folgende Lerngebiete unterrichtet:

Schwerpunktübergreifende Lerngebiete Schwerpunktbezogene Lerngebiete
Betriebswirtschaft Kommunikationstechnik/Telekommunikation
Chemie/Stoffkunde Technologische Projektierung
Controlling Transportlogistische Systeme
Informatik Transportrecht
Mathematik Transport-, Umschlag- und Lagertechnologie
Physik Verkehrsanlagen
Recht Verkehrsbetriebswirtschaft
Logistikgrundlagen Warenkunde und Verpackung
Marketing Projektarbeit

Fachrichtung Verkehrstechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Fachrichtung Verkehrstechnik erfolgt die Aufstiegsweiterbildung zum Staatlich geprüften Verkehrstechniker in den Schwerpunkten Eisenbahnbetrieb und Verkehrsmanagement. Dabei werden schwerpunktbezogen folgende Lerngebiete unterrichtet:

Verkehrsmanagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwerpunktübergreifende Lerngebiete Schwerpunktbezogene Lerngebiete
Betriebswirtschaft Fahrzeugtechnik
Chemie/Stoffkunde Produktplanung
Informatik Sicherungs- und Betriebsleittechnik
Mathematik Technologische Projektierung
Physik Verkehrsanlagen
Recht Verkehrsmanagement
Verkehrsbetriebswirtschaft Verkehrstechnologie
Verkehrssysteme Projektarbeit

Eisenbahnbetrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwerpunktübergreifende Lerngebiete Schwerpunktbezogene Lerngebiete
Betriebswirtschaft Betriebsdienst
Chemie/Stoffkunde Fahrzeug- und Umschlagtechnik
Informatik Management im Betriebsdienst
Mathematik Personen- und Güterverkehr
Physik Sicherungs- u. Betriebsleittechnik
Recht Technologische Projektierung
Verkehrsbetriebswirtschaft Verkehrsanlagen
Verkehrssysteme Projektarbeit

Fachrichtung Versorgungstechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Fachrichtung Versorgungstechnik erfolgt die Aufstiegsweiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker für Versorgungstechnik. In dieser Fachrichtung werden folgende Lerngebiete unterrichtet:

Lerngebiete Versorgungstechnik
Automatisierungstechnik
Bautechnik/Vermessungstechnik
Betriebswirtschaftslehre
Chemie und Werkstoffe
Informatik
Konstruktionsgrundlagen und CAD
Mathematik
Physik
Angebotswesen und Kalkulation
Sanitärtechnik
Heizungssysteme
Lüftungs- und Klimatechnik
Projektarbeit

Zusätzliche Abschlüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während oder nach erfolgreichem Abschluss der Aufstiegsweiterbildung besteht die Möglichkeit, zusätzliche Abschlüsse in anderen Fachrichtungen oder Fachbereichen zu erwerben.

Folgende Abschlüsse und Zusatzqualifikationen können erworben werden:

  • Technischer Betriebswirt
  • Fachhochschulreife
  • Ausbildung (verkürzt) in einer 2. Fachrichtung oder einem 2. Schwerpunkt
  • Vorbereitung auf:
    • Ausbildereignungsprüfung
    • Meisterprüfung
    • Technischer Fachwirt
    • Sprachzertifikat in Englisch
    • SAP Terp10
    • SiGe – Koordinator[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • [1] Kooperation mit der Fachhochschule Erfurt
  • [2] Eisenbahnbetriebsfeld Gotha

Referenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Beschluss i. d. F. vom 25.09.2014, http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_ beschluesse/2002/2002_11_07-RV-Fachschulen.pdf, 11.02.2015
  2. Vgl., O. V., Fachschule Gotha, Standorte; http://www.fs-gotha.de/, 31.08.2015
  3. Vgl., O. V., Fachschule Gotha, Standorte; http://www.fs-gotha.de/, 31.08.2015
  4. Vgl., O. V., Fachschule Gotha, Standorte, http://www.fs-gotha.de/, 31.08.2015
  5. Vgl., O. V., Fachschule Gotha, Zusatzangebote, http://www.fs-gotha.de/, 31.08.2015