Benutzer:Elnolde/gravieren de

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Einleitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gravieren bezeichnet eine handwerkliche Technik zum Stechen*) von Zeichnungen, Schriften, Verzierungen, Mustern und Ornamenten in Gebrauchs- und Schmuckgegenständen, Prägewerkzeugen sowie Druckvorlagen. Die gravierten Materialien sind aus Metall, Glas, Stein, Elfenbein und Holz sowie aus Kunststoffen und werden mittels Hand- oder Maschinengravur bearbeitet.

Man unterscheidet zwischen Spanlosen und Spangebenden Verfahren. Beim spangebenden Verfahren unterscheidet man die vertiefte und die erhabene Gravur, bei der sämtliches Material, ausser dem Motiv, bis auf eine bestimmte Tiefe abgetragen wird (z.B. Prägestempel).

Ziel der Gravur ist es, Abbildungen auf Gegenständen erscheinen zu lassen. Die entstehende Vertiefung kann mit Farbpasten oder Chemikalien ausgelegt und so optisch hervorgehoben werden.

  • ) Beim Gravieren wird das Material gestochen, d. h. durch den "spanabhebenden Keil" entfernt. Beim Ritzen wird das Material verdrängt.

Wortherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Französische Stammwort graver ist germanischen Ursprungs und wurde abgeleitet aus mnd. graven (graben). Die Entlehnung zurück in den deutschen Sprachraum geschah im 18. Jhd. aus dem französischen graver und bedeutete dort: Eine Furche ziehen, einen Scheitel ziehen. Die moderne Berufsbezeichnung Graveur ist ebenfalls im 18. Jhd. aus dem Französischen entlehnt worden und bezeichnet ursprünglich: "Stecher, Metall- und Steinschneider" . Die Gravüre bezeichnete das Ergebnis des Gravierens. Daraus wurde das heutige Substantiv Gravur abgeleitet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St Jerome von Albrecht Dürer 1514

Die ersten Spuren von Einritzungen, die als Vorstufe des Gravierens anzusehen sind, reichen bis in die Urzeit der Menschheit zurück. Gegenstände des täglichen Gebrauchs und Kultgegenstände wurden in allen Kulturen und Epochen mit Verzierungen und Zeichen versehen.

In der Eisen- und später der Bronzezeit wurden Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Waffen und Kultgegenstände dann mit Verzierungen geschmückt, die über die Abbildung von Tieren oder Jagdszenen hinausgehen. Duch die neu gefundenen Metallwerkstoffe konnten somit dann auch Gravierwerkzeuge hergestellt werden.

In der Minoischen Zeit von 3000-1000 v. Chr. gelangte die Steinschneidekunst (im Fachbegriff Glyptik) in Griechenland zur Blüte.

Verschiedene Graviertechniken sind nebeneinander entstanden. Aus der Technik der Gold- und Silberschmiede im Mittelalter gingen die Kupferstiche der Meister des 15. und 16. Jahrhunderts hervor. Bedeutende Künstler auf diesem Gebiet waren u. a. Martin Schongauer , Albrecht Dürer und Lucas van Leiden. Lange davor wurden Prägestempel für die Münzherstellung bereits graviert.

Aus den Graviertechniken entwickelten sich viele verschiedene Berufszweige wie Ziseleur, Siegelschneider, Kupferstecher, Glasgraveur u.v.m.. Die Technik der Radierung hat sich als eigener Zweig der Gravur abgespalten und wird heute getrennt von der Berufsbezeichnung Graveur geführt.

Erfolgten die Gravuren früher mit speziellen Werkzeugen wie Spitzstichel, Graviernadel, Grabsticheln, Meißel, Flachstichel und Punzen oder Schleifrädchen bei der Gravur in Glas, so wurden diese weitgehend durch die Maschinengravur verdrängt. Viele der alten Techniken werden auf modernen Gravier- und Fräsmaschinen nachempfunden. Nach wie Vor ist jedoch die Handwerkliche Kunst in vielen Bereichen der Gravur der maschinellen Bearbeitung weit überlegen, die handwerklichen Fähigkeiten werden weiterhin gelehrt und traditionelle Techniken weitergegeben.

Techniken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Techniken des Gravierens sind Vielfältig. Das Material wird durch Werkzeuge verdrängt oder herausgearbeitet. Meist ist bei der Gravur die Spangebende Bearbeitung gemeint um andere Techiken von dieser abzugrenzen. So spricht man heute von Radierung oder auch "Ritzung", da dieser Arbeitsvorgang spanlos ist. Die Lasergravur wird als solche bezeichnet, da hiermit das Arbeitsergebnis gemeint ist. Im eigentlichen Sinne handelt es sich jedoch nicht um eine Gravur, da das Material beim Lasern verdampft wird.

Die Gravur, ob per Hand oder per Maschine, ist eine spanende, herausschneidene Bearbeitung. Auch bei der Glasgravur ist dies der Fall, da der Vorgang des Schleifens unter dem Mikroskop gesehen ein mehrfacher, durch die Schleifkörper verursachter Schneidvorgang ist.

Auf modernen CNC gesteuerten Graviermaschinen werden Gravierstichel aus Hartmetall in Hochleistungsspindeln eingesetzt. Die Zeichnung wird hierfür im CAD gezeichnet, die Maschine per CAM angesteuert.

Handgravur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auswahl verschiedener Stichel für die Handgravur

Die klassische Handgravur von Kupfer- oder Stahlstichen wird mit dem Stichel als Werkzeug ausgeführt. Der Arbeitsprozess ist langwierig, Fehler in der Ausarbeitung sind meist irreversibel. Die Handgravur gehört weiterhin zur Ausbildung zum Beruf das Graveurs. Mit speziellen Werkzeugen werden Ringe innen graviert.

Maschinengravur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lasergravur und CNC-Gravur haben sehr unterschiedliche Einsatzgebiete. So kann mit einer CNC-Graviermaschine eine exakt bestimmte Tiefe und Breite in das Material hineingearbeitet werden und Fasen sowie Sacklöcher oder Gewinde eingefräst werden, was mit einem Laser nicht möglich ist. Die Geschwindigkeit bei der Bearbeitung mit einem Laser jedoch höher, dünnere Materialien lassen sich wesentlich besser bearbeiten. Durch die Möglichkeit beim Lasern die Strahlenegie zu variieren, ist es möglich Bilder in vielen Graustufen auf Materialien aufzulasern. CNC-Graviermaschinen und Lasersysteme schließen also einander nicht aus, sondern ergänzen sich.

CNC- Gravur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heute findet bei der industriellen Fertigung von Schildern oder im Formenbau die Maschinengravur Anwendung, bei welcher das Material durch rotierende Gravierstichel abgetragen wird. Etabliert haben sich hierbei Flachbettsysteme mit bis zu 2 x 3 m Größe. Meist kommen Vektorbasierte CAM-Systeme zum Einsatz. Für einige Maschinentypen gibt es Rundschaltachsen oder Abrollvorrichtungen um Zylindrische Teile bearbeiten zu können. Zumeist reicht aber eine 3-achsige Bearbeitung aus. Sollen Gravuren auf gebogenen Flächen aufgebracht werden, kommen mehrachsige Systeme zum Einsatz.

Größere Systeme eignen sich jedoch nicht nur zur Gravur, sondern auch zum Fräsen. Man spricht dann von Gravier- und Frässystemen oder CAM-Systemen.

Für Gravuren in Metalle werden zum Teil sehr hohe Umdrehungszahlen der Spindel benötigt. Für Aluminium bis zu 50.000 U/min für Messing ca. 12.000 U/min. Diese Drehzahlen können nur mit Schnellfrequenzspindeln erreicht werden. Bei diesen hohen Drehzahlen werden meist Kühl-Schmierstoffe eingesetzt, die mittels Minimalmengen- oder Venturidüsen auf Gravierstichel und Graviermaterial gesprüht werden. Stahl wird in der Regel bei niedrigeren Drehzahlen um 3.000 U/min bearbeitet. Wegen dieser hohen Drehzahlen sind ausreichende Kraft der Spindel und relativ hohe Vorschübe bis 60mm/sec des Systems notwendig.

Es gibt spezielle Systeme für vielerlei Anwendungen, so zum Beispiel kleinere Maschinen für Klingelschilder oder speziellere für die innengravur von Eheringen.

Für Schilder, die in der Industrie und im privaten Bereich Anwendung finden, gibt es eine Vielzahl von Herstellern für mehrlagige, verschiedenfarbige Kunststoffplatten. Wird durch die obere dünnere (meist hellere) Schicht hindurchgraviert, so hebt sich der Untergrund mit einer anderen Farbe ab.

Lasergravur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die modernste Graviertechnik ist die Laser-Gravur, hierbei wird das Material durch den auftreffenden Laserstrahl so stark erhitzt, dass es verdampft bzw. verbrennt. Wie bei der Gravur durch Gravier- und Frässysteme wird der Laser über entsprechende CAM-Software angesteuert. Es kommen sowohl YAG- als auch CO2- Laser zum Einsatz. Um höhere Vorschubraten erzielen zu können, ist der Laser meist fest installiert, der Laserstrahl wird über Umlenkprismen oder Spiegel auf das Material geführt. Die Beschleunigungen eines Lasersystems sind somit ungleich höher als bei Graviermaschinen. Die Lasergravur wird vielfach für die Stempelherstellung verwendet. Aufgrund von Gasentwicklungen bei den Verbrennungsprozessen sollte eine entsprechende Filteranlage die Abluft reinigen.

Sondermaschinen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt eine Vielzahl weiterer Verfahren und Maschinen die der Gravur entlehnt wurden oder ähnliche Verfahren abbilden. Es gibt spezielle Kopiergraviersysteme mit denen, ähnlich dem Pantografen, kleinere Teile durch größere Vorlagen abkopiert werden. Kopierfräsmaschinen werden ebenso zur Gravur eingesetzt.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausbildung zum Beruf des Graveurs dauert in Deutschland zwischen 3 und 3 ½ Jahre und ist in der Handwerksordnung geregelt.

Im Anschluss an den Gesellenbrief kann in einer einjährigen Fortbildung die Prüfung zum Meister erfolgen. Graveurmeister/in ist eine durch die Handwerkskammern geregelte berufliche Fortbildung in einem zulassungsfreien Handwerk.

Neben der allgemeinen Bezeichnung Graveur, gibt es eine Vielzahl von Spezialgebieten für Graveure. Zugang zu diesen Spezialisierungen bildet im Allgemeinen der Beruf Graveur.

Spezialisierungen im Bereich der Gravur sind u.A.:

  • Ziseleur
  • Glasgraveur
  • Medailleur
  • Edelsteingraveur
  • Büchsen- und Waffengraveur, Damaszierer
  • Keramikgravierer
  • Schildergraveur
  • Metallbildner
  • Zinngraveur

Normen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

zur Kenntlichmachung bestimmter Maschinenteile, Behältnisse oder Gefahrenbereiche, werden in der DIN und der ISO Vorgaben für dauerhafte Kennzeichnungen gemacht. In manchen Bereichen ist eine Kenntlichmachung mittels gravierter Schilder vorgeschrieben, da diese vor Abnutzung, im Gegensatz zu bedruckten Schildern, sicher sind.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Curt Streubel: Handbuch der Gravierkunst - ein Werkstattbuch für die Praxis und den Fachschulunterricht. Leipzig Fachbuchverlag 3. Aufl. 1995, ISBN 3-343-00072-8