Benutzer:Entresol/Open Source Business Foundation

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Die Open Source Business Foundation ist ein anteilig gemeinnütziger, in Nürnberg eingetragener Verein. Sie wurde 2006 von Richard Seibt, Eduard Heilmayr, Markus Rex und Andreas Scheulen gegründet. Sie umfasst derzeit etwa 150 Mitglieder, die sich aus Personenmitgliedern (Experten, Foundation Coaches), Unternehmensmitgliedern, Organisationen und Risikokapitalgebern zusammensetzen.

Die Foundation wird von einem kompakten Vorstand geführt, der aus drei Vollhaftern sowie weiteren kooptierten Vorständen besteht. Diese koordinieren die Aktivitäten der Foundation, vertreten diese nach außen und tragen die Budgetverantwortung für ihre Projekte. Daneben gibt es eine Reihe von Verantwortlichen für innovative Fokusthemen. Diese stehen bei Bedarf als Ansprechpartner für ihre Bereiche bereit.

Die Projekte und Aktivitäten stehen grundsätzlich allen Interessierten offen und die Foundation stellt eine Plattform zu Verfügung, um eigene Initiativen zu starten. Der Antrieb der Foundation liegt darin, einen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und Gesellschaft im Hinblick auf Schlüsseltechnologien zu leisten.


Leitbild und Themen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufbauend auf die Stärken von Open Source - Offenheit, Transparenz, Partizipation - verfolgt die OSBF in ihren Guiding Principles[1] die darauf aufbauenden Trends. Diesen ist gemein, dass sie die Prinzipien von Open Source nutzen und auf eine neue Ebene bringen. Aktuelle Beispiele dafür sind Themen wie Open Access, Big Data, Creative Commons, Crowdsourcing, Open Data, Open Education, FabLabs, Gamification, Open Government, Open Hardware, Open Knowledge, Mass Customization, Quantified Self, Service Design Thinking, Open Space, Open Standards, Open Research oder Unkonferenzen. Dabei wird auf drei grundlegende Säulen gesetzt:

  • Open Innovation

Führende Innovation entsteht heute nicht mehr allein aus eigener Kraft, sondern findet über offene Unternehmensgrenzen hinweg im laufenden Austausch mit Kunden, Partnern, Mitbewerbern, Gemeinschaften und externen Experten statt. Die OSBF unterstützt dabei, um daraus entscheidende Wettbewerbsvorteile gegenüber klassischen geschlossenen Modellen zu entwickeln.

  • Open Technology

Technologie bestimmt zu einem großen Teil unsere Geschäftsprozesse und begleitet unseren Alltag. Dabei gewinnen nicht mehr nur offen verfügbare Blaupausen für Hardware, Software und Wissen an Relevanz, sondern in gleichem Maße auch offene Schnittstellen für einen ungehinderten Austausch von Informationen. Die OSBF hilft, auf Interoperabilität, Herstellerunabhängigkeit und offene Standards zu setzen.

  • Open Business

Die Geschäftsmodelle des digitalen Zeitalters bauen auf Informationen und Wissen als wesentliche Rohstoffe. Die OSBF begleitet bei der Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen, bei der Einbindung von Kunden und Partnern in den Produktlebenszyklus, bei Co-Creation mithilfe von Gemeinschaften und offenen Inhalten oder dem gezielten Auslagern von Aufgaben durch Crowdsourcing.

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben einer Vielzahl an Projekten und Aktivitäten rund um Open Source stehen aktuell vor allem folgende Schwerpunkte im Fokus der Foundation:

  • Konsortiale Softwareentwicklung

Die Idee der konsortialen Softwareentwicklung liegt in der gemeinsamen Entwicklung einer Softwareschicht auf Open Source Basis, an der mehrere Partner aktiv mitwirken und sich die Gesamtkosten teilen. Durch die offenen Schnittstellen entsteht im Idealfall ein Ökosystem an dem sich auch Dritt-Anbieter und Dienstleister beteiligen können. Ein herausragendes Beispiel in der jüngeren Vergangenheit ist das OpenETCS (European Train Control System [2]), das in einem Konsortium von etwa einhundert Unternehmen die Steuerungssoftware von Zügen europaweit standardisiert. Treibende Kraft hinter dem Projekt war die Deutsche Bahn mit Klaus-Rüdiger Hase.

  • Geschäftsmodell-Innovation

Das Geschäftsmodell ist die Blaupause für jedes Unternehmen. Es beschreibt, wie eine Organisation Mehrwert schafft, diesen an die Kunden ausliefert und wie sie das Wertversprechen auf Dauer sichert. Hier hat sich der Business Model Canvas[3] von Alexander Osterwalder als eine praxisorientierte Methodik etabliert, um ein vorhandenes Geschäftsmodell auf einen Blick zu erfassen. Auf dieser Grundlage unterstützt die OSBF, um vorhandene Geschäftsmodelle in Richtung Offenheit innovativ weiterzuentwickeln und begleitet den Prozess.

  • Das OpenUp Camp

Das OpenUp Camp[4] ist als Unkonferenz konzipiert und zielt mit dem Motto "Exploring Future Trends" darauf ab, an einem Wochenende Unternehmer, Experten, Vordenker, Geeks, Nerds und Querdenker zu innovativen Trends und der Vielzahl der neuen "Open" Themen zusammenzubringen. Dabei sollen Brücken zwischen Unternehmen und Experten gebaut werden, um Wege zu finden, wie die Ergebnisse von Trend Scouting und Open Innovation in vorhandenes Tagesgeschäft eingebunden und Geschäftsmodelle um innovative Elemente erweitert werden können.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Open Source Business Foundation wurde mit dem Ziel gegründet, das damals noch für viele schwer zu durchdringende Thema "Open Source" Unternehmen näherzubringen. So waren die ersten Jahren von Themen geprägt wie "Community Building", "Open Source Marketing", "Embedded Open Source", "Eclipse", "Open Source Business Models" oder "Open Source Lizenzen".

Mit dem 2007 gestarteten "Open Source Business Award" (OSBA)[5] wurde ein hochkarätiger Businessplan Wettbewerb ins Leben gerufen, der während seiner Laufzeit mit Preisgeldern von über € 150.000 dotiert war. Teilnahmeberechtigt waren Startups oder Gründer deren Geschäftskern auf einem Open Source Konzept beruht. Ergänzt wurde der OSBA Wettbewerb von einem Finanzierungsforum auf dem sich Unternehmensgründer mit ihrem Geschäftskonzept Risikokapitalgebern präsentieren können und Feedback erhalten.

2009 wird mit Hilfe der OSBF die erste Open Source Professur in Deutschland eingerichtet und mit Dirk Riehle besetzt, der zuvor die Open Source Research Group innerhalb von SAP im Silicon Valley leitet. Er baut innerhalb der Informatik an der Universität Erlangen-Nürnberg eine Forschungsgruppe[6] auf, die eng mit unternehmerischen Aktivitäten verbunden ist und in dem AMOS Inkubator die Studenten an das Thema Entrepreneurship heranführt.

2010 führt die OSBF das Enterprise Open Source Verzeichnis[7] fort, das zuvor von Optaros aufgebaut wurde und lange Zeit die zentrale Anlaufstelle für die Bewertung von Open Source Software im Unternehmenskontext war. Das EOS Verzeichnis führt gut 500 Projekte, die nach Enterprise-Kriterien wie Reifegrad, Community Aktivität oder Unterstützung durch Dienstleister ausgezeichnet werden. Derzeit ruht das Projekt.


Weiterführende Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. OSBF Guiding Principles. Abgerufen am 14. Mai 2013.
  2. OpenETCS. Abgerufen am 14. Mai 2013.
  3. Business Model Canvas. Abgerufen am 14. Mai 2013.
  4. OpenUp Camp. Abgerufen am 14. Mai 2013.
  5. Open Source Business Award. Abgerufen am 14. Mai 2013.
  6. Open Source Research Group. Abgerufen am 14. Mai 2013.
  7. Enterprise Open Source Directory. Abgerufen am 14. Mai 2013.