Benutzer:FacultiesIntact/sandbox/Bottega Veneta

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Bottega Veneta ist ein italienisches Luxus-Label, das vor allem für seine weltweit verkauften Lederwaren bekannt ist. Das Atelier des 1966 in Venetien in Nordostitalien gegründeten Unternehmens[1] befindet sich in Montebello Vicentino, in einer Villa aus dem 18. Jahrhundert; der Hauptsitz ist im schweizerischen Lugano, weitere Büros befinden sich in Mailand und Vicenza (Italien). Bottega Veneta wurde 2001 von der Gucci Group erworben und ist jetzt Teil des multinationalen französischen Kering-Konzerns.[2] Im September 2016 wurde die Ablösung von CEO Carlo Beretta durch Claus-Dietrich Lahrs angekündigt.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bottega Veneta wurde 1966 im italienischen Vicenza[1][4] von den Unternehmern Michele Taddei und Renzo Zengiaro gegründet.[5] Ziel des Unternehmens war die handwerkliche Produktion von Lederwaren. Das Unternehmen entwickelte ein typisches Leder-Flechtmuster, das sogenannte Intrecciato, das die Außenseite vieler seiner Produkte zierte und weitgehend mit der Marke Bottega Veneta assoziiert wurde.[6][7]

Das Intrecciato war der Ausgangspunkt für die Entwicklung von Bottega Veneta und ist auch heute noch eines der unverkennbarsten Elemente der Marke. In den 1970er Jahren begann das Unternehmen, mit dem Slogan „When your own initials are enough“ zu werben. Bis Anfang der 1980er Jahre entwickelte sich Bottega Veneta zu einer der Lieblingsmarken des internationalen Jetsets; zu den Kundinnen zählten Jacqueline Kennedy Onassis und Kaiserin Farah Pahlavi.[5] Andy Warhol drehte 1980 einen Kurzfilm für das Unternehmen. Zengiaro und Taddei zogen sich in den 1990er Jahren aus dem Unternehmen zurück.[8] In den 1980er Jahren begann der Erfolg von Bottega Veneta zu schwinden. Das Unternehmen beging den Fehler, sein Image zu ändern und die Produkte mit einem BV-Logo zu schmücken. Im Februar 2001 wurde das angeschlagene Unternehmen für 156 Millionen US-Dollar von der Gucci Group übernommen.[9] Tom Ford, der damalige Kreativdirektor der Gucci Group, berief im Juni desselben Jahres Tomas Maier, der zuvor für Sonia Rykiel und Hermès gearbeitet hatte, zum Kreativdirektor von Bottega Veneta.[2][9] Nachdem ihm die vollständige kreative Leitung vom Produkt- und Ladendesign bis hin zur Werbung übertragen worden war,[10] machte sich Tomas Maier daran, die Marke zu ihrer ursprünglichen Identität zurückzuführen.[2][5] Er entfernte sichtbare Logos von den Produkten der Marke,[2] betonte insbesondere das auffallende Intrecciato Flechtmuster und brachte den Schwerpunkt des Unternehmens auf die handwerkliche Produktion zurück.[5] Die Vogue beschrieb den Imagewechsel als ein Beispiel des aufkommenden „Stealth Wealth“, d.h. unterschwelligen Reichtums.[11] Bottega Veneta präsentierte seine erste Prêt-à-porter-Modenschau für Damen im Februar 2005 und die erste Herren-Modenschau im Juni 2006. Im April 2006 brachte das Unternehmen seine erste Schmucklinie heraus und weitete seine Aktivitäten Produktportfolio auch auf Innen- und Möbeldesign aus.[8] Im September 2016 feierte Bottega Veneta das 50-jährige Bestehen des Unternehmens bei seiner jährlichen Modenschau in der Mailänder Accademia di Brera. Dabei wurde gleichzeitig Tomas Maiers 15-jähriges Jubiläum als Kreativdirektor gefeiert.[12]

Kollaborationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bottega Veneta arbeitet bei Werbekampagnen mit bekannten Fotografen zusammen,[13] so etwa bei der „Art of Collaboration“-Reihe mit Juergen Teller (Herbst 2015), Robert Longo (Herbst 2010) und Nan Goldin (Frühjahr 2010).[13][14] 2012 veröffentlichte Bottega Veneta ein erstes Buch über die Geschichte und Handwerkskunst des Unternehmens. Das Buch ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Maier selbst mit Buchdesigner Sam Shahid und anderen Modejournalisten.[15] Jedes Kapitel enthält Beiträge von Moderedakteuren, die Maiers Designs beschreiben – Handtaschen, kleine Lederwaren, Gepäck, Schuhe, Prêt-à-porter für Damen, Schmuck, Prêt-à-porter für Herren, Möbel, Wohnaccessoires, Uhren und Düfte. Das Buch informiert über die handwerkliche Produktion der Luxusgüter von Bottega Veneta sowie über das unverkennbare Intrecciato Flechtmuster. Unter anderem greift der Buchumschlag[15] das Intrecciato Flechtmuster auf. Ein zweites Buch über das „Art of Collaboration“-Projekt erschien im Oktober 2015.[14]

Das Atelier in Montebello Vicentino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 eröffnete Bottega Veneta ein neues Atelier in Montebello Vicentino.[10] Der Komplex wurde mit einem Augenmerk auf umweltfreundliches und nachhaltiges Bauen (die sogenannten LEED-Richtlinien)[10] unter Aufsicht von Maier restauriert bzw. erbaut.[5] Maier zufolge ist die Beibehaltung des Betriebs von Bottega Veneta in Vicenza maßgeblich für die Aufrechterhaltung der Traditionen und Ideale der Marke.[5] Im Atelier sind nun auch die Scuola dei Maestri Pellettieri di Bottega Veneta – die unternehmenseigene Schule für die Ausbildung der Angestellten – sowie die Archive und das Museum von Bottega Veneta untergebracht.[10] Die ursprünglich im Sommer 2006 eröffnete Schule soll angesichts der Bedeutung von handwerklichem Können und der rückläufigen Zahl von Sattlermeistern in Italien zukünftige Generationen von Lederhandwerkern ausbilden und fördern.[10] Die Auszubildenden müssen ein dreijähriges Unterrichtsprogramm absolvieren, bevor sie im Atelier selbst arbeiten dürfen.[10] In der Einleitung zum Buch Bottega Veneta von 2012 schreibt Maier: „Es wäre ein tiefgreifender Verlust, wenn das Wissen und der kulturelle Reichtum, die den Handwerken innewohnen, verloren gehen sollten. Dieses Savoir-faire ist durchzogen von kostbaren Fäden individueller Kreativität und menschlicher Geschichte.“[5] Die Scuola dei Maestri Pellettieri di Bottega Veneta hat auch zusammen mit der IUAV-Universität in Venedig einen Graduiertenkurs in Handtaschendesign und Produktentwicklung ausgearbeitet. Der Kurs gewährt Studenten berufliche Erfahrung in verschiedenen Sektoren der Branche, vom Beginn des Designprozesses über Fertigung und Produktion bis hin zum Verkauf der Produkte in einem Geschäft von Bottega Veneta.[16]

Boutiquen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Produkte von Bottega Veneta werden weltweit vertrieben, in Europa, Asien, Australien, Südamerika und Nordamerika.[17] Bottega Veneta besitzt 251 Boutiquen in 43 Ländern.[18] Im September 2013 enthüllte Bottega Veneta seine erste „Maison“ in einem historischen Gebäude auf der Via Sant'Andrea in Mailand. Die Boutique mit einer Fläche von 1064 m2 ist die erste, die alle Produkte der Marke unter einem Dach vereint, einschließlich Kollektionen aus den Bereichen Lederwaren, Prêt-à-porter für Damen und Herren, Schuhe, Haute Joaillerie, Brillen, Düfte, Gepäck, Möbel und Wohnen.[19] Das Unternehmen plant eine weitere „Maison“ von ähnlicher Größe in New York.[10] 2015 kündigte Bottega Veneta die Eröffnung einer speziellen Wohnboutique in der Mailänder Via Borgospesso an. Die 205 m2 große Boutique im Erdgeschoss des Palazzo Gallarati Scotti aus dem 18. Jahrhundert wurde von Bottega Venetas Kreativdirektor Tomas Maier designt, um dort Möbel, Beleuchtung sowie Tisch- und Wohndekorationen zu präsentieren.[19] Bottega Veneta eröffnete im Mai 2016 eine zweite Maison in Beverly Hills.[20]

Anmerkungen und Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Company Overview of Bottega Veneta S.r.l. Bloomberg News, abgerufen am 25. Mai 2016.
  2. a b c d Miles Socha: Kering Takes Stake in Tomas Maier Brand. In: WWD. 19. November 2013, abgerufen am 24. Juli 2015.
  3. Paul Jarvis Corinne Gretler: Bottega Veneta Names ex-Hugo Boss Chief Lahrs as New CEO In: Bloomberg.com, 29. September 2016. Abgerufen am 30. September 2016 
  4. businessoffashion.com IMRAN AMED, Carlo Beretta on Operation ‘€2 Billion Bottega Veneta’ MAY 31, 2016
  5. a b c d e f g Tomas Maier: Bottega Veneta. Rizzoli, 2012, ISBN 978-0-8478-3788-5.
  6. Global Powers of Luxury Goods 2015. Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL), 2015, S. 12, abgerufen am 25. Mai 2016.
  7. Bottega Veneta - history and brand profile, Retrieved on 28 November 2011.
  8. a b http://en.vogue.fr/vogue-list/thevoguelist/bottega-veneta-/1092
  9. a b John Colapinto: Just Have Less: Bottega Veneta's Tomas Maier. In: The New Yorker. 3. Januar 2011, abgerufen am 25. Juli 2015.
  10. a b c d e f g Nick Compton: Bottega Veneta: The Dream Weavers' Tale In: The Telegraph, 1 March 2014. Abgerufen im 25 July 2015 
  11. Sarah Mower: Fall 2006 Ready-to-Wear Bottega Veneta. Vogue, abgerufen am 10. Februar 2016.
  12. http://www.telegraph.co.uk/luxury/womens-style/bottega-veneta-ss17-50-years-in-the-making/
  13. a b Molly Young: The Discreet Charm of Tomas Maier In: WSJ, September 2013. Abgerufen im 25 July 2015 
  14. a b Bottega Veneta: Art of Collaboration. In: Rizzoli New York. Abgerufen am 27. Juli 2015.
  15. a b Ellen Himelfarb: Bottega Veneta publishes its first book. In: Wallpaper. Abgerufen am 10. Februar 2016.
  16. Università Iuav di Venezia. In: www.iuav.it. Archiviert vom Original am 9. August 2016; abgerufen am 6. Mai 2016.
  17. 2014 Kering Activity Report. S. 8.
  18. Brands key figures. In: Kering. Abgerufen am 26. April 2017.
  19. a b Luisa Zargani: Bottega Veneta Unveils Maison in Milan. In: WWD. 23. September 2013, abgerufen am 25. Juli 2015.
  20. Kari Hamanaka: Tomas Maier Discusses Bottega Veneta’s New Beverly Hills Maison. In: WWD. 9. Mai 2016, abgerufen am 12. Mai 2016 (amerikanisches Englisch).