Benutzer:Falkmart/Minoru Ōta

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Mitsuru Ushijima als Generalleutnant

Ushijima Mitsuru (jap. 牛島 満; * 31. Juli 1887 in Kagoshima; † 22. Juni 1945 auf Okinawa) war ein General der Kaiserlich Japanische Armee im Zweiten Sino-Japanischer Krieg und im Pazifikkrieg. Er Kommandierte die 32. japanischen Armee in der Schlacht von Okinawa. Er beging Seppuku und wurde posthum zum General befördert.

Militärische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater war ein Samurai in den Diensten der Satsuma-Domäne und später Berufsoffizier in der Kaiserlich Japanischen Armee. Er war der vierte Sohn der Familie. Einer seiner älteren Brüder diente später als Gouverneur der Präfektur Ibaraki. Die Familie zog nach Tokio um, aber als sein Vater kurz nach der Geburt von Ushijima starb, zog seine Mutter mit der Familie zurück nach Kagoshima. Er schloss die Schule mit Auszeichnung ab und beschloss, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und eine militärische Laufbahn einzuschlagen. Ushijima schloss 1908 die 20. Klasse der Heeresoffizierschule (Japan) mit Auszeichnung ab. Er wurde für seine Beherrschung der japanische Schwertkunst bekannt. Er schloss 1916 die 28. Klasse der Heereshochschule ab. Seine Klassenkameraden waren die späteren Generale Tomoyuki Yamashita und Shizuichi Tanaka.

Er gehörte im August 1917 zum Stab bei der Sibirische Intervention während der Russischen Bürgerkrieges. Er hatte die Aufgabe die Entsendung von Truppen zu koordinieren und den Transport von Vorräten zu organisieren. Später in diesem Jahr wurde er zum Hauptmann befördert. Bei seiner Rückkehr nach Japan wurde ihm der Orden des Goldenen Drachens, 5. Klasse, verliehen.

Im September 1932 ernannte man ihn zum Leiter der Unterrichtsabteilung an der Toyama-Schule, einer Elite Schule der Armee, und er wurde zum Oberst befördert. Er blieb bis zu März 1933 an der Schule. Um diese Zeit wurden die jungen Offiziere zunehmend von den rechtsradikalen Schriften der Kita Ikki beeinflusst, sprachen oft über Politik, aber Ushijima wies Ausbilder und Schüler nachdrücklich an, sich auf den Militärdienst zu konzentrieren, und prangerte die Kita Ikka öffentlich an. Von März 1933 bis Juli 1936 diente Ushijima als Oberster Adjutant innerhalb des Armeeministeriums. In dieser Zeit war der politische Fraktionalismus innerhalb der Armee am größten. Ushijima bemühte sich, eine Verbindung mit irgendeiner Fraktion zu vermeiden. Zum Zeitpunkt des Putschversuch in Japan vom 26. Februar 1936 war er auf einer Reise in China und kehrte erst nach Niederschlagung der Rebellion zurück. Er wurde ausgewählt, das in Ungnade gefallene 1. Infanterieregiment zu befehligen, das zur Bestrafung für seine Rolle im Aufstand in den Norden Mandschukuos geschickt wurde. Er kommandierte die Einheit vom März 1936 bis zum März 1937. 

Ushijima als Generalmajor

Am Beginn des Zweiten Sino-Japanischer Krieges im März 1937 wurde Ushijima um Kommandeur der 36. Infanteriebrigade ernannt und zum Generalmajor befördert. Die 36. Brigade verließ Kagoshima Anfang August 1937 und nahm Positionen am Shanhai-Pass in Nordchina ein. Er erhielt den Befehl gegen die drei Divisionen der chinesischen 14. Armee vorzurücken und diese Eliteverbände zu vernichten, da diese die japanischen Stellungen in der Nähe von Badaling bedrohten. Obwohl Ushijimas Verbände zahlenmäßig stark unterlegen waren, führte er vom 30. August bis zum 13. September eine Reihe von Gefechten und durchbrach die chinesischen Linien. Seine Truppen erreichte bis zum 14. Oktober unter schweren Verlusten die Außenbezirke von Shijiazhuang. Ushijima wurde dafür bekannt, dass es ungeachtet des persönlichen Risikos von den Frontlinien aus führte. Seine 36. Brigade half dann beim Durchbrechen der Sackgasse in Schanghai. Sie nahm eine große Zahl chinesischer Soldaten, die aus der Stadt nach Nanjing fliehen wollten, gefangen. Im Dezember nahm die Brigade Wuhu ein, wo sie überwinterte. Ab Juli 1938 nahm die Brigade an der Schlacht von Wuhan teil. Er gab das Kommando im Dezember 1938 ab und wurde im gleichen Monat bis September 1939 Kommandant der Toyama-Schule der Armee. Vom Dezember 1939 bis Oktober 1941 kommandierte er die 11. Division in Mandschukuo. Im Oktober 1941 bis zum April 1942 war er Kommandant der Unteroffiziersschule der Armee.

Der Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 überraschte Ushijima. Er sprach sich lautstark gegen einen Krieg mit den Vereinigten Staaten aus. Seiner Ansicht nach würde dies den Krieg in China nur verlängern und Japan gegenüber dem seiner Meinung nach wahren Feind Japans, der Sowjetunion, schwächen. Er wurde im April 1942 seines Amtes enthoben, weil man befürchtete, dass er seine Soldaten mit Ideen beeinflussen würde, die der offiziellen Regierungspolitik zuwiderliefen. Ushijima wurde jedoch stattdessen wieder als Kommandant der Kaiserlich-Japanischen Armee-Akademie eingesetzt, weitgehend auf Empfehlung von Kenji Doihara und Otozō Yamada, die seine Bedenken gegenüber dem Pazifikkrieg teilten. Ushijima war der Ansicht, dass die Studenten an der Heeresakademie nach dem Fall Singapurs arrogant und siegestrunken geworden seien und warnte seine Studenten prophetisch, dass man die reichlich vorhandenen natürlichen Ressourcen und die industrielle Kapazität der Vereinigten Staaten nicht unterschätzen dürfe. Trotz seines erklärten Wunsches an der Akademie zu bleiben, wurde ihm im September 1944 befohlen das Kommando über die neu gebildete 120.000 Mann starke 32. Armee zu übernehmen, die mit der Verteidigung der Ryukyu-Inseln gegen die amerikanische Invasion beauftragt war. Noch 1944 wurde ihm der Orden der Aufgehenden Sonne verliehen.

Japanische Kommandeure auf Okinawa im Februar 1945 (Mitsuru Ushijima Nr. 2)

Sein Vorgänger Masao Watanabe hatte mit der Umsetzung eines Plans zur Evakuierung der Zivilbevölkerung von Okinawa auf das japanische Festland und nach Taiwan begonnen. Die Ankunft Ushijimas mit einer großen Anzahl von Verstärkungen erschwerte die Evakuierung, da viele Zivilisten ein falsches Sicherheitsgefühl bekamen. Während beim Untergang der Tsushima Maru über 1600 Zivilisten, darunter viele Kinder, nach einem amerikanischen U-Boot-Angriff ums Leben kamen und Panik auslöste. Dennoch gelang es Ushijima vor der amerikanischen Invasion 80.000 Menschen aus Okinawa und etwa 30.000 Menschen von den Yaeyama-Inseln zu evakuieren. Weniger erfolgreich war er jedoch bei seinen Bemühungen, die restliche Zivilbevölkerung in die weitgehend unbewohnte Nordhälfte der Insel zu evakuieren. Es mangelte dort an Nahrungsmitteln, Malaria trat auf und viele Zivilisten mit guter körperlicher Verfassung zur Unterstützung beim Bau von Schützengräben, Bunkern und anderen Verteidigungsanlagen eingezogen wurden. Ushijima wurde am 20. Juni 45 zum Generalleutnant befördert.

Ushijima führte nach der US-Landung eine geschickte Verteidigung der Insel durch, die auf einer von seinem Stabschef Oberst Hiromichi Yahara geplanten, tief gestaffelten Verteidigung beruhte. Seine Führung wurde jedoch ständig durch Ungehorsam seines zweit höchsten Befehlshabers General Isamu Cho untergraben, der eine aggressivere Führung mit Massenangriffen verfolgte, die vom Generalstab der Armee in Tokio ermutigt wurde. Nachdem eine von Cho forcierte Offensivaktion durch die überlegene amerikanische Feuerkraft zu einem Beinahe-Massaker an den angreifenden japanischen Truppen geführt hatte und die amerikanischen Streitkräfte die Shuri-Linie durchbrachen, führte Ushijima einen erfolgreichen Rückzug seiner Truppen in den äußersten Süden der Insel an. Hier konnten zersplitterten Verbände nur isolierte Verteidigungsstellungen besetzten. Ushijima und Cho zogen sich auf den Hügel 89 an der Südküste zurück. Die Führung und die Kontrolle über die Überreste der 32. Armee verschlechterten sich schnell, da die Kommunikation mit den letzten Verteidigungspositionen unterbrochen wurde. Erstmal ergab sich eine große Anzahl japanischer Soldaten, viele von ihnen waren Freiwillige oder Wehrpflichtige aus Okinawa. Ushijima lehnte eine persönliche Bitte des amerikanischen Generals Simon B. Buckner junior um Kapitulation ab. Stattdessen begingen Ushijima und General Cho, als sie die Geräusche der systematischen Vernichtung der nahe gelegenen Stellungen auf Hügel 89 hörten, Seppuku.

Oberst Yahara war der ranghöchste Offizier, der von den amerikanischen Streitkräften gefangen genommen wurde und der ranghöchste Offizier der die Schlacht überlebte. Yahara hatte Ushijima um die Erlaubnis gebeten, Selbstmord begehen zu dürfen, aber der General lehnte seine Bitte mit den Worten ab: "Wenn Sie sterben, wird niemand mehr übrig sein, der die Wahrheit über die Schlacht von Okinawa kennt. Tragen Sie die vorübergehende Schande, aber ertragen Sie sie. Dies ist ein Befehl Ihres Armeechefs" Yahara verfasste später ein Buch mit dem Titel Die Schlacht um Okinawa, in dem er die letzten Augenblicke Ushijimas beschreibt. Die Leichen von Ushijima und Cho wurden am 27. Juni 1945 von US-Militärs in der Nähe der Höhle begraben, in der sie in den letzten Stunden der Kämpfe auf Okinawa starben.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • George Feifer: The Battle of Okinawa: The Blood and the Bomb. The Lyons Press, 2001, ISBN 1-58574-215-5.
  • Fuller, Richard (1992): Shokan: Hirohito's Samurai. London: Arms and Armor. ISBN 1-85409-151-4.
  • Hayashi, Saburo; Cox, Alvin (1959): Kogun: The Japanese Army in the Pacific War. Quantico, VA: The Marine Corps Association.
  • Toland, John (1970): The Rising Sun: The Decline and Fall of the Japanese Empire 1936-1945. Random House. ISBN 0-8129-6858-1.
  • Fukagawa, Hideki (1981): (陸海軍将官人事総覧 (陸軍篇)) Army and Navy General Personnel Directory (Army). Tokyo: Fuyo Shobo. ISBN 4829500026.
  • Dupuy, Trevor N. (1992): Encyclopedia of Military Biography. I B Tauris & Co Ltd. ISBN 1-85043-569-3.
  • Hata, Ikuhiko (2005): (日本陸海軍総合事典) Japanese Army and Navy General Encyclopedia. Tokyo: St. Martin's Press. ISBN 4130301357.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mitsuru Ushijima – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Feifer, George (2001). The Battle of Okinawa: The Blood and the Bomb. The Lyons Press.

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