Benutzer:GDK/Ägyptologie/Chentkaus II.
Chentkaus I. in Hieroglyphen | ||||||
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Chentkaus II. auf dem Thron sitzend | ||||||
Name |
Chentkaus Ḫnt kȝw=s | |||||
Titel |
Mut-nesutju-bitju Mw.t-nswt.wj-bjt.wj König von Ober- und Unterägypten und Mutter des Königs von Ober- und Unterägypten / Mutter zweier Könige von Ober- und Unterägypten |
Chentkaus II. war eine altägyptische Königin der 5. Dynastie (Altes Reich), die um 2465 v. Chr. Gemahlin des Königs (Pharaos) Neferirkare war. Sie war zudem die Mutter der Könige Raneferef und Niuserre.[2]
Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Chentkaus II. war die Ehefrau von Neferirkare und trug als solche den Titel eine königlichen Ehefrau (Hemet-nisut), was in Inschriften der frühen Bauphasen ihres Grabmals dokumentiert ist.
Chentkaus II. war auf einem Block in ihrem Pyramidenkomplex mit ihrem Ehemann Neferirkare sowie einem Sohn namens Ranefer (dem späteren König Raneferef) dargestellt.[2] Niuserre war ein weiterer Sohn.
Kalksteinfragmente aus ihrem Pyramidenkomplex erwähnen eine Königstochter Reputnebti und einen Königssohn Chentikauhor. Aus anderen Quellen ergibt sich, dass Reputnebti eine Tochter Niuserres und somit die Enkelin der Chentkaus I. war. Ein weiterer Königssohn, der namentlich erwähnt wird, ist Irenre.[3]
Titel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In den frühen Bauphasen ihrer Pyramide sowie in den Abusir-Papyri ist der Titel einer königlichen Gemahlin belegt, den sie zu Lebzeiten Neferirkares trug.[4]
Auf späteren Bauphasen der Pyramide findet sich ein eigentümlicher Titel, der schon in der späten 4. Dynastie bei der gleichnamigen Königin Chentkaus I. vorgefunden wurde.[3] Dieser Titel lautete Mut-nesutju-bitju (mw.t nsw-bi.tj nsw-bi.tj), der sich grammatikalisch korrekt in zwei unterschiedlichen Formen übersetzen lässt. Zum einen kann es nach der Übersetzung von Wladimir Wikentiew „Mutter zweier Könige von Ober- und Unterägypten“ bedeuten.[5] Andererseits kann der Titel, wie von Hermann Junker vorgeschlagen, auch mit „König von Ober- und Unterägypten und Mutter des Königs von Ober- und Unterägypten“ übersetzt werden, was darauf hindeuten kann, dass sie selbst als König geherrscht hatte.[5]
Folgende weitere Titel der Chentkaus II. sind bekannt:[6]
- Weret-hetes (Wr.t-ḥts) „Groß an Hetes-Zeptern“
- Maat-Hor-Setech (M33.t-Ḥr.(w)-Stḫ) „Die den Horus und Seth schaut“
- Weret-hezut (Wr.t-ḥsw.t) „Die groß ist an Gunst“
- Hemet-nisut (Ḥmt-nswt) „Königsgemahlin“
- Hemet-nisut-merit (Ḥmt-nswt meryt.f) „Königsgemahlin, seine Geliebte“
- Hemet-netjer Ba-pef (Ḥmt-nṯr-B3-pf) „Gottesdienerin des Ba-pef“
- Hemet-netjer Tjaisepef (Ḥmt-ntr-Ṯ3j-sp=f) „Gottesdienerin des Tjaisepef“
- „Leiterin der Schlachter im Akazien-Haus“ (khrpt-sshmtiw-shndt Hrp sSm[tyw] SnDt)
- Aan de zijde van Horus (kht-Ḥr.(w))
- Sat-netjer (S3t-nṯr) „Gottestochter“
- Semeret-Hor (Smrt-Ḥr.(w)) „Freundin des Horus“
Historische Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grabmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Chentkaus-II.-Pyramide
Der Bau der Pyramide der Chentkaus II. begann unter der Herrschaft ihres Ehemanns Neferirkare als eine in den Neferirkare-Komplex integrierte Königinnenpyramide. Aus Inschriften, die auf diese Bauphase datiert sind, wird der Name Chentkaus II. mit dem Titel „königliche Gemahlin“ angegeben. Zwischen dem 10. und 11. Regierungsjahr des Königs kam es zur Einstellung der Bauarbeiten, die bis zu diesem Zeitpunkt bis zur Höhe der Grabkammerdecke gediehen waren. Ursache war vermutlich der Tod des Königs.[7]
Auch wenn eine Fortführung während der folgenden, kurzen Herrschaft des Raneferef nicht ausgeschlossen werden kann, so liegen dafür keine Belege vor.[8]
Erst unter Niuserre kam es zu einer Wiederaufnahme der Arbeiten und zur Fertigstellung des Komplexes. Auf Inschriften ist nun der Titel als „Königinmutter“ angegeben. In dieser Bauphase wurde die Pyramide vollendet, Tempel in zwei Bauphasen errichtet sowie der restliche Komplex erbaut.[7]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Dilwyn Jones: An Index of Ancient Egyptian Titles, Epithets and Phrases of the Old Kingdom, Band 1, 427, Nr. 1578, Oxford, 2000, ISBN 1-84171-069-5
- ↑ a b Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt, Thames & Hudson (2004), S.66
- ↑ a b Miroslav Verner: Abusir III: The Pyramid Complex of Khentkaus, Czech Institute of Egyptology, Praha, 1995
- ↑ "The Abusir Papyri", University College, Londen
- ↑ a b Miroslav Verner: Die Pyramiden, S.291 ff Das Stufengrab der Chentkaus I.
- ↑ Wolfram Grajetzki, Ancient Egyptian Queens: A Hieroglyphic Dictionary, Golden House Publications, London, 2005, ISBN 978-0954721893
- ↑ a b Miroslav Verner: Die Pyramiden, S.332 ff Die Pyramide der Chentkaus II.
- ↑ Miroslav Verner, Further Thoughts on the Khentkaus Problem, in Discussions in Egyptology 38, 1997, S. 109ff
Personendaten | |
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NAME | Chentkaus II. |
ALTERNATIVNAMEN | Chentekaues II. |
KURZBESCHREIBUNG | altägyptische Königin der 5. Dynastie |
GEBURTSDATUM | 25. Jahrhundert v. Chr. |
STERBEDATUM | 25. Jahrhundert v. Chr. |