Benutzer:Geo.lang

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Werner Langsdorf

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Geboren 28. Oktober 1937 in Darmstadt, arbeitete weltweit als freiberuflicher Hydrogeologe.

Langsdorf studierte bis 1964 Geologie und relevante Ingenieuranwendungen an der Technischen Universität, vormals Techn.Hochschule, in Darmstadt. Von 1966 an arbeitete er als Angestellter verschiedener deutscher Firmen in der Steine-Erde-Branche und in der Erschließung von Grundwasser für die Wasserversorgung in Deutschland und im Ausland. Ein Stipendium der Stiftung Volkswagenwerk erlaubte es ihm, die Geländearbeiten zu seiner Dissertation "Geologische Untersuchungen an der Nordflanke der Moselmulde zwischen Bad Bertrich und Kobern/Mosel, Darmstadt 1968, D17" durchzuführen. 1982 machte sich Langsdorf auf dem Sektor Grundwasser-Erschließung selbständig und wird für Organisationen, Wasserbehörden, Finanzierungs-Institutionen und Ingenieurfirmen international als freiberuflich Beratender Geologe tätig in den Bereichen

  • Grundwasser und Wasserwirtschaft
  • Erkundung und Erschließung von Grundwasser
  • Geophysik und Bohrwesen
  • Projektplanung und –durchführung (Bauoberleitung)
  • Bewertung des Wasserdargebotes in Qualität und Menge
  • Abhängigkeiten von Umwelt und Förderung (Modellierung)

Auszug aus der Dissertation

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Berichterstatter: Professoren Dr.Gerhard Solle (†1981) und Dr.Erik Flügel (†2004)

Vorliegende Untersuchungen der unterdevonischen Schichten rheinischer Fazies der Nordflanke der Moselmulde von Bad Bertrich bis Kobern umfassen die Schichtenfolgen der Zeit tiefste Ulmengruppe (höchste Siegenstufe) bis oberes Unterems. Es wird folgende stratigraphische Gliederung vorgenommen:

"Dunkle tonige Schichten" (tiefe Ulmengruppe)

Abgrenzung: Auftreten von milden dunklen tonig-schluffigen Schichten mit Dachschieferhorizonten. Unterlagert von Schichten mit Acrospirifer primaevus (STEININGER).

Mächtigkeit: ca. 250 m

Fauna: sehr spärlich, unterlagernde Schichten führen Acrospirifer primaevus (STEININGER), Chonetes unkelensis DAHMER, Rhenorensselaeria strigiceps F. ROEMER.

"Schichten vom Kehrkopf" (obere bis mittlere Ulmengruppe, höchste Siegenstufe)

Abgrenzung: Auftreten von Siegenfauna und Unterlagerung durch dunkle Dachschieferhorizonte.

Lithofazielle Ausbildung: Benannt nach dem Profil am Kehrkopf N Klotten. An der Basis wechsellagernde, grünlichgelbe, teils rotfleckige harte Schiefer mit dezimetermächtigen Quarzitbänken, teilweise linsenförmig ausgebildet. Sackungs- und Rutschungserscheinungen werden auf synsedimentäre Bruchtektonik zurückgeführt ("flyschähnlicher" Charakter). Im Hangenden folgen tonig-schluffige Serien, die übergehen in glimmerführende, dickplattig brechende, schluffig_sandige Folgen. Das Höchste wird eingenommen von flasrigen, dunklen Schiefern.

Mächtigkeit: ca. 600 m

Fauna: Acrospirifer assimilis (FUCHS), Chonetes unkelensis DAHMER. Die "Schichten vom Kehrkopf" entsprechen im Hauptanteil den "oberen Hunsrückbänderschiefer" QUIRING's bei Cochem.

"Cochemer Schichten" (unteres Unterems)

Abgrenzung: zum Hangenden durch die Überlagerung von einem Porphyroid. Kein Auftreten von Siegenfauna.

Lithofazies: Im SW stellenweise primärrotgefärbte, linsenförmige Sandbänke in unreinen Schiefern, nach NE zunehmende Wechsellagerung von schluffig-tonigen Schichten.

Mächtigkeit: ca. 500 m

Fauna: keine Siegenfauna, Fossilien relativ selten. Die Grenze Siegen - Ems ist an der Basis der Cochemer Schichten zu suchen; ihre Erfassung hängt ab von dem Auffinden von Siegenfauna. Eine Beziehung sowohl in lithofazieller als auch in faunistisoher Hinsicht zu den Spitznack-Schichten am Mittelrhein läßt sich nicht erkennen.

"Singhofener Schichten" (unteres Unterems)

Abgrenzung zum Liegenden erfolgt an der Basis eines Porphyroidhorizontes.

Lithofazielle Ausbildung:

a) sandig-tonige Folgen: Im SW schalten sich in die dunklen schiefrigen Folgen dickbankige, teils quarzitische Sandbänke mit Setzungserscheinungen und Rippelmarken ein. Auf dem Cochemer Krampen S Cochem werden die Schichten von Wechselfolgen dünnplattiger Quarzite und dunkelblauer, teils harter Schiefer aufgebaut. Teilweise zeigen die sandigen Bänke eine leichte Primärrotfärbung unmittelbar über dem Porphyroid am Schaakberg, S Cochem, dem am weitesten im SW bekannten Vorkommen eines Porphyroids. Linsenbildungen von sandigem und tonigem Material lassen sich bis nach Kobern hin beobachten. Sandsteine und Schiefer sind oft unrein ausgebildet und weisen auf unruhige Sedimentationsbedingungen hin.

b) Porphyroid: Der Quarzkeratophyr-Tuffit nimmt in seiner Mächtigkeit vom SW bei Cochem mit 15 cm auf 1,5 m im NE bei Kobern zu. Die Tuffit-Vorkommen an der N-Flanke der Moselmulde werden einem Horizont zugeordnet.

Mächtigkeit: ca. 600 m

Fauna: reich an Brachiopoden, Muscheln und Gastropoden. Muscheln sind auffallend häufig vertreten.

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GERHARD SOLLE, Darmstadt, in "Oberes Unter-und Mitteldevon einer typischen Geosynklinal-Folge im südlichen Rheinischen Schiefergebirge – Olkenbacher Mulde“ - Geol.Abh.Hessen,74, 264 S., 11 Abb., 2 Taf., 1 Karte, Wiesbaden 1976 auf Seite 15:

"Man sollte von den Schichten und Faunen der SE-Eifel ausgehen, dazu der weiteren Cochemer Umgebung (ROEDER 1960: 45ff., Bild S. 62; dort ältere Lit., bes. SIMPSON 1940 u. SOLLE 1950; dazu LANGSDORF 1974: 376ff. und zuletzt G. FUCHS 1974#). Hier verzahnen sich, ohne Anspruch, daß das Niveau auf den Mittelrhein genau zutrifftHunsrückschiefer in Kauber Fazies mit Saxler- und Eckfeld-Schichten. Zwischen beiden müßte nach MITTMEYERS Versuch die neugefaßte Grenze Siegen/Unterems liegen, da die Saxler-Schichten noch Acrospirifer primaevus führen, die Eckfeld-Schichten nicht mehr. Die in der Eifel die Kauber Fazies der Hunsrückschiefer überlagernden Reudelsterz-Schichten ergänzter Fassung von ROEDER 1960:48 mit Profilbeschreibungen, abweichend von SIMPSON (1940:15) und SOLLE (1950:307), gehören dann nicht einmal mehr in das tiefste Unterems. Mit den Reudelsterz-Schichten verzahnen sich im Cochemer Raum (ROEDER 1960) die Oberen Hunsrück-Bänderachiefer (im Sinne der alten Preuß. GeoL Landesanstalt, hauptsächlich in nichtveröffentlichten Karten niedergelegt; bei QUIRING (1930:506) z.T. bereits den Bendorf-≈Singhofen-Schichten gleichgesetzt, was nur für den höchsten Teil gelten kann). Über diesen folgen sichere Singhofen-Schichten, bereits ähnlich den mittelrheinischen mit einem sehr typischen, grobkörnigen, recht dicht gepackten, 20cm mächtigen Porphyroid, das wir bei einem Straßenneubau gut aufgeschlossen sahen (LANGSDORF 1963:3 u. 1974:385). Wir halten es für sicher, daß es aus einem nahegelegenen Eruptionspunkt stammt."

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1974#: G. FUCHS: Das Unterdevon am Ostrand der Eifeler Nordsüd-Zone. – 163 S., 18 Abb., 9 Taf., 2 Karten; 1974

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"Vallendarer Schichten" (mittleres Unterems)

Abgrenzung: zum Liegenden durch das Auftreten von Euryspirifer arduennensis latestriatus Form ß (SOLLE) innerhalb eines Horizontes von Roteisengeoden.

Lithofazielle Ausbildung: Langes streichendes Aushalten von unreinen,plattigen Sandsteinen und harten, schluffreichen Schiefern, die in frischem Zustand zuweilen rotstichig schimmern. Einlagerungen von zentimetermächtigen Roteisenflözchen sind nicht selten. Die Basis des mittleren Unterems bildet ein Horizont mit im Durchmesser max. 6 cm dicken Roteisen-Geoden, deren Substanz im Streichen nach NE (bei Treis) in Pyrit und bei Kobern in kieseliges Material übergeht. Es wird eine Änderung des Redoxpotentials während der Sedimentation angenommen. Das sprunghafte Anwachsen der Mächtigkeiten SE Cochem im mittleren und unteren Unterems kann teilweise auf synsedimentäre Absenkungen zurückgeführt werden. Schwach gerichtete Bewegungen von Setzungserscheinungen auf Bankunterseiten, und eine statistische Ausrichtung von Kornachsen im schluffigen Sediment (Sortierung nach TRASK im Mittel "gut", durchschnittlicher Medianwert Md = 0,011 mm) deuten auf Bereiche erhöhter synsedimentärer Setzungen hin. Die statistische Ausrichtung der Kornlängsachsen wird gefolgert aus Untersuchungen an orientierten Anschliffen in den Ebenen (ab) und (ac), wobei (ab) die Sedimentationsfläche ist. Eine nachträgliche tektonische Einregelung wird bei einem Großteil der Proben ausgeschlossen.

Mächtigkeit: ca. 600 m, mit einem Maximum von ca. 1200 m SW Pommern.

Fauna: Brachiopoden reicher, Muscheln seltener als in überlagernden Schichten. Euryspirifer arduennensis latestriatus Form ß (SOLLE) dient zur Abgrenzung des Liegenden.

"oberes Unterems"

Abgrenzung: Das Hangende bilden die Glaswacken des Emsquarzits, der Basis des Oberems. Das Einsetzen der Fazies der Klerfer Schichten und der Nellenköpfchen-Schichten markieren die Grenze zum Liegenden.

Fazielle Ausbildung:

a) Fazies der Klerfer Schichten: Vorkommen von roten Scherben- und Bröckelschiefer, groben Glimmer führende, sandig-tonige Schichten mit schlechter Entmischung und Hinweisen auf schnelle Sedimentation, ferner dünnplattige, rot gepunktete, glasige Quarzite. Vom Bereich des Cochemer Krampens an geht die Fazies der Klerfer Schichten nach NE in die

b) Fazies der Nellenköpfchen-Schichten über, ohne jedoch im NE bei Kobern ganz ihren Einfluß zu verlieren. Die Fazies der Nellenköpfchen-Schichten zeigt glimmerführende, bröckelige, grünlich-gelbe Sandsteine und Schiefer mit Taeniocrada - teilweise zu Kohlenflözchen angereichert.

Mächtigkeit: 600 - 800 m

Fauna: Muschelfauna häufig, Brachiopoden selten, Pflanzen häufig. Die beobachteten Gemeinsamkeiten und Übergänge beider Faziestypen an der Nordflanke der Moselmulde verleihen dem oberen Unterems einheitliches Gepräge; ihre Zusammenfassung unter einem überzuordnenden Begriff wäre zu prüfen.

Tektonisch gekennzeichnet wird die Nordflanke der Moselmulde durch einen intensiven südostvergenten Schuppenbau mit einem in die Mulde flach bis steil einfallenden Faltenspiegel. Die tektonischen Elemente ordnen sich im SW und NE einer Faltenachse mit N 60° E an, während sie bei Cochem einer Richtung von N 40° E folgen. Im Kleinbereich verzahnen sich die Faltenachsen fingerförmig, wobei ein bevorzugtes Einfallen nach NE sich andeutet. Die Schuppen werden von weitreichenden überschiebenden Längsstörungen begrenzt. Einzelne Teilschollen zeigen eine Rotation nach links. Die Einengung nimmt im Streichen von SW nach NE zu.

  1. SCHENK,E. & LANGSDORF,W.(1965) Das Zechsteinkonglomerat bei Stockheim/Wetterau - Notizbl.Hess.L.-Amt Bodenforsch.,93,S.303-310,5 Abb., 1 Tab.,Wiesbaden 1965
  2. LANGSDORF,W.(1969) Geologische Untersuchungen an der Nordflanke der Moselmulde zwischen Bad Bertrich und Kobern(Mosel),Südost- Eifel, Rheinisches Schiefergebirge - Auszugsdruck der Dissertation, Darmstadt 1969, D17
  3. LANGSDORF,W.(1970) Beobachtungen zur Grundwasserhöffigkeit der Gebiete von Zentral-,NE- und NW-Dahomey/Westafrika - GWF-Wasser/Abwasser 111(1970), H.11,S.618-622, 2 Abb.,München 1970
  4. LANGSDORF,W.(1971) Möglichkeiten der Grundwassererschliessung in den verwitterten schiefrigen und kristallinen Formationen von Dahomey/Westafrika - Nachr.Deutsch.Geol.Ges.,4,S.82, Hannover 1971
  5. LANGSDORF,W.(1974) Geologische Untersuchungen im Unter-Devon der Nordflanke der Moselmulde zwischen Bad Bertrich und Kobern/Mosel (Südost-Eifel,Rheinisches Schiefergebirge) - N.Jb.Geol.Palaeont.Abh.,144,H.3, S.373-401, Stuttgart 1974
  6. LANGSDORF,W.(1975) Sedimentologische Untersuchungen im Unter-Devon der Nordflanke der Moselmulde im Gebiet von Cochem/Mosel (Südost-Eifel,Rheinisches Schiefergebirge) - N.Jb.Geol.Paläont.Abh.,149,H.1, S.96-111, Stuttgart 1975
  7. LANGSDORF,W.(1981) Mineralisierung des Grundwassers eines Wadis unter wüstenhaftem Klima (Khor Baraka/Sudan) a) Z.dt.geol.Ges.,132,S.637-646,2 Abb.,1 Tab.,Hannover 1981 b) Nachr. Deutsch. Geol. Ges., 24, S.63, Hannover 1981

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