Benutzer:Gerald Sonneck

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Josef Mertin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Könnten Sie mir bitte bei folgendem Problem helfen: Seit einiger Zeit bedaure ich, dass es in Wikipedia keinen Artikel über Josef Mertin gibt, der in Wien Wesentliches für die Wiedererweckung der Alten Musik (so wird er etwa im Wikipedia-Artikel für Nikolaus Harnoncourt gleich anfangs erwähnt) und den Orgelbau geleistet hat.

Als Initialzündung habe ich einmal folgendes zusammengestellt - ich bin mir bewußt, dass das nicht perfekt ist; aus jahrzehntelanger Erfahrung denke ich mir aber, dass es besser ist, mit etwas Unvollständigem zu beginnen als das Perfekte nie zu erreichen.

Mit vielem herzlichen Dank für Ihre Hilfe Gerald Sonneck

Josef Mertin (21. März 1904, Braunau/Böhmen (heute Broumov) - Februar 1998, Wien) Wegbereiter der Alten Musik in Wien, Lehrer, Ensembleleiter, Orgelbauer, Sänger, Organist. Musikalische Grundschulung im Benediktinerstit Braunau (Sängerknabe, Geige, Klavier, Orgel, Instrumentenbau), 1922 dort Musiklehrer im Gymnasium. 1924 (oder 1925) mit einem Stipendium der Firma Benedict Schroll's Sohn nach Wien. Reifeprüfung Kirchenmusik 1927, Lehrbefähigung für Gesang 1928, Dirigieren 1928. Studium bei Josef Lechthaler, Josef Marx, Franz Schmidt, Egon Wellesz, Hugo Kauder, Rudolf von Ficker. 1927 Gründung eines Kammerorchesters. 1928 Lehrtätigkeit am Neuen Wiener Konservatorium Seit 1931 am Bundesdenkmalamt (Erhaltung und Restaurierung von Orgeln in Österreich). Seit 1934 Konzerte mit alter Musik in der Albertina. 1937 - 1938 an der Wiener Musikakademie tätig. 1938 trotz der "Tatsache", dass Mertin "mit einer Halbjüdin verheiratet" war, "keine Bedenken" gegen eine "Zugehörigkeit zur Reichsmusikkammer" (2). Damit Überleben Mertins und seiner Familie in Wien bis Kriegsende ermöglicht (Öffentliche Konzerte bis mindestens 1941 (4) (5), Orgel in St. Florian). 1946 - 1978 Musikhochschule Wien.

Als Orgelbauer entscheidende Impulse zur Restaurierung von Orgeln (etwa St. Florian / OÖ (7)) und Neubau einer Reihe von Orgeln.

Als charismatischer Musiker und Lehrer ist er der Vater der Alten Musik in Wien und damit (ab etwa 1950) Wegbereiter der Gründung international angesehener Ensembles für Alte Musik in Wien (Concentus Musicus Wien, Musica antiqua Wien, Capella academica Wien, etc.).

Unzähligen Menschen hat er wunderbare und unvergeßliche Stunden als Zuhörer, Mitwirkender oder Schüler geschenkt; so manche verdanken ihm auch wesentliche Impulse für ihre berufliche Existenz. Dankbar erinnern sich an ihn nicht nur Experten Alter Musik wie Eduard Melkus (1) oder Nikolaus Harnoncourt (6), sondern auch etwa Mariss Jansons (3).

Fußnoten: 1 Musik muss man machen. Eine Festgabe für Jose Mertin, Hg. Michael Nagy, Vom Pasqualatihaus, Wien 1994, ISBN 3 9012 5405 6 2 Josef Mertin, Musica practica, Ausgewählte Schriften zur Musik (1935 - 1991), Hg: Ingomar Rainer & Julia Penninger,

 Doblinger, Wien 1997 ISBN 3-900695-37-7

3 Mariss Jansons: „Das Motto heißt: Ehrlichkeit!“ Die Presse, Wien, 27. 12. 2011 4 Konzertritik Collegium Musicam Mertin, Völkischer Beobachter, Wien 20. 11. 1940 (Konzert 18. 11.) 5 Konzertkritik Collegium Musicum Mertin, Tagblatt, Wien 18. 3. 1941 mit Erwähnung von Mertins Frau 6 JUBEL zur 100sten Spielzeit des Wiener Konzerthauses, Wiener Konzerthausgesellschaft, 2013 7 Roman Summereder: Neues Bauen. Ein Panorama des Orgelbaus in Österreich nach 1945; Symposion 2005