Benutzer:GerhardSchuhmacher/Entwurf II
Material zu Notburga
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im nachrömischen Britannien ... während sich im Süden allmählich die Königreiche England und Wales herausbildeten, machten sich im Norden Pikten und Skoten gegenseitig das Land streitig, das schließlich zum Königreich Schottland werden sollte. (170). / (Skotenland ab dem 11. Jahrhundert, 171).
Die Pikten unterlagen des Skoten und die Ankunft der Wikinger im späten 8. Jahrhundert gab ihnen vermutlich den Rest (170).
Im Jahre 843 gelangte ein König der Skoten, Kenneth mac Alpin, durch Heirat auf den Piktenthron (eine Niederlage gegen die Normannen hatte damals die Pikten in den Grundfesten erschüttert) und vereinigte damit die beiden Staaten zu einem einzigen Königreich. (171).
Die hohe Blüte der in Irland beheimateten keltischen Kirche im späten 7. und im 8. Jahrhundert wob enge Kulturbande zwischen den Iren/Skoten, den Pikten und den Engländern. (173) Im Jahre 720 erbaute Kloster St. Gallen am Grab (612) von Gallus (173).
Der abschließende Angriff der Wikinger im Jahre 807, der die Mönche nach Irland vertrieb. Die plündernden Normannen zerstörten fast den ganzen reichen Manuscriptbestand und zwangen zu Beginn des 9. Jahrhunderts das von Columba auf Jona gegründete Kloster zur Abwanderung nach Kells in Irland. Die Raubzüge der Wikinger, die Einfälle der Normannen, die Absorbierung der keltischen Kirche durch Rom und das Aufkommen der europäischen Mönchsorden ... bis 12. Jh. (La Tène-Tradition) S. James, Kelten (175)
Simon James: Das Zeitalter der Kelten., Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, SBN 3-8289-0663-X. (Originalausgabe: Exploring the world of Celts. Thames and Hudson Ltd., London 1993.) _____________________________________________________________________________________________________________________________________________
Im großen politischen Rahmen allerdings hatten Europas Machthaber damals das Christentum angenommen und Klöster waren (nach den Städten der Römer) neue zivilisatorische Mittelpunkte. Dort wurde das antike Erbe in der Literatur nicht nur bewahrt, (Lehr-)Bücher – etwa über Architektur – führten zur Wiederentdeckung der Steinbauweise. In der Zeit Notburgas im Klettgau (sie starb am 26. Januar 840)
Es war die Zeit Karls des Großen – Europa gewann wieder eine neue Identität, auch rauhe Landstriche wie Hochrhein/Schwarzwald, der Allgäu und erst Jahrhunderte später der Bregenzer Wald wurden missioniert und über die christlichen Gemeinden und Zentren neu zivilisiert. Wie historisch üblich in ‚Wellenbewegungen‘. Das Herrscherhaus waren nach Karl die Karolinger; noch im 9. Jahrhundert werden erstmals in den Dörfern kleine Kirchen oder Kapellen festgestellt: in der Region in Neunkirch und nach dem Kirchenbrand am 27. Oktober 1954 unter dem Schutt uralte Fundamente in Hohentengen. Damit war wohl die Christianisierung nicht mehr aufzuhalten: Die „hohe Kirche in Tengen“ war die Urpfarrei (Dekanat) in den Landschaften zwischen Schaffhausen und Zurzach – Küßnach gehörte bis 1966 noch dazu.
„Die klösterliche Stiftung auf der Insel zu Rhein-Au wird auf das Jahr 778 angesetzt […] urkundliche Überlieferungen (liegen) erst aus dem Jahr 844 vor, im Zusammenhang mit Geländeabtausch. Ab 852 griff Wolvene, ein alemannischer Adliger, während einem Vierteljahrhundert bis zu seinem Tode ordnend und mehrend in die Stiftung seiner Vorfahren ein, welcher damals Abt Anwarth vorstand. Seine Schenkung umfaßte 104 Huben (je 40–80 Jucharten) mit 300 Leibeigenen. Wolvenes Spendenfreudigkeit und der heiligmäßige Ruf des irischen Inklusen Fintan verfehlten ihre Wirkung auf manchen frommen Gönner nachweislich nicht; in wenigen Jahrzehneten gelangte das Stift zu ausgedehntem Grundbesitz im damals österreichischen Thurgau (zum Teil heute Zürichgau), im Klettgau, Alpgau, Hegau; im Elsaß und sogar zu Streubesitz in Italien. […] Das Schicksal des Klosters Rheinau mit seinem großen auswärtigen Besitz hing jedoch eng mit Friede und Fehde des König- und Kaiserhauses und der Integrität der dazwischen stehenden Kastvögte und Gaugrafen zusammen. Das Inselkloster bildete zusammen mit dem gleichnamigen Städtchen Rheinau einen Miniaturstaat, der seine Rechte praktisch nicht mit eigener Waffengewalt zu wahren vermochte.“[1]
Die Ausgedehnten Schenkungen von Gotsbert. („Anno 876 erhielt Abt Wolvene von Rheinau durch den Grafen Gotzpert u.a. in Erzingen die "Basilika" mit ihrem Zehnten“, 297) Schleitheim 973 die alte Kirche wieder aufgebaut. 9. Jh auch Rheinheim, Jestetten und Lottstetten. (Klettgau 71, 297 f.)
Tochter, die hl. Hixta ehem. Kapelle in Jestetten (1833 zerstört), Sohn Eligius, der mit Eglisau in Verbindung gebracht wird. Verehrung als Heilige bald nach ihrem Tod. Letzter Augustsonntag jeden Jahres. Im Pfarrarchiv zu Bühl Pergamentschriftvon 1440, 'Liber Anniversarium'. Neuhausen am Rheinfall.(71, 361,2)
Missionare Zuerst Columban (530-615), Fridolin, Gallus (560-641), Westgote Pirmin 724, Alemanne Otmar (689-759), „der Ire Findan, der heilige der Rheinau (800-878). In jenen Jahren dürfte auch die Klettgauheilige Notburga, eine schottische Königstochter, nach dem Verlust ihres Gatten sich im Klettgau niedergelassen und in einer Klause zwischen den Urpfarreien gelebt haben (gest. Jan. 840).“ „Hauptträger der Christianisierung des Klettgaus war zweifellos das Kloster Rheinau. Wo die irischen Mönche hinkamen, suchten sie Klöster zu gründen, jenen ähnlich, die sie in ihrer Heimat verlassen hatten: kleine Holzhütten, um ein Kirchlein geschart, an Gewässern und in Einöden. Gelang ihnen die Bekehrung eines Fürsten oder Gaugrafen, dann hatten sie die gesamte, diesem Fürsten hörige Bevölkerung gewonnen. Solches geschah bei der Bekehrung des Alemannenherzogs Ruthart, dessen Sohn 844 das Kloster Rheinau begründete. Wolvenus, so hieß er, machte dafür mit anderen Adligen und Freien zahlreiche Stiftungen. […] Dem Willen eines Gaugrafen dürfte auch die Errichtung dieser oder jener Dorfkirche zu danken sein, wie denn ganz allgemein die damaligen Herrscher weitgehend die Schicksale der Pfarreien und Klöster bestimmten.“[2] Bistum Konstanz seit 555. (71, 302). _____________________________________________________________________________________________________________________________________________
Ostern ist im Ursprung ein zwiespältiges Fest – damit ist nicht die Vermischung des Christlichen mit dem Heidnischen bezeichnet: Die heute profanen Rituale um Hasen und das Suchen von bunten Eiern, das die Freude auf den Frühling zum Ausdruck bringen soll. Auch in der Begriffsentwicklung soll „Ostern“ sich vom Namen eines germanischen Frühlingsfestes, dem Fest der Morgenröte: Austro – Eostre – Ostra – abgeleitet haben. Der Vorgang besitzt etwas Universelles, in vielen Kulturen der Welt ist er präsent (außer in denen, die keine ausgeprägten Jahreszeiten kennen) und in der europäischen Tradition, d.h. der römisch-christlichen, die auch das Germanische fundierte, führt Ostern zurück auf das jüdische Hauptfest (es bestimmt das genaue Datum - dem Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond). Das Zwiespältige besteht in der Verbindung des Leiden mit der Freude: Die eigentliche Qualität der christlichen Religion besteht in dieser Verbindung, denn historisch erstmalig hat hier das Göttliche sich für die Menschen geopfert, bis dahin wurden Menschen dem Gott, den Göttern geopfert. Darauf basiert – wie auch in der Philosophie der Liebe – die ursprüngliche Durchsetzungskraft des Christlichen hin zur Weltreligion: Eine Grundlage, die dann vom Mittelalter bis zur Neuzeit durch die „Kirchengeschichte“ weltweit zu so bitterer Enttäuschung führte. Ein Schock in der Erinnerung der Völker, den die christlichen Kirchen bis heute nicht ‚verdaut‘ haben. Auch der moderne, westliche Mensch hält seitdem das Geistige meist außen vor und hält sich an das Materielle. Oder sucht diese Dimension in anderen Kulturen. Immerhin führte nach den verheerenden Weltkriegen innerhalb des Christentums diese Erfahrungen zur Annäherung unter den Konfessionen, zur Ökumene.
Diese mögliche Wandlung des Positiven in sein Gegenteil und durch dessen Überwindung wieder zur Besinnung auf den Ursprung ist jedoch eine alte Feststellung auch im persönlichen Erfahrungsschatz des Menschen – zumindest derjenigen, die zu einer gewissen Reife gelangt sind und so ist es auch interessant, sich auf Ursprünge ... (Jörg K., 11.3.)
Er stützte seine Annahme auf eine Mitteilung des 674 in Northumberland geborenen Kirchenvaters Beda, wonach die Angelsachsen den April Eostur-monath nannten und diese Bezeichnung auf eine heidnische Göttin Eostre zurückführten, der zu Ehren im April Festlichkeiten veranstaltet wurden. Im Gepäck angelsächsischer Missionare ... (ZEIT)
der nordwestdeutsche Raum, Wo man bis weit ins Mittelalter hinein Paschen sagte wie in den romanischen Ländern (anknüpfend an hebräisch pesach)Eine Göttin Ostara ist aus den Quellen nicht belegbar. Es wäre damit auf den Zeitpunkt angespielt, wo die Sonne wieder genau im Osten aufgeht. Das würde sich zudem gut mit den Beschlüssen der 325 in Nicäa abgehaltenen Kirchensynode vertragen, nach denen das Osterfest am Sonntag nach dem der Frühlingsgleiche folgenden Vollmond zu feiern war. Die Meinung, daß man zwar Eostre anerkennen sollte, nicht aber ihre festländische Kollegin Ostara, hat sich heute weitgehend durchgesetzt. Dann müßte unser Ostern angelsächsische Einfuhr sein. Es lag nahe, als Vermittler in erster Linie angelsächsische Missionare anzunehmen. Die Missionare werden keine heidnische Festbezeichnung propagiert haben. Sollten sie den Ausdruck mitgebracht haben, dürfte ihnen dann also sein Zusammenhang mit einer heidnischen Göttin (falls er überhaupt je bestanden hat) nicht mehr bewußt gewesen sein.