Benutzer:H.Andreae-Berlin/Paul Bernhardt Andreae

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Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Andreae, wurde am 29.9.1858 als Sohn des Magdeburger Maschinenbau Ingenieur Abraham Andreae und seiner Ehefrau Marianne Henninge geboren.

Ausbildung zum Landwirt.......

1885 wurde er Wirtschaftsleiter des Mecklenburger Gutes Dudendorf, bei Bad Sülze.

1886 übernahm er das Gut inklusive des Dorfes von dem damaligen Besitzer Baron Waiz von Eschen.

Er heiratet am 5.6.1886 die älteste Tochter des Gutsbesitzer Wilhelm Blohm aus Viecheln, Magarete, mit der er drei Kinder hatte.

Entwicklung des Gutes unter Paul Andreae[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rittergut Dudendorf mit seinen 875 ha setzte sich wir folgt zusammen:

  • Ackerland 500,0 ha
  • Wiesen 87,5 ha
  • Koppeln 75,0 ha
  • Forst 162,5 ha
  • Sonstiges 50,0 ha

Das Dorf bestand 1886 u.a. aus 50 Katenwohnungen, 10 Ställen für Vieh und Pferde, sowie 2 Scheunen. 1913 zählte das Dudendorf mit dem Außenbereich Klappe 232 Einwohner.

Paul Andreae, der den Fortschritt in der Industrialisierung durch seinen Vater hautnah erlebt hatte, sorgte für den Aufbau eines umfangreichen Maschinenparks. Das war auch unbedingt nötig, da der Betrieb zum Zeitpunkt der Übernahme nur eine Breitwurf-Sämaschine besass und einen zu geringen Ertrag erwirtschaftete.

Schon wenige Jahre später verfügte das Gut über einen umfangreichen Maschinenpark: Drillmaschinnen, Düngestreur, Grasmäher, Kornmähmaschinen, Bindemähmaschinen, Hackmaschinen, Heuwender usw. Um den Transport des Heu auf die Heuböden über den Stehen zu erleichtern, wurde Höhenförderer angeschafft. Auch wurde 1892 die Brennerei mit einer 25PS starken Betriebmaschine aus dem Maschinenfabrik Magdeburg-Buckau ausgerüstet.

Die Haupteinnahmequellen des Gutes setzten sich wir folgt zusammen:

  • Getriedeanbau
  • Brennei mit der Produktion von 96% Spiritus
  • Milchproduktion
  • Wald- und Forstwirtschaft
  • Bullenzucht
  • Pferdezucht

Eine wichtiger Bestandteil der Optimierung der Gutsabläufe war der Aufbau einer Feldbahn. Diese stellte sicher, das alle Waren schnell und ohne größere Verluste nach Rostock transportiert werden konnten. Bis zum Jahr 1895 wurden die Waren per Pferdegespanne transportiert. Gegen einen entsprechenden Zuschuss, erhielt die neu gebaute Bahnverbindung Rostock-Bad Sülze eine eigene Dudendorfer Weiche. Von nun an konnte intensiver gewirtschaftet werden. Im Jahre 1913 verfügte die Bahn über einen Streckenverlauf von 3000m.

Andreae gehörte 1902 mit Heinrich Ludwig Graf von Bassewitz-Dalwitz und Helmut von Prollius-Stubbendorf zu den Gründern der Rahm-Butterei GmbH in Dettmannsdorf-Kölzow [1]

Schon frühzeitig wurde eine Dorfschule erbaut um den Dorfkindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Auch wurde in der Schule eine kleine Volksbibliothek eingerichtet, mit einem kleinen Lesezimmer. Dort lagen zusätzlich noch Zeitschriften und Spiele aus. Weiterhin bekamen alle Dorfbewohner kostenlos das konservative Blatt "Mecklenburger Warte".

Um die fest angestellten Mitarbeitern das Interesse an der Entwicklung des Gutes zu fördern, erhielten sie einen Teil der jährlichen Reinerträge. Diese wurden jedem in eine persönliches Sparbuch eingetragen und nach 10 Jahren ausgehändigt. Sollte der Mitarbeiter vor der 10 Jahresfrist das Gut verlassen, verfiel der Anspruch und die vorhandene Geldsumme einem wohltätigen Zweck zugeführt.

Andreae leistete zusätzlich auch einige ehrenamtliche Ämter. Unter anderem war er im Kirchenvorstand von Bad Sülze und war Obmann einer Kommission für die Erhebung der Erbschaftssteuer in Rostock.

Generationswechsel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traueranzeige:

Leider viel zu früh ist unser hochverehrter und geliebter Chef und Herr

                      Der Rittergutsbesitzer
                    Paul Andreae auf Dudendorf

gestern Abend am 18. Dezember 1916 nach kurzer schwerer in Geduld getragener Krankheit im unerschütterlichen Glauben an seinen Heiland entschlafen. Streng gegen sich selbst und gerecht gegen jedermann, war er stets ein Musterbild aller Tugenden, für uns in jeder Weise ein wohlmeinender, nie zu ersetzender Chef und Herr. Seine größte Freude war, die Not eines jeden zu lindern. Ihren liebevollen und gütigen Herrn werden wir steht in dankbarer Erinnerung behalten.

Die Beamten und Einwohner Dudendorfs [2]

Nach seinem Tod, übernahm 1918, sein ältester Sohn Brami Paul Wilhelm Andreae das Gut. Er führte die Gut durch die kritische Zeit der Weltwirtschaftskrise. Im 2. Weltkrieg, übernahm er als Dienstleistung noch zusätzlich die Leitung des Nachbargutes Kucksdorf.

Er wurde am 1. Mai 1945 beim Einmarsch der Roten Armee im Gutshaus erschossen und fand seine letzte Ruhestätte neben seinen Eltern in einen kleinen Gutswäldchen.


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mario Niemann: Ländliches Leben in Mecklenburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts,2004, isbn 3-937179-17-8, Ingo Koch Verlag

Heinrich Gerd Dade (Hrsg): Die deutsche Landwirtschaft unter Kaiser Wilhelm II. Sonderabdruck aus dem Kaiserwerk der Landwirtschaft über Gut Dudendorf. Carl Marhold Verlagsbuchhandlung, Halle 1913

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gutshaus Dudendorf, gutshaeuser.de, abgerufen am 8. Dezember 2019

Dettmmansdorf/Dudendorf

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.agrarkulturerbe.de/biographie.php?person=10406
  2. Heike Wiemann: "Geschichtliche Beiträge der Landgemeinde Dettmannsdorf", 2. Auflage 2008 Zusammengestellt von Heike Wiemann Seite 60