Benutzer:HESSE-Edelstahl/Arbeitsseite

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Edelstahlgeländer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edelstahlgeländer besitzen wie alle Geländer-Arten eine vordergründig absturzsichernde Aufgabe sowie eine orientierungshelfende und wegweisende Funktion. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo ein besonders hoher Wert auf das optische Erscheinungsbild gelegt wird. Mit seiner glatten und glanzvollen Oberfläche fügt es sich besonders ästhetisch und geschmackvoll in das Gesamtbild eines Raumes, eines Gebäudes oder einer Anlage ein.

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben gestalterischen und optischen Vorzügen vor allem im Wohn – und Geschäftsumfeld erfüllen Edelstahlgeländer in der Industrie (z.B. Lebensmittel – und Forschungsindustrie) sowie im medizinischen Bereich eine vordergründig praktische und hygienische Sicherungsfunktion. Geländer aus Edelstahl finden sich häufig an Plätzen mit erhöhtem Publikumsverkehr, u.a.

  • in Tagungsgebäuden
  • in Hotels
  • in Schwimmbädern
  • in Zooeinrichtungen
  • in klinischen Einrichtungen, Sanatorien
  • als Reling
  • bei modernen Gewerbeimmobilien , wie Bürogemeinschaften
  • Gedenkstätten
  • Universitäten
  • Forschungs- und Industrieanlagen (Lebensmittel, Medizin, Wasserwirtschaft)

Bauweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Edelstahlgeländer werden i.d.R. aus folgenden Bauteilen gefertigt

  • Handlauf (wahlweise aus Holz oder Edelstahl)
  • Ober- und Untergurt
  • Pfosten und Füllstäbe
  • Geländerfüllung (z.B. Glas, Holzelemente oder Edelstahl-Lochblech)
  • Halterungen/ Befestigungen
  • schmückende Elemente in (z.B. Kugel- oder Kegelaufsätze)

Die einzelnen Bauteile werden geschweißt oder gesteckt bzw. geschraubt.

Vorteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • hohe Korrosionsbeständigkeit
  • kein Ausbleichen
  • verarbeitungsfreundlich
  • nur bedingt bzw. nicht magnetisch (bei Nickelanteil)
  • pflegeleicht
  • schweißbar
  • hygienisch
  • umweltfreundlich
  • geringer Verschleiß, lange Lebensdauer
  • zeitloses und ästhetisches Erscheinungsbild
  • mechanisch belastbar
  • geringer Wartungsaufwand, wirtschaftlich

Nachteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • höhere Anschaffungskosten
  • Blendeffekte auf hochglänzender Oberfläche

Einsatz von V2A oder V4A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Häufig werden bei Geländern aus Edelstahl Materialien der Güte V2A Edelstahl eingesetzt.

V4A besitzt zu V2A Edelstahl eine höhere Güte (durch zusätzliche Legierung von 2% Mo). Das macht ihn bei aggressiveren Umgebungsstoffen wie Chlorid und Salzwasser beständig, wie z.B. in Schwimmbädern, bei Bauten an Häfen oder in der Chemischen Industrie.

gesetzliche Anforderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Edelstahlgeländer gelten gesetzliche Sicherheitsanforderungen und Vorgaben. Die Regelung für die Form und Bauweise der Geländer findet sich in Deutschland

  • in der DIN-Norm 18065 „Gebäudetreppen“
  • in den jeweiligen Landesbauordnungen
  • in den Unfallverhütungsvorschriften (UVV)

Bei allen Treppen mit mehr als drei Stufen werden Treppengeländer vorgesehen.

Pflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Zeit entstandene Ablagerungen (wie Fingerspuren) lassen sich mit einem weichen Tuch und etwas Spülmittelösung entfernen. Bereits nach einigen Reinigungsvorgängen nimmt die Sichtbarkeit von Fingerabdrücken ab, eine Eigenschaft, bei der Edelstahl mit der Zeit seine Empfindlichkeit verliert. Schwerer zu lösende Verschmutzungen, Fettrückstände oder leichte Verfärbungen werden mit haushaltsüblicher Reinigungsmilch und einem Reinigungsschwamm entfernt. Im Anschluss wird mit klarem Wasser abgespült. Reste von Kalkablagerungen werden geeigneten Entkalkungsmittel entfernt, danach mit Wasser abgespült und mit einem Tuch trockengerieben. Reinigungsmittel, welche nicht für Edelstahl genutzt werden dürfen:

  • Mittel mit chloridhaltigen Inhaltsstoffen
  • Salz- und schwefelsäurehaltige Lösungen
  • Bleichmittel
  • Silberputzmittel

Ebenfalls dürfen keine Scheuerschwämme mit Metallgehalt, Stahlbürsten oder Stahlwolle eingesetzt werden. Rostende Fremdeisenpartikel werden sonst an die Edelstahl-Oberfläche abgegeben.

Korrosionsbeständigkeit und Korrosionsanfälligkeit von Edelstahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl wird bestimmt durch die

1. Legierung und Gefüge des Basiswerkstoffs

2. Passivschicht

3. Umgebung

Für die Entstehung von Rost bei ’nichtrostenden’ Edelstählen gibt es zwei Gründe:

  • die Passivschicht konnte sich nicht bilden, oder
  • die Passivschicht wurde zerstört

Das Nichtbilden der Passivschicht kann nur durch ein hohes Maß an Sauberkeit vermieden werden. Bearbeitete Flächen müssen grundsätzlich von allen Rückständen gereinigt werden.

Chrom aus der Legierung des Werkstoffs reagiert mit Sauerstoff aus der Umgebung und bildet die Passivschicht aus Chromoxiden, die die Metalloberfläche dicht bedeckt und vor Korrosion schützt.

Eisenpartikel, Schleifstäube und Späne, die von Arbeiten mit Baustahl im Umfeld der Edelstahlarbeiten herrühren, rosten beschleunigt, wenn sie sich auf Edelstahl Rostfrei ablagern. Sie können die Passivschicht des nichtrostenden Stahls durchbrechen und dort zu punktförmigen Korrosionserscheinungen führen. Chlorhaltige Umgebungsstoffe können ebenfalls die Passivschicht schädigen. Dabei entziehen Chloridionen im Beisein eines Elektrolyts die für die Bildung der Passivschicht notwendigen Chromatome. Beim Schweißen von Edelstahl-Bauteilen ist darauf zu achten, dass Rückstände wie z.B. Anlauffarben und Blaubelag mit Hilfe des Beizverfahrens entfernt werden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]