Benutzer:Hakenmüller/Glasfenster: The five steps - J. Hakenmüller

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Das fünf Stufen - Glasfenster

Auf dem Höhepunkt ihrer wirtschaftlichen Produktionskraft entschieden sich die beiden Textilfabrikanten Julius und Paul Hakenmüller, in das Foyer ihres 1937 durch den Tailfinger Architekten Johann Miller und den tschechischen Architekten Dr.Martin Cäsar neu erbauten Verwaltungsgebäudes an der Hechinger Straße im heutigen D-72461 Albstadt-Tailfingen, der damaligen sogenannten ´Trikotstadt Deutschlands`, eine zweiflügelige Glastüre einbauen zu lassen, welche die sechs Stufen in der Herstellung von Textilien zeigt

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Wie für das Gebäude selbst hatten die Auftraggeber sich für den Bauhaus-Stil entschieden, welchen sie bei ihren Besuchen der Werkbund-Ausstellung auf dem Weissenhof in Stuttgart im Jahr 1927 kennen- und bewundern gelernt hatten.

Unverkennbar ist die künstlerische Verwandtschaft zwischen Albert Klaiber und Oskar Schlemmer. Beide waren zusammen von 1913 an in die Lehre bei Adolf Hölzel an der Stuttgarter Kunst-Akademie gegangen

. Ganz schön mutig zeigten sich die Brüder Julius und Paul Hakenmüller, als sie dem Stuttgarter Künstler Albert Klaiber im Jahr 1934 den Auftrag gaben, für das Foyer vor dem großen Treppenhaus des in Bauhaus-Architektur 1937 neu erbauten Verwaltungsgebäudes ihrer Textilfabrik an der Goethe- und Hechinger Straße in Tailfingen eine Flügeltüre aus Glas zu gestalten

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Denn der 1890 in Schwäbisch-Gmünd geborene Klaiber orientierte sich dabei am ´Kubismus`, einer Stilart, welche ein Jahr später schon von den Nazis als entartetet Kunst angefeindet, solche Werke übermalt oder im Jahr 1938 und 1939 verbrannt wurden. Auch Oskar Schlemmer hatte dieses Schicksal zu tragen.

Indes, Klaiber war wohl von Schlemmers später weltberühmt gewordenen Gemälde ´Die Bauhaustreppe` aus dem Jahr 1932 inspiriert

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Für die Darstellung der klassischen sechs Stufen der Textilproduktion bei J.Hakenmüller übernahm er nicht nur jene farblichen Pastelltöne, welche der Nestor der Bauhaus-Schule, Walter Gropius, erst in Weimar, dann in Dessau propagiert hatte. Darüber hinaus wurde Klaiber durch Adolf Hölzels Lehre vom 8teiligem diatonischen sowie 12teiligem chromatischen Farbenkreis beeinflusst. Hölzel übrigens war schon 1892 zusammen mit dem bekannten und in Ebingen geborenen Landschafts-Maler Christian Landenberger Gründungsmitglied der sog. ´Münchner Secession`.

Gefertigt wurden die Flügeltüren dann mit handgeblasenem Antikglas aus Waldsassen (Oberpfalz) in der ebenfalls 1913 gegründeten Glaserwerkstatt von Emil Gaisser in Stuttgart-Heslach

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Rolfdieter Hakenmüller ließ sie im Jahr 2008 durch die Glaswerkstatt von Valentin Saile in Stuttgart-Heslach restaurieren, dessen Vater zudem in den 1930er Jahren einige Glasfenster für Privathäuser entlang der Landhaus- und Panoramastraße aber auch für die katholische St.Elisabeth-Kirche in Albstadt-Tailfingen entworfen hatte.

Die Installation der Glastüren im Foyer des Maschenmuseums erfolgte schließlich mit Unterstützung des Metallbaumeisterbetriebs Wagner aus Tailfingen

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