Benutzer:HorstFleig /Horst Fleig

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Horst Fleig (* im Januar 1945 in Prag) ist ein deutscher Geisteswissenschaftler und Essayist.

Nach dem Studium der Philosophie, Germanistik und Soziologie in Freiburg und Tübingen promovierte er 1973 bei Richard Brinkmann zum Dr.phil., und zwar mit einer Dissertation über eine verschlüsselte Erzähldimension in den Romanen Theodor Fontanes (Sich versagendes Erzählen. Fontane). Nach freiberuflicher Tätigkeit, während der er u. a. Studien über den von ihm (mit‑)entdeckten Autor der Nachtwachen von Bonaventura (1804) verfasste, war er von 1982 bis 2007 als Mitarbeiter am Goethe-Wörterbuch bei der ‚Heidelberger Akademie der Wissenschaften‘  angestellt.

Horst Fleig gab zwei von ihm kommentierte und mit einem Essay begleitete Bände Der alte Goethe heraus (im ‚Deutschen Klassiker Verlag‘), Frankfurt/Main 1993). Essays publizierte er außerdem zur Philosophischen Anthropologie, zur Reflexionsproblematik bei Kindheitserinnerungen und zum literarischen Versteckspiel Fontanes. Methodisch widmete er sich besonders (tiefen-)hermeneutischen Problemstellungen. So verfaßte er nach seinen Studien über Fontanes kryptische Ezählweise und den mit seinem Pseudonym ‚Bonaventura’ sich maskierenden August Klingemann auch ein Buch über eine verborgene mythologische Dimension im Filmwerk von Wim Wenders.

Schriften (in Auswahl)  

  • Sich versagendes Erzählen (Fontane). Göppingen 1974 (‚Göppinger Beiträge zur Germanis­tik‘ Nr. 145; 225 Sei­ten). Mit ei­nem Bei­heft (Ty­po­skript): Zer­sprungene Identität. Klinge­mann - Nachtwachen von Bo­na­ven­tu­ra (30 Sei­ten)
  • Literarischer Vampirismus. Klingemanns ‚Nachtwachen von Bonaventura‘. Tü­bin­gen 1985 (‚Stu­di­en zur deut­schen Li­te­ra­tur‘ Bd. 83; 320 Sei­ten und sprach­statistische Tabellen); 2009 als Re­print bei Wal­ter de Gruy­ter
  • Über die Metamorphose der Bedeutungen. Das Goethe-Wörterbuch. In: ‚Schwei­­zer Monats­hefte‘ 67.11 (1987), S. 943-953
  • Kommentierte Herausgabe der Bände 37 und 38 der Frankfurter Goethe-Ausgabe im Deut­schen Klas­si­ker Ver­lag: Briefe, Tagebücher und Gespräche von 1832 bis zu Goethes Tod. Frankfurt/Main 1993 (eigene Kom­men­ta­re: 1156 Sei­ten)
  • Wim Wenders. Hermetische Filmsprache und Fortschreiben antiker My­tho­lo­gie. Bielefeld 2005 (303 Sei­ten)
  • Kindheitserinnerungen. Essay über ihre Faszination, Genese und Er­kennt­nis­lei­stung. Universität Tübingen 2006 (66 Seiten)
  • Odyssee in die Kindheit. Selbstversuch zur Erinnerungsbeschreibung. Norderstedt 2006 (263 Seiten)
  • Bilder Fontanes gegen den Tod: Vom Versteckspielen zum kryptischen Erzählen. Univer­si­tät Tü­bin­gen 2007 (2. stark ver­än­der­te Fas­sung; 24 Seiten).
  • Über 1000 Artikel im Goethe-Wörterbuch, darunter: ‚den­ken-Denk­zet­tel­chen‘, ‚empfindbar-Emp­fin­dungs­zweck‘, ‚er­kenn­bar-er­ken­nungs­wert‘, ‚fühl­­bar-Füh­lung‘, ‚Ge­dan­ke-Ge­dan­ken­zwirn‘, ‚Ge­fühl-Ge­­fühl­­wech­­sel‘, ‚Ge­halt-ge­halt­voll‘, ‚Ge­­stalt-ge­stalt­ver­wir­rend‘ sowie ‚Gott und ‚hei­lig‘