Benutzer:J-Schummi

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Guten Tag,

ich bin Dipl.Volkswirt von ganzem Herzen und ein großer Bewunderer der Leistungen von Ludwig Erhard. Dieser war sicher kein brilianter Theoretiker, wie z.B. Walter Eucken, Fr. A. von Hayek oder gar Joseph Alois Schumpeter. Ludwig Erhards Stärke lag eindeutig im Erkennen und Umsetzen von pragmatischen Lösungen, die zu einer großen Steigerung des Wohlstandsniveaus der Arbeitnehmer nach 1945 führten. Schon vor und während der NS-Zeit hat Erhard den Markt als zentrales Instrument für den Wohlstand angesehen. Daher bin ich erschrocken, welch falsche Unterstellungen Ludwig Erhard während der NS-Zeit hier erhoben werden.

Erhard hat sich schon immer von rechtem Gedankengut distanziert. Im August 1932 attackierte Erhard Hjalmar Schachts Buch, in dem dieser eine autoritäre Lösung für Deutschlands Wirtschaftsprobleme vorschlug, außerordentlich scharf. Erhard nannte das Buch „jenseits des Diskutablen, man kann es nur hinwerfen, ergrimmt und erbittert über solche Notzüchtigung des Gedankens... zu Zwecken politischer Karriere“. (vgl. Dr. Thies Clausen: Ludwig Erhard, S. 32)

Erhard selbst schrieb: „An meiner eigenen Haltung konnte schon damals niemand zweifeln, denn obwohl von Hause aus vaterländisch gesinnt, konnte ich für den sich krankhaft übersteigernden Pseudo-Nationalismus des erstehenden Dritten Reiches nur tiefe Verachtung und Abscheu aufbringen und dem auch gebührend Ausdruck geben.“(vgl. Karl Hohmann, Ludwig Erhard 1897- 1977, S. 6)

Ich finde es mehr als beschämend, dass Ludwig Erhard, auf Grund der Biobraphie von Hentschel, welcher wahrlich kaum ökonomische Kenntnisse aufweist, oder einer "kritischen Journalistin" der taz (wobei sich kritsich und taz sicher ausschließen), derart verleumdet wird.

Das is dem Verdienst Erhards nicht würdig. Friedrich August von Hayek schrieb im Februar 1983 in Bonn über Erhard: "Er führte aus, dass Deutschland nach dem Kriege „das ungeheure Glück hatte, an der entscheidenden Stelle ein – ich möchte sagen – Naturtalent zu haben. Unter allen Ökonomen, die ich gekannt habe, von denen viele theoretisch viel feinsinniger und verständnisvoller waren, bin ich keinem anderen Mann begegnet, der einen solchen Instinkt für das, was richtig ist, gehabt hat wie Ludwig Erhard. Ludwig Erhard hat, wie ich das als Außenseiter beurteilen kann, viel größere Verdienste um die Wiederherstellung einer freien Gesellschaft in Deutschland gehabt, als ihm besonders in Deutschland, aber auch außerhalb Deutschlands zugestanden wird“(vgl. Karl Hohmann, Ludwig Erhard 1897- 1977, S. 3)

Es gibt wohl keinen Zweifel, dass die volkswirtschaftlichen Kenntnissen von Hentschel wohl Welten von denen von Friedrich August von Hayek entfernt sind. Das wird wohl jeder Ökonom anerkennen, auch wenn er kein Ordoliberaler ist.

Daher würde ich mich sehr freuen, wenn wir das Kapitel 1.3. Während der NS-Zeit endlich in einen vernünftigen Zustand verwandeln, der der Wahrheit deutlich näher kommt, als das, was heute dort steht.

Ich freue mich auf eure Unterstützung und Diskussion.