Benutzer:JEW/Funde von Mariesminde

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Fund Mariesminde I

Der bronzezeitliche Fund von Mariesminde (dänisch Mariesmindefundet), in Langeskov, bei Kerteminde, auf der dänischen Insel Fünen wurde 1862 im Lavinsgård Mose (Moor) gemacht. Es ist einer der exzellentesten Opferfunde. Der Depotfund befindet sich im Historischen Museum in Kopenhagen. Die Sammlungen enthalten 52 kg Gold und mehr als 200 kg Silber, von denen 3.000 Objekte im Goldraum (dänisch Guldrummet) ausgestellt sind.

Die Goldschalen

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In einem Bronzegefäß lagen elf Schalen aus gehämmertem Goldblech, von denen acht mit langen, pferdekopfförmig endenden Griffen versehen waren. Die Griffe sind vermutlich eine spätere Umgestaltung der Schalen zu Schöpfkellen, die ursprünglich vermutlich in Mitteleuropa hergestellt wurden. Acht Schalen bestehen aus vier Sätzen und drei haben abweichende Formen. Das Gesamtgewicht des Goldes beträgt 1154 Gramm. Der Finder, ein Kleinbauer und Vater von fünf Kindern war, erhielt eine Belohnung von 1100 Rigsdaler, was einem Einkommen von sieben bis acht Jahren entsprach. Diese Art Goldschalen sind in der jüngeren Bronzezeit in mehreren Funden belegt. Insgesamt 40 Exemplare stammen aus Südjütland von den dänischen Inseln und aus Norddeutschland.

Das Bronzegefäß

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Das doppelt konische durch Hämmern hergestellte Bronzegefäß ist mittig zusammengefügt. Die Verzierung besteht aus getriebenen geometrischen Mustern, Rädern und Vogelköpfen. Das einzige Gegenstück ist aus Schweden bekannt, während ähnliche Exemplare außerhalb Skandinaviens weitgehend unbekannt sind.

In Westungarn (nach anderen Quellen in Norditalien) gab es zur Zeit der danubischen Urnenfelderkultur eine reiche Produktion von Metallgefäßen, die wohl auch ins Gebiet der jüngeren nordischen Bronzezeit gelangte.

Neufund von 2003

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In Mariesminde wurde 2003 bei Probegrabungen ein weiterer Hort entdeckt. Der Fundort des Hortes lag nur etwa 200 m vom Fundort der Goldgefäße. Im Museumslabor wurde ein Topf mit 27 Bronzen freigelegt. Die ungeordneten Bronzen lagen auf einem großen Bronzeblech. Die Objekte bestanden aus mehreren zerbrochenen Hohlwulsten, 16 Gussrückständen und einer gefassten Axt. Vier Ringe sind in Dänemark neu und spiegeln Verbindungen zum mediterranen Raum wider. Die Mischung aus Bruchstücken, Gießresten bewertet den Hort als Schrotthort. Er wird in die Bronzezeit VI (nach Montelius) datiert, was durch die hohlen Ringe erkennbar ist. Die Metallanalysen weisen für den Großteil der Sammlung auf eine Herkunft aus den Alpen oder dem Erzgebirge.

  • Karsten Kjer Michaelsen: Politikkens bog om Danmarks oldtid. Kopenhagen 2002 ISBN 87-567-6458-8 S. 296
  • Henrik Thrane, Arne Juottijärvi: A new Bronze Age Hoard from Mariesminde at Langeskov on Funen, Denmark In: Acta Archaeologica Bd. 91/2 (2020) S. 11–22.


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