Benutzer:JEW/Gräberfeld von Polhill

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Das Königreich Kent

Das angelsächsische Gräberfeld von Polhill liegt auf einem Hügel in der Nähe des Weilers Polhill, in Dunton Green, bei Sevenoaks im Westen von Kent, in England. Es ist ein im 7. und 8. Jahrhundert n. Chr. genutztes Körpergräberfeld ohne Belege für Feuerbestattungen. Der zentrale Bereich des Gräberfeldes wurde zwischen 1839 und 1964 sporadisch ausgegraben. Ausgrabungen im Westbereich fanden 1967 und 1978 durch Brian Philp statt. Philp leitete 1984 auch die Ausgrabung im Ostbereich des Gräberfeldes. Geologisch liegt das Gräberfeld auf einer |Kreideschicht zwischen dem Darent Valley und den North Downs Hills. Das etwa 2,0 Kilometer östlich gelegene Dorf Otford hält Philp für den Platz des angelsächsischen Dorfes, in dem die zum Christentum konvertierten Menschen lebten, die das Gräberfeld nutzten.

Ausgrabungen in den 1980er Jahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausgrabungen in den 1980er Jahren ergaben, dass das Gräberfeld begrenzt war, obwohl ein großer Hang zur Verfügung stand. Das Hauptfeld umfasst rund einen Hektar, ist etwa 210 Meter lang und 50 Meter breit und scheint sich an den Enden zu verjüngen. Von den 182 registrierten Gräbern wurden 73 im westlichen, 52 im östlichen und schätzungsweise 53 im zentralen Bereich, sowie vier links vom Hauptfeld ausgegraben. Unter Berücksichtigung weiterer Gräber außerhalb des Hauptbereichs schlug Philp vor, dass es auf dem Gelände 180 bis 220 Gräber gegeben haben könnte, die 200 bis 220 Personen enthielten. Basierend auf der Annahme, dass das Gräberfeld zwischen 650 und 750 n. Chr. etwa 100 Jahre lang genutzt wurde, glaubt Philp, dass es auf dem Feld durchschnittlich pro Jahr zwei Bestattungen gab. In Anbetracht der durchschnittlichen Lebenserwartung von 26 Jahren berechnete er, dass das Gräberfeld einer lokalen Siedlung von 70 bis 90 Personen diente, was sie zur größten erkannten Siedlung in West Kent macht.

Die Mehrheit der Skelette war aufgrund der durchlässigen Kalkgeologie gut erhalten, obwohl sie, insbesondere in den Kindergräbern nahezu vollständig erodiert sind. Anhand der Ausgrabung der 1980er Jahre stellten die Archäologen fest, dass neben 48 Jugendlichen und Erwachsenen auch vier Säuglinge begraben wurden. Die meisten Bestattungen fanden sich in der Südhälfte des Feldes, das im Westen dichter belegt war als im Osten. Die Gräber waren auf dem Gräberfeld in ungleichen Gruppen verteilt, die laut Philp zu Familien gehört haben können. Von den Ausgrabungen in den 1980er Jahren enthielten 50 Gräber ein Skelett, während in Grab 19, zwei Personen bestattet wurden. Wie auf vielen angelsächsische Gräberfeldern waren die meisten (christlichen) Körperbestattungen Ost-West-orientiert.

Viele Tote wurden mit Grabbeigaben beigesetzt, darunter persönliche Dinge, Haushaltsgegenstände und Waffen. Von den 51 in den 1980er Jahren ausgegrabenen Bestattungen enthielten 36 Grabbeigaben. Eine Bestattung war teilweise zerstört, weshalb unklar ist ob sie Beigaben enthielt. Bei den Ausgrabungen wurden etwa 140 Artefakte freigelegt. Philp denkt, dass Körperbestattungen, die Saxe, einen Schild oder Speerspitzen enthielten, hochrangig waren. Nur Grab 1 im Osten des Gräberfelds enthielt einen Schild sowie eine Speerspitze.

Über einigen Gräbern wurden kleine Hügel (englisch barrows) errichtet. Acht der 51 in den 1980er Jahren ausgegrabenen Bestattungen waren von Kreisgräben umgeben, was darauf weist, dass sie vermutlich von Hügeln bedeckt waren. Bei der Ausgrabung von 1967 wurden Belege für weitere sechs Hügelgräber gefunden, sodass sich auf dem Feld mindestens 14 Hügelgräber befanden. Es ist möglich, dass andere Beisetzungen ebenfalls mit Hügeln bedeckt waren, die jedoch keine Spuren hinterließen. Die erkannten Hügelgräber hatten Durchmesser zwischen 4,0 und 5,5 Metern und waren gleichmäßig über das Gräberfeld verteilt. Bis auf zwei hatten alle durch den Kreisgraben östliche Zugänge. Die meisten Hügel bedeckten Einzelbestattungen, wobei ein Hügel zwei Gräber (No. 94 und 95) bedeckte und ein anderer keine Bestattung enthielt. Von den unter den 14 Hügeln begrabenen Personen wurden fünf als männlich, fünf als weiblich, drei als Kinder und eines als unbestimmbarer Erwachsener identifiziert.

Die vermutlich erste Skelettentdeckung an dieser Stelle erfolgte 1839, als die Sevenoaks Turnpike Road verlegt wurde. Es wurden keine Aufzeichnungen gemacht, aber die mündliche Belege von Skelett- und Waffenfunden bestanden bis sie in die 1930er Jahren von Gordon Ward aufgezeichnet wurde. Zwischen 1839 und 1964 wurden Gräber im Mittelteil des Feldes bemerkt, als mitten hindurch eine Straße gebaut wurde. durchgeführt; Bei Straßenarbeiten an der A 26 wurden 1956 weitere 13 Gräber entdeckt.

Auf der Westseite wurden 1959 bei Straßenarbeiten drei weitere Gräber entdeckt, während Schuljungen, die 1959 und 1960 in der Kreide gruben, zwei weitere freilegten. Ein nicht aufgezeichnetes Grab wurde 1963 von Arbeitern entdeckt, die einen Stausee bauten. 1964 begannen die Arbeiten zur Umgehungsstraße von Sevenoaks. An der Westseite der Straße wurde ein etwa 13 Meter breiter Bodenstreifen entfernt, wodurch ein Grab freigelegt und andere eventuell zerstört wurden. Der Fund wurde gemeldete und Brian Philp nahm eine sechstägige Rettungsgrabung vor. Er grub 14 Gräber aus und zeichnete zwei weitere in einem Rohrgraben auf. 1966 wurden auf der Ostseite der A21 weitere Gräber freigelegt. Nach weiteren Funden, startete Philp eine groß angelegte Rettungsgrabung am westlichen Ende des Gräberfeldes durch die 68 Gräber und die kleine Hütte entdeckt wurden. 1978 fand man in einer isolierten Gruppe westlich des Gräberfeldes vier weitere Gräber. 1982 wurde bemerkt, dass die Verlängerung der Autobahn M25 das östliche Gelände kreuzen würde. Die Kent Archaeological Rescue Unit (KARU) erhielt 1984 den Auftrag vor Baubeginn eine Fläche von 2500 qm zu untersuchen. Dabei entdeckte Brian Philp, von Derek Garrod und Peter Keller unterstützt, 50 weitere Bestattungen. Eine weitere wurde 1986 in der Nähe entdeckt. Die Skelettreste wurden 1993 von Elizabeth Rega untersucht.

Die Ergebnisse der Ausgrabungen der 1980er Jahren wurden von Philp aufgezeichnet und 2002 von KARU veröffentlicht. Martin Welch erklärte, dass Polhill bis zur Publikation von Springhead, das am vollständigsten veröffentlichte Gräberfeld des 7. und frühen 8. Jahrhunderts in Kent blieb.

In der Nähe liegt das Gräberfeld von Fordcroft.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brian Philp: The Anglo-Saxon Cemetery at Polhill near Sevenoaks, Kent 1964–1986. Kent Archaeological Rescue Unit. (2002). ISBN 0-947831-223.
  • Martin Welch: Anglo-Saxon Kent to AD 800. In: J. H. Williams (Hrsg.): The Archaeology of Kent to AD 800. Rochester: Kent County Council. (2007). S. 187–250.

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Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Kent Kategorie:Mittelalter Kategorie:Gräberfeld Kategorie:Angeln (Britannien)