Benutzer:JEW/Kingston-Fibel

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Kingston-Fibel

Die für den Typ der Verbundfibel (englisch composite brooch) als herausragend angesehene Kingston-Fibel (englisch Kingston Brooch) ist die größte angelsächsische Verbundfibel. Sie befindet sich im World Museum in Liverpool.

Die im 7. Jahrhundert entstandene leicht konvexe Fibel mit einem Durchmesser von 8 cm besteht aus, zwei durch einen filigranen Golddraht verbundene Goldplatten mit Einlagen aus blauem Glas, weißer Muschel, Perle und Granat. Das Design ist ein modifiziertes Kreuzmuster mit einem großen zentralen und vier, kleinen mit weißer Muschel verzierten Buckeln.

Die Fibel wurde 1771 von Reverend Bryan Faussett (1720-1776) in einem Gräberfeld oberhalb des Dorfes Kingston in den North Downs, in Kent, in England entdeckt. Sie war bei der Entdeckung in ausgezeichnetem Zustand. Faussett beschreibt sie als eines der merkwürdigsten und wegen seiner Größe teuersten Stücke der Antike, die jemals in England entdeckt wurden. Faussetts Grabung umfasste ein frühmittelalterliches Gräberfeld mit 308 Gräbern.

Die Fibel wurde im Grabhügel (No. 25) einer kleinen begüterten Frau freigelegt. Das Grab enthielt mehrere Grabbeigaben, darunter einen goldenen Anhänger, ein Paar silberne Fibeln mit Sicherheitsnadeln, eine bronzene Hängeschale und einen Palmenbecher aus Glas. Der Grabhügel war mittelgroß, während dass etwa 3,0 m lange, 2,4 m breite und 1,8 m tiefe Grab viel größer als gewöhnlich war.

Der Besitz der Fibel begann mit Bryan Faussett. Sie ging später an seinen Enkel Godfrey Faussett (1781–1853). 1853 bot Godfrey Faussetts Sohn die Antiquitätensammlung dem British Museum nur deshalb zum Verkauf an, damit sie abgelehnt wurde. 1855 wurde sie an den Antiquar und Sammler Joseph Mayer (1803-1886) verkauft. Mayer schenkte seine Sammlung zusammen mit der Fibel 1867 dem Liverpool Museum.

Eine weiter bekannte Fibel des Typs ist die "Harford Farm Fibel". Sie hat von 72 mm Durchmesser. Ihre goldene Vorderseite ist mit Glas und Granaten verziert, während die Rückplatte, auf der sich eine Runeninschrift befindet, aus Silber ist.

  • J. T. Baily (Hrsg): Notes. In: The Connoisseur: An Illustrated Magazine for Collectors. 13 (49). (1905). S. 119–120.
  • Charles Roach Smith: The Faussett Collection of Anglo-Saxon antiquities, In: Collectanea antiqua. [Reprint] (1854) Bd. 7. 2020 S. 179–192.

Kategorie: Angeln (Britannien) Kategorie:Archäologische Fundgattung Kategorie:Kostümkunde des Frühmittelalters Kategorie:Fibel (Schließe)