Benutzer:JEW/Lochlea Crannóg

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Lochlea See
Lochlea See
Ausgrabungsplan - Munro
Ausgrabungsplan - Munro

Der insbesondere bei Niedrigwasser in den Sommermonaten sichtbare, 1878/79 ausgegrabene Lochlea Crannóg (auch Loch Lea, Loch Lee oder Lochlee) lag etwa 75 Meter vom Ufer des nur etwa 8 ha großen Sees Lochlea entfernt, südlich von Tarbolton im Norden von South Ayrshire in Schottland.

Das baumlose, regennasse Moor wurde 1840 trockengelegt, um, abermals sumpfig geworden, in den 1870er Jahren erneut trockengelegt zu werden. Der Crannóg maß etwa 33 x 23 m und hatte mehrere Nutzungsperioden. Ein Holzsteg führte von der Südostseite des Sees zum Crannóg. Das Gelände war im Besitz des Duke of Portland. Sein Verwalter half bei der Organisation der Ausgrabungen durch Robert Munro (1835–1920).

Die künstliche Insel wurde durch eingerammte Pfähle an den Rändern erstellt. In einem erhaltenen Bereich bildeten die Pfähle zwei Reihen. Die innere und äußere Reihe verbanden etwa 1,8 m lange, dicke Eichenbretter, mit quadratischen Löchern an den Enden. Diese Struktur hat, falls sie sich um den Crannóg fortsetzte, eine kompakte Grundlage für eine Plattform aus Balken, Reisig und Steinen gebildet und wurde von Ton, der vermutlich über der Wasseroberfläche lag, überdeckt. In der Mitte lagen Baumstammschichten, wahrscheinlich als Fußboden eines Rundhauses mit einem Durchmesser von etwa 12,0 Metern. Es wurden vier übereinander errichtete Herde gefunden, was offenbart, dass sie, und vielleicht das ganze Haus, immerhin viermal an derselben Stelle wiedererrichtet wurden. Dies deutet auf eine Besiedlung hin, die vielleicht vom späten ersten bis ins erste Viertel des zweiten Jahrhunderts andauerte.

Es wurden viele Artefakte gefunden, darunter: Armringe, ein spiralförmiger Fingerring, Steine mit Cup-and-Ring-Markierungen (englisch Cup-and-ring markings), Holzbearbeitungswerkzeuge, massive Holzschalen, ein Paddel, Perlen, Scheren, Spinnwirtel, eine geschliffene Steinaxt, eine keltische Trense und ein Webkamm. Das römische Material umfasst Broschen, Melonenperlen, Terra Sigillata aus dem 2. Jahrhundert und Fragmente grober Keramik. Unter den Funden befanden sich auch eine Ringnadel aus dem 9. und Gegenstände aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, wie ein messingbeschlagenes Messer und eine Reihe von Eisengeräten ähnlichen Datums. Die meisten Artefakte befinden sich im Kilmarnock Library and Museum. Zu den Tierknochen gehörten die von Pferden, Rehen, Rentieren, Rothirschen, Schafen/Ziegen und Schweinen. Eine Knochenauswahl befindet sich im Anatomischen Museum in Oxford.

In einiger Entfernung vom Crannog wurden mindestens fünf Einbäume gefunden. Zwei etwa 3,7 m lange Boote wurden bei der Entwässerung südwestlich des Crannógs gefunden. Ihr Schicksal wurde nicht aufgezeichnet. Vor der Ausgrabung, gruben Arbeiter etwa 90 m vom Crannog, der zu jener Zeit als grasbewachsener Hügel erkennbar war einen kleinen Einbaum aus dem Moos aus, das den Grund des Sees bildete. 1954 wurden keine Spuren des Crannógs auf dem Weidefeld gefunden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert. J. C. Mowat: The logboats of Scotland, with notes on related artefact types, Oxbow Monograph series, No. 68. Oxford 1996 S. 69, 111, 119, 132, 134.
  • Robert Munro: Ancient Scottish lake-dwellings or crannogs: with a supplementary chapter on remains of lake dwellings in England. Edinburgh. (1882) S. 77, 125, 133
  • Robert Munro: Ayrshire crannogs In: Archaeol Hist Collect Ayr Wigton, Bd. 2, 1880 S. 30-88
  • Robert Munro et al.: Notice of the excavation of a crannog at Lochlee, Tarbolton, Ayrshire, In: Proc Soc Antiq Scot, vol. 13, 1878-9. S. 177-241
  • M. Cressey, W. L. Finlayson: Lochlea, near Mauchline (Tarbolton parish), evaluation, In: Discovery Excav Scot, 1996. S. 97-98

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Kategorie:Crannóg Kategorie:Archäologischer Fundplatz in South Ayrshire