Benutzer:JeKr/Freiwilligenakademie

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Der Begriff Freiwilligenakademie steht im übertragenen Sinn für Verzeichnisse von Qualifizierungsangeboten, die sich speziell an bürgerschaftlich Engagierte richten. Dabei handelt es sich sowohl um Programme in Druckform als auch (dynamische) Online-Verzeichnisse (Qualifizierungsdatenbanken). Gemeinsames Merkmal ist die Auflistung von Angeboten verschiedener Bildungsträger und / oder anderer Anbieter.

Entstehung / Anlass[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Anerkenntnis, dass Bürgerschaftliches Engagement Qualifizierung erfordert, wurde die Verbesserung des Zugangs zu spezifischen Bildungsangeboten auf die Agenda der Engagementpolitik gesetzt.

Die aufgabenbezogene Qualifizierung Freiwilliger z.B. bei Rettungsdiensten oder in Sportvereinen weist eine lange Tradition auf. Diese Qualifizierungen sind zumeist 'inhouse' von Verbänden organisiert.

Mit der Vielfalt des Bürgerschaftlichen Engagements geht jedoch ein hochdifferenzierter Qualifizierungsbedarf einher, der nicht ausschließlich durch inhouse-Schulungen abzudecken ist. Zum Teil können diese Bedarfe durch Fort- und Weiterbildungsangebote ausgewiesener Bildungsträger gedeckt werden (z.B. Büroorganisation, Medienkompetenz...).

Andererseits entwickeln Engagierte selbst wie auch Hauptamtliche in hochspezialisierten Handlungsfeldern oftmals exklusive Kenntnisse, die sie intern weitergeben. Diese Qualifizierungen stehen somit nur selten Engagierten außerhalb der betreffenden Organisationen zur Verfügung.

Die Freiwilligenakademien sollen sowohl allgemein zugängliche Bildungsangebote, die für freiwillig Engagierte inhaltlich relevant sind, übersichtlich an einem zentralen Ort abbilden, als auch o.g. spezielle Angebote aus typischen Handlungsfeldern Engagierter zugänglich machen.

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freiwilligenakademien als Teil der Engagementförderung verstehen sich als Service für bürgerschaftlich Engagierte. Um diesen die passgenaue Qualifizierung für ihr Engagement zu erleichtern, bieten die Freiwilligenakademien:

  • Überblick relevanter Qualifizierungsangebote verschiedener Anbieter
  • Übersichtlichen und schnellen Zugang zu den Bildungsangeboten
  • Vernetzung von Qualifizierungsanbietern mit dem Ziel der Angebotsoptimierung

Darüber hinaus werden Bildungsangebote als Teil der Anerkennungskultur verstanden. In diesem Sinne werden von einigen Akademien auch Themen im Angebot aufgeführt, die eher auf persönliche Entwicklung ausgerichtet sind als unmittelbar auf Tätigkeitsfelder im freiwilligen Engagement.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freiwilligenakademien sind i.d.R. auf Landes- oder kommunaler Ebene eingerichtet. Dabei gibt es unterschiedliche Betreiber- und Organisationsformen. Das Spektrum reicht von fester Mitgliedschaft ausgewählter Bildungsanbieter in einem Trägerverein bis zur Plattform mit redaktioneller Eigenverantwortung der Anbieter. Die Qualifizierungsdatenbanken sind meist in die Webauftritte der Länder oder Kommunen integriert. Ebenfalls uneinheitlich sind die Finanzierungsmodelle. Mehrere Freiwilligenakademien sind mit Förderung aus Bundesprogrammen entstanden, andere direkt in Landes- oder kommunaler Verantwortung.

Übersicht Freiwilligenakademien:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Ort
Fortbildungsdatenbank Landesnetzwerk B.E. Bayern
Aktiv in Berlin Berlin
Virtuelle Freiwilligen Akademie (VFreiA) Bremen
Freiwilligenakademie Niedersachsen (fan) Niedersachsen
Engagiert in Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt
Gemeinsam aktiv Hessen
FOEBE München
Bürgerschaftliche Bildungsakademie 50plus, im Aufbau Thüringen

(Stand Mai 2011, ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Begriffsprobleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Name Freiwilligenakademie trotz seiner Unschärfe derzeit weitgehend im Sinne eines Eigennamens anerkannt zu sein scheint, gibt es bezüglich zweier Gegenstandsbereiche Definitionsprobleme:

  1. Inhalte: In den Freiwilligenakademien werden Qualifizierung, Bildung, Fortbildung oder Weiterbildung als Oberbegriffe für die Angebote benutzt. Insbesondere Bildungsträger verweisen auf damit einhergehende Ungenauigkeiten, da diese Begriffe feste, rechtlich relevante Definitionen haben und jeweils nur auf einen Teil der Angebote passen. Ob diese Begriffsverwendung für die Freiwilligenakademien im Sinne mediengerechter Vereinfachung zulässig ist, bedarf noch abschließender Klärung.
  2. Zielgruppen: Adressaten der Qualifizierungsangebote werden angesprochen als Ehrenamtliche, Engagierte, Freiwillige, freiwillig Engagierte, bürgerschaftlich Engagierte. Zu Abgrenzungen / Überschneidungen dieser Begriffe siehe den Artikel Bürgerschaftliches Engagement.

Unabhängig von der jeweiligen Begriffswahl ist in den Freiwilligenakademien i.d.R. sowohl bezüglich der Inhalte wie auch der Zielgruppen der umfassende Begriffsinhalt gemeint.


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Referenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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