Benutzer:Jens-Peter Springmann/Drilling Simulator Celle

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DSC
Drilling Simulator Celle - Deutsches Zentrum für Hochleistungsbohrtechnik und Automatisierung
Gründung 2015
Ort Celle
Bundesland Niedersachsen
Land Deutschland
Leitung Joachim Oppelt (Direktor)
Website www.dsc.tu-clausthal.de

Der Drilling Simulator Celle - Deutsches Zentrum für Hochleistungsbohrtechnik und Automatisierung ist ein Forschungszentrum der TU Clausthal in Celle, dem deutschen Zentrum der Bohr- und Serviceindustrie.

Der DSC nahm im März 2015 operativ seine Arbeit auf[1] und wurde nach Fertigstellung der Apparativen Grundausstattung offiziell im Herbst 2016 eingeweiht.[2] Nachdem er zunächst eine Außenstelle des damaligen Energie-Forschungszentrums Niedersachsen der TU Clausthal (TUC) darstellte, hat die Einrichtung seit Ende des Jahres 2017 den Status eines eigenständigen Forschungszentrums der TUC.[3]

Zur „Vision“ des DSC gehören neben der Unterstützung einer sicheren Energieversorgung, die auch im Einklang mit der „Energiewende“ in Deutschland steht, die Reduzierung der Kosten für Tiefbohrungen auf Erdöl, Erdgas und Geothermie sowie unterirdische Speicher und eine Verbesserung von Sicherheit und Umweltverträglichkeit des Bohrprozesses.[4] Der DSC steht damit in der Nachfolge des Niedersächsischen Forschungsverbundes „Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik - gebo“, der in den Jahren 2009-2014 die wissenschaftlichen Grundlagen für den DSC legte.[5]

Der DSC besteht in seiner Grundausstattung aus einem Software basierten Simulator und einem Hardware basierten Simulator. Der Aufbau des Software-Simulators wird auf Basis eines kommerziellen, für Trainingszwecke konzipierten Systems eines „Drilling Simulators“ erfolgen, der die Möglichkeit zur Simulation von Abläufen auf einer typischen Tiefbohranlage in Echtzeit ermöglicht. Da die verwendeten Algorithmen die Vorgänge beim untertägigen Bohrprozess nur sehr rudimentär beschreiben, besteht eine erste Forschungsaufgabe darin, fortschrittlichere Algorithmen und entsprechende Software-Programme zu entwickeln und zu implementieren, um die Realitätsnähe signifikant zu verbessern.

Die zweite große Komponente wird der Hardware-Simulator sein. Hierbei handelt es sich ein System, das in der Lage ist, Teile des unteren Bereichs eines Bohrstrangs im Bohrloch im Labor versuchstechnisch nachzustellen. Hier kommt es darauf an, realistische Messergebnisse zu gewinnen, die in Echtzeit als Eingangsgrößen für den Software-Simulator dienen können. Dazu ist es erforderlich, den Bohrprozess, oder zumindest Teile davon, möglichst realistisch nachzubilden, indem wichtige Parameter, wie beispielsweise hydraulische Verhältnisse oder mechanische Kräfte wirksam werden.[6] Aufgrund der in der Realität des untertägigen Bohrprozesses herrschenden großen Kräfte ist dies eine herausfordernde Aufgabe. Hardware- und Software-Simulator sollen im DSC miteinander verknüpft werden zu einem „Hardware-in-the-Loop“ (HiL) System.

Der Drilling Simulator Celle bietet langfristig eine Plattform für weiter ausbaubare Forschungsarbeiten, in die weitere Institutionen der TU Clausthal oder anderer Universitäten im niedersächsischen, nationalen und internationalen Bereich eingebunden werden sollen. So werden bspw. im Bereich der mathematischen Modellierung Kooperationen mit dem Simulationswissenschaftlichen Zentrum Clausthal/Göttingen geplant. Hier werden methodische Entwicklungen durchgeführt. Stichwortartig seien erwähnt: Verteiltes und Hochleistungsrechnen oder Cyber-physische Systeme. Auf diese Weise wird das Thema Tiefbohrtechnik stärker in den Fokus der eher grundlagenorientierten Arbeitsgruppen rücken. Zudem wird das Thema stärker in die Lehre einbezogen und soll Bestandteil geplanter Graduiertenschulen werden. Es ist auch vorgesehen, mittelfristig weltweit mit Forschungseinrichtungen zur Simulation des Bohrprozesses im Sinne eines Netzwerkes zusammenzuarbeiten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://preview.geoenergy-celle.de/2015/03/joachim-oppelt-uebernimmt-leitung-des-forschungszentrums-drilling-simulator/
  2. https://celleheute.de/forschungszentrum-drilling-simulator-eingeweiht/
  3. http://www.tu-clausthal.de/hv/d5/vhb/system1/1_21_96.pdf
  4. https://www.mwk.niedersachsen.de/download/60528/Das_Forschungszentrum_Drilling_Simulator_Celle.pdf
  5. http://www.tiefegeothermie.de/news/neuer-forschungsverbund-%E2%80%9Egeothermie-und-hochleistungsbohrtechnik%E2%80%9C-gebo
  6. https://www.enargus.de/pub/bscw.cgi/?op=enargus.eps2&q=%220324115A&v=10&id=2960901 Verbundprojekt OBS
[[:Kategorie:Forschungseinrichtung in Niedersachsen]]
[[:Kategorie:Erdbohrtechnik]]
[[:Kategorie:Celle]]
[[:Kategorie:Gegründet 2015]]