Benutzer:Jh-Furth/System 29 Vermittlungstechnik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Überblick Ortsvermittlungs System 29[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verlauf der Weiterentwicklung der Technik sind verschiedene Ortsvermittlungs Systeme entstanden. Die System 26 und 27 sind als Übergangslösung zum 29 zu betrachten. Im System 26 und System 27 wurden noch Rundrelais verwendet. Im System 29 wurden die neueren Flachrelais verwendet. Das noch ältere System 22 war mit Hebdrehwählern der Bauart Siemens und Halske oder Dietl Wählern ausgerüstet. Diese Wähler hatten auch sehr große Abmessungen. Die System 26 und 27 erhielten dann schon die neuen Hebdrehwähler die auch Viereck-Wähler genannt wurden.

Das System 29 wurde in größerem Umfang aufgestellt. Das System 22,26,27 und 29 unterscheiden sich schaltungstechnisch nicht so sehr. Der folgenden Abschnitte beschreiben die einzelnen Schaltstufen des System 29.

Die Zahlen bei den Systemen stellen die Jahreszahl dar, an dem das System eingeführt wurde


Leitungswähler Relaissatz mit Steuerschalter aus dem System 29
Das Bild zeigt den Relaissatz mit Steuerschalter aus dem System 29

Technische Zeichnung vom Falchreilais 28
Das Bild zeigt eine Zeichnung vom Flachrelais.

Die Flachrelais werden immer so eingebaut, dass von vorne gesehen die Kontakte auf der rechten Seite sind. Für diese Einbaulage ist die Halterung des Ankers konstruiert. Die Kontaktfedern stehen dabei senkrecht. Die Schmutzablagerungen der Kontakte fallen durch die Erschütterungen dabei von selbst nach unten.

Datei:System 29 Gesamt.pdf Gesamter Stromlaufplan System 29 vereinfacht als PDF Datei

I. VW System 29 Ruhezustand, Suchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Der I. Vorwähler des Systems 29 wurde gegenüber dem ersten Entwurf verbessert. Der Stromlaufplan zeigt den I. VW 31

Stromlaufplan Vorwähler 31 im system 29 - Ruhezustand

Der I. VW enthält einen 4 armigen Drehwähler. In Ruhezustand steht der Wähler auf der Lamelle 0, es folgen die Ausgänge 1-10 für die Gruppenwähler, der 11 Schritt ist die Abschaltstellung wenn alle Ausgänge besetzt sind.

In dem I. VW sind 2 Relais enthalten. Das Relais-R auch als Anruf-Relais für abgehende Richtung bezeichnet. Das Relais-T wird als Prüf- und Durchschaltrelais bezeichnet.

Das Bild zeigt die Schaltung bei aufgelegtem Hörer. Es fliest kein Gleichstrom. Der Gleichstrom wird im Kondensator des Fernsprechers C1 am fliesen gehindert.

Blauer Stromkreis: Spannung, Relais-A, Widerstand, Kontakt t1, Leitung Ader a, Fernsprecher Teilnehmer Kondensator C1

Roter Stromkreis: Erde, Relais-R, Kontakt t2, Leitung Ader b, Fernsprecher Teilnehmer, Wechselstromwecker, Kondensator C1


Der Teilnehmer hebt den Handapparat ab. Der Gabelumschalt U wird dadurch geschlossen. Dadurch wird der Stromkreis geschlossen. Die Stromschleife ist geschlossen und das Relais-R kann anziehen.

grüner Stromkreis: Spannung, Relais-A, Widerstand W, Kontakt t1, Leitung Ader-a, Teilnehmer Gabelkontakt U, Mikrofon, Übertrager U, Leitung Ader-b, Kontakt t2, Relais-R, Erde

Der Kontakt r3 schließt den Stromkreis für den Drehwähler.

Roter Stromkreis: Spannung, Vorwähler Arm-d, Lamelle 0, Kontakt-r3, Kontakt t3, Drehmagnet-D, Relaisunterbrecher RU, Erde

Der Drehmagnet wird durch den Relaisunterbrecher U mit ca. 20 Impulsen pro Sekunden ein- und ausgeschaltet. Das geschieht dadurch dass der RU kurzeitig immer Erde an seinem Ausgang anlegt. Die Beschreibung finden sie unter weitere Details am Ende der Seite.

Durch den ersten Schritt des Drehwähler wird vom Arm-C des Wählers, die Lamelle 0 stromlos geschaltet, auf diese Weise kann ein anrufender Teilnehmer über die Ader-c vom Leitungswähler LW nicht mehr auf den Teilnehmer prüfen, es entsteht dadurch im LW ein Besetztzeichen ( Siehe Beschreibung im LW). Der Teilnehmer ist dadurch gegen eine Belegung vom Leitungswähler gesperrt.

Der Stromkreis zum Drehmagnet wird durch den ersten Schritt noch nicht unterbrochen, weil am Arm-d in der Stellung 1 bis 10 der Stromkreis auch ohne den Kontakt r3 aufrecht erhalten wird.

I. VW System 29 Prüfen, Sperren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Drehwähler im I. Vorwähler prüft über seinen Arm-c bei jedem Schritt des Drehmagneten die folgende Schaltstufe, in diesem Fall den 1. Gruppenwähler auf frei oder belegt.

Sobald der Drehwähler einen freien Ausgang gefunden hat, das heißt sobald der Arm-c Erde vorfindet entsteht folgender Stromkreis

Stromkreis: blau Spannung, 1.VW Arm-d, Ausgang 1-11, Kontakt r3, Relais-T 800 Ohm, Relais-T 10 Ohm, 1. VW Arm-c, über die Leitung c zum Eingang des 1. Gruppenwählers, Widerstand 1, Widerstand 2, Kontakt a1, Kontakt i1, Kontakt k1, Relais-A, Relais-B, Erde



Das Prüf- Durchschalt Relais-T kann jetzt anziehen. Mit seinen Kontakten t1 und t2 wird der Stromkreis für das Relais-R unterbrochen. Mit den gleichen Kontakten werden die beiden Sprechadern a und b auf den Wählerausgang a und b durchgeschaltet.

Der Kontakt t3 unterbricht den Stromkreis für den Drehmagnet-D, dadurch bleibt der Wähler auf seinen Ausgängen stehen.

Die 800 Ohm Wicklung des Relais-T wird kurzgeschlossen und durch den Kontakt r3 endgültig abgeschaltet. Die Relais-T kann sich über seine 10 Ohm Wicklung gerade noch halten und bleibt dabei angezogen.

Blauer Stromkreis: Spannung, 1.VW Arm-d Lamelle 1-11, Kontakt t3, Relais-T 10 Ohm Wicklung, 1 VW Arm-c und weiter zum 1. Gruppenwähler wo die Relais A und B erregt werden. Siehe Beschreibung 1. GW

Die Sprechadern werden durch die Kontakte t1 und t2 durchgeschaltet.

Sprechstromkreis grün: Eingang Leitung-a, Kontakt t1, 1.VW Arm-a, Ausgang-a, Eingang 1.GW a Eingang Leitung-b, Kontakt t2, 1.VW Arm-b, Ausgang-b, Eingang 1.GW b

I. VW System 29 Prüfstromkreis, Besetzfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prüft nach dem Belegen und Durchschalten zum I. GW ein anderer I. VW auf den gleichen I. GW auf, so liegt das prüfenden Relais-T mit seinen beiden Wicklungen 800 Ohm und 10 Ohm parallel zur 10 Ohm Wicklung des durchgeschalteten Relais-T

Das Relais-T des suchenden I. VW erhält nur einen Fehlstrom von 1,3 mA, weil es durch das andere Relais mit 10 Ohm überbrückt ist. Es kann mit diesem niedrigen Strom nicht anziehen

Durchgeschalteter I. VW Stromkreis 108 mA grün Spannung, Relais-T 10 Ohm, 1.VW Arm-c, Eingang 1.GW c, Widerstand, Relais-C

gesperrter 1.VW Stromkreis 1,3 mA rot Spannung, Relais-T 800 Ohm, Relais-T 10 Ohm, 1.VW Arm-c, Eingang 1.GW c, Widerstand, Relais-C


Findet der 1.Vorwähler auf seinen Ausgängen 1-10 keinen freien 1.GW, so dreht der 1.VW bis auf die Stellung 11 weiter. Am Ausgang 11 des 1.VW befindet sich im Gruppengestell Rahmen das Abschalt Relais-G. In der Stellung 11 können dadurch das Relais-T und das Relais-G anziehen.

Stromkreis rot: Spannung, 1VW Arm-d Stellung 11, Kontakt r3, Relais-T 800 Ohm, Relais-T 10 Ohm, 1.VW Arm-C Stellung 11, Widerstand Z, Kontakt r2, Relais-G, Erde

Der Kontakt t3 trennt den Stromkreis für den Drehmagnet-D auf, dadurch bleibt der Wähler stehen.

Das Relais-G im Gestellrahmen legt mit seinem Kontakt g1 das Besetztzeichen der Ruf- und Signalmaschine (RSM) auf die zweite Wicklung des Relais-LA (Leitungs- Alarm Relais) Der Besetztton wird von der ersten Wicklung des Relais-LA induktiv wie bei einem Übertrager auf die zweite Wicklung des Relais-LA gekoppelt.

Dadurch wird das Belegt Zeichen über den vorhanden blauen Stromkreis auf den Fernsprecher des Teilnehmers geschaltet.

Stromkreis blau: Spannung, Relais-LA, Widerstand Wi, 1.VW Arm-a Lamelle 11,Kontakt t1, Leitung Ader-a zum Teilnehmer, Leitung Ader-b vom Teilnehmer, Kontakt t2, 1.VW Arm-b Lamelle 11, Relais-R, Erde

Das Relais-R ist Abfallverzögert, das wird mit einer Kupferdämmung im Relais-A erreicht. Die Abfallverzögerung ist so groß, das es bei einer Nummerwahl vom Teilnehmer nicht abfallen würde. Eine Fehlfunktion der Schaltung wird dadurch verhindert.

Um eine neue Verbindung aufzubauen, muss der Teilnehmer erst den Handapparat wieder auflegen und erneut abnehmen um eine Verbindung herzustellen.

Diese Art der Abschaltung bei belegten Ausgängen wird teilnehmerabhängige Einzellabschaltung genannt. Es wird jeder 1.VW individuell nach bedarf auf seinem 11. Schritt abgeschaltet.

Das ältere System 22 war mit einer Gruppenabschaltung versehen. Die Abschaltung erfolgte von einem Abschaltrelais das vom 1.GW oder 2.VW gesteuert wurde. Dieses Relais unterbrach den Relaisunterbrecher RU der jeweiligen Teilnehmergruppe. Damit blieben die Drehmagnete D in den 1.VW stromlos. Die Wähler konnten sich dadurch nicht drehen. Beim Freiwerden eines Gruppenwählers fiel das Abschaltrelais ab und gab den RU wieder frei. Dadurch konnten die 1.VW mit der Suche beginnen.

Bei dem älteren System konnte der Teilnehmer solange warten, bis ein Gruppenwähler frei wurde und er darüber das Wähleichen dann erhielt.

Beim System 29 war zuerst mit einem 1. VW 29 ausgestattet. Die Beschreibung auf diesen Seiten bezieht sich auf den 1. VW 31.

Es gab einen 11. Drehschritt auf dem der Wähler stehen geblieben ist, jedoch wurde bei der Abschaltung dann auch der RU (Relaisunterbrecher) abgeschaltet. Dadurch wurde zu zugehörige Teilnehmergruppe abgeschaltet. Damit aber durch eine längere Zeit stehender 1.VW durch einen nichtauflegenden Teilnehmer keine Blockade verursachen konnte, wurden die Wähler alle 5 Sekunden automatisch zum Drehen freigeben. Dadurch war es ebenfalls möglich, dass die Teilnehmer solange am Hörer warteten bis das Freizeichen ertönte.

Die Art der Abschaltung heißt Gruppenabschaltung mit Abwerfen. Die Einzellabschaltung hat den Vorteil, das andere 1.VW der gleichen Teilnehmergruppe nicht behindert werden.

Die Drehwähler der 1.VW 31 wurden mit einem Zusätzlichen Kontakt-d der durch den Drehmagnet gesteuert wird ausgerüstet. Dadurch wird beim abschalten des Drehmagneten-D eine vorzeitige Unterbrechung des Strom verhindert. Beim Abschalten durch das Relais-T oder beim Heimlauf durch die Kontaktbahn-d würde der Drehmagnet dadurch vorzeitig abgeschaltet. Das würde an den Kontakt von Relais-T oder auf der Bahn (Arm-d) eine zusätzliche Funkenbildung verursachen.

Der Kontakt-d hält den Stromfluss des Drehmagneten solange aufrecht, bis er durch den RU richtig abgeschaltet wird.


I. VW System 29 Heimlauf in Ruhestellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sobald der Teilnehmer auflegt, wird im I. GW der Stromkreis in der Ader-c unterbrochen. Das Relais-T im I. Vorwähler mit seiner 10 Ohm Wicklung fällt dadurch ab.

Der Stromkreis für den Heimlauf des Wählers in die Stellung 0 erfolgt durch Spannung am Arm-d durch die Lamellen 1-11, es gelangt die Spannung dadurch über den in Ruhestellung befindlichen Kontakt t3 zum Drehmagnet-D. Vom Drehmagneten geht es über den RU weiter nach Erde.

Stromkreis rot: Spannung, 1.VW Arm-d, Lamellenbahn 1-11, Kontakt t3, Drehmagnet-D, Relaisunterbrecher RU, Erde.

Der Kontakt d vom Drehmagnet, hält den Stromfluss solang aufrecht, bis er durch den RU unterbrochen wird. Sonst würde beim Verlassen des Wähler vom dem Schritt 11 auf den Schritt 0 auf dem Arm-d Lamellenbahn 1-11 ein Abreisfunken entstehen. Der Wähler könnte sonst auch schon zu früh abschalten und auf einem halben Schritt stehenbleiben.


I. GW 29 Ruhezustand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der I. Gruppenwähler System 29 enthält einen Hebdrehwähler (Viereckwähler) und 7 Relais.

A = Stromstoß und Speiserelais für den rufenden Teilnehmer B = Zweites Speiserelais C = Belegungs- Relais J = Unterbrecher Relais für die Freiwahl P = Prüf Relais V = Umsteuer Relais Z = Zählrelais für Gebühren (nicht eingezeichnet)

I. GW 29 Belegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim der Belegung durch einen I. Vorwähler sprechen im I. Gruppenwähler zuerst die 3 Relais A, B und C an.

Der Vorwähler legt Spannung an die C Ader an. Es werden die beiden Sprechadern vom 1. Vorwähler an die Adern a und b angeschaltet. Dadurch ziehen die beiden Relais A und B an.

grüner Stromkreis: Eingang Leitung-a, Relais A-I, Spannung Eingang Leitung-b. Relais B-I, Relais B-II, Erde

der Kontakt a1 hebt den Kurzschluss von Relais-C auf, Relais-C zieht an.

blauer Stromkreis: Eingang Leitung-c, Widerstand W1, Widerstand W2, Relais-C 500 Ohm, Kontakt a1, Widerstand W5, Erde

Der Kontakt c1 schließt den Stromkreis für Relais J-1

roter Stromkreis: Spannung, Drehmagnet-D 60 Ohm, Kontakt k2, Relais J-I, Relais J-II, Kontakt c, Erde

Die beiden Wicklungen von Relais-J sind so hochohmig, der niederohmige Drehmagnet kann dadurch noch nicht anziehen (Fehlstrom).

I. GW 29 Amtszeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kontakt j1, legt an die A-II und B-III Wicklung das Amtszeichen (Wählton) im ersten Gruppenwähler an die Sprechadern an.

Amtskenzeichen Einspeisung Stromkreis Orange: Erde, Relais-B-III, Relais-A-II, Kontakt k1, Kontakt j1, Kondensator, Amtszeichen

Das Amtszeichen wird in den beiden Relais Wicklungen von A-II auf A-I und von B-III auf B-I induktiv wie bei einem Übertrager übertragen. Der Wählton gelangt dadurch symmetrisch auf die Teilnehmer Leitung.

Amts Kennzeichen Teilnehmer Stromkreis grün: Spannung, Relais-A-1, Leitung-a, Teilnehmer Teilnehmer, Leitung-b, Relais-B-I, Relais-B-II, Erde

Das Relais-C und das Relais-T im 1. VW halten sich über Widerstand W1, W2 und den Kontakt c3 weiter.

Belegung Stromkreis blau: Eingang Leitung c vom 1. VW, Widerstand W1, Widerstand W2, Relais-C, Kontakt a1, Widerstand W5, Erde.

Das Relais-V kann wegen seines Kurzschlusses durch den a1 Kontakt noch nicht anziehen.

Der Teilnehmer erhält am Fernsprecher den Hörton und kann mit der Nummernwahl beginnen.

I. GW 29 Nummernwahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Teilnehmerschleife ist das Relais A und B angezogen. Die vom Teilnehmer gewählten Nummern werden durch kurze Schleifenunterbrechungen dargestellt. Das Relais-A nimmt diese Schleifenunterbrechung auf. Dieses fällt wenn der Teilnehmer z. B. die Nummer 5 wählt, 5-mal kurz hintereinander ab. Diese Stromstösse werden mit dem a2 Kontakt auf den Hebemagneten übertragen. Der Wähler wird dadurch um 5 Schritte nach oben gehoben.

Teilnehmer Schleife Stromkreis grün: Spannung, Relais-A-I, Leitung-a, Teilnehmer, Leitung-b, Relais-B-I, Relais-B-II, Erde

Hebemagnet Stromkreis rot: Spannung, Hebemagnet-H, Kontakt w, Kontakt a2, Kontakt c2, Erde

Der Widerstand W5 und der Kondensator C5 bilden einen Funkenlöschkreis für den a2 Kontakt. Dieser wird benötigt, weil durch den Hebemagnet mit seinen 60 Ohm Widerstand circa 1 A Strom fliest.

Beim ersten Abfall des Relais-A wird der Kurzschluss von Relais-V aufgehoben. Ausgelöst durch die Umschaltung des Kontaktes a1. Das Relais-V zieht an. Bei der Wahl bleibt das Relais-V angezogen, weil es durch den Kontakt a1 nur kurzzeitig kurzgeschlossen wird. In diesem Fall wirkt sich der Kurzschluss auf die Abfallzeit des Relais-V aus. Das Relais-V bleibt dadurch während der Nummerwahl vollständig angezogen. Das Relais-C fällt während der Nummerwahl auch nicht ab, weil es eine Kupferdämpfung als Abfallverzögerung enthält. Bei der Nummernwahl wird auch hier das Relais-C nur kurzzeitig kurzgeschlossen, das auch hier wie beim Relais-V ein Abfall Verzögerung bewirkt.

Belegung Stromkreis blau: Eingang c, W1, W2, Relais-C. Relais-V (angezogen), W5, Erde

Der Kontakt v1 hält während dieser Zeit den Stromkreis für den Drehmagneten geöffnet. Der Kontakt v2 schließt während der Wahl die Wicklung von Relais-B-II kurz, es entsteht für das Relais-B dadurch eine Abfallverzögerung, so das auch dieses Relais-B während der Wahl angezogen bleibt.

Beim ersten Hebeschritt schalten die Kopfkontakte k und k1 durch. Der Kontakt k1 trennt den Wählton von dem Relais-A und Relais-B ab, der Kontakt k2 trennt den Stromkreis zum Relais-J. Das Relais-J fällt ab. Seine bisherige Aufgabe war, den Wählton über Kontakt j1 anzuschalten.

I. GW 29 Umsteuern und Drehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Wahl der Nummer bleibt das Relais-A im 1. Gruppenwähler ständig angezogen. Das Relais-V fällt dadurch verzögert ab und schaltet den Drehmagnet-D ein, damit ist der Wähler von Heben auf Drehen umgesteuert. Der Hebemagnet-H kann wegen des geöffneten Kontakt a2 nicht mehr ansprechen.

Stromkreis Drehmagnet rot dick: Spannung, Drehmagnet-D, Kontakt k2, Kontakt p1, Kontakt j2, Kontakt v1, WK (Wahl Kontrolle Relais niederohmig), Erde.

Die Freiwahl des 1. Gruppenwählers wird dadurch gestartet. Das Relais-J arbeitet dabei als Unterbrecher Relais.

Stromkreis Unterbrecher-Relais rot dünn: Spannung, Relais-J-III, Kontakt d1 vom Drehmagnet, Erde

Drehmagnet-D zieht an, mit dem Kontakt d1 wird das Relais-J-III eingeschaltet. Der Kontakt j2 öffnet dadurch den Stromkreis für den Drehmagnet-D. Der Kontakt d1 geht in die Ruhelage und Relais-J fällt ab. Das Spiel beginnt von vorne, dadurch wird der Drehmagnet mit Impulsen erregt und schaltet die Wähler Arme weiter bis der Wähler einen freien 2. GW oder LW findet. Die Drehgeschwindigkeit beträgt circa 30 bis 40 Impulse pro Sekunde.

Stromkreis Belegung = Blau

I. GW 29 Prüfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Freiwahl dreht sich der c-Arm des Wählers über die Eingänge-c der folgenden Wahlstufen.

Prüfstromkreis Ausgang blau dick: Spannung im 2. GW oder LW, Widerstand 1, Relais-C, Kontakt k1, Ader-c, Arm-C von 1. GW, Relais P-I, Relais P-II, Kontakt b1, Relais-J-II, Kontakt c1, Erde

Bei einem freien 2.GW oder LW zieht das Relais P an und schaltet mit dem Kontakt p1 den Drehmagneten stromlos.

Drehmagnet Stromkreis rot: Spannung, Drehmagnet-D, Kontakt k2, Kontakt p1, Kontakt j2, Kontakt v1, Relais WK, Erde

Das Relais-J wird über die Wicklung II im Prüfstromkreis solange gehalten, bis das Relais-P angezogen hat. Dadurch bleibt der Drehstromkreis sicher geöffnet. Der Wähler kann dadurch nicht weiterdrehen. Diese Schaltung ermöglicht ein Stillsetzen des Wählers aus einer hohen Geschwindigkeit unabhängig von der Ansprechzeit des Relais-P.

Beim ersten Drehschritt des Wählers wird über den Kontakt w (Wellenkontakt) der Hebemagnet abgetrennt, damit der Hebemagnet bei weiteren folgenden Stromstössen nicht mehr ansprechen kann.

Belegungsstromkreis Eingang blau dünn:

I. GW 29 Sperren Durchschalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einem freien 2. GW oder LW spricht das Relais-P im 1. Gruppenwähler an. Die hochohmige Wicklung von P wird kurzgeschlossen und dadurch auch die Wicklung von Relais-J-II. Dadurch wird der 2.GW oder LW belegt und für andere Teilnehmer gesperrt.

Prüfstromkreis Ausgang Blau dick: Spannung, Widerstand 1, Belegungs- Relais-C, Kontakt k1 im 2.GW, Arm-C 1. GW, Relais-P1, Kontakt p3, Erde.

Das Relais-P kann sich über seine niederohmige Wicklung gerade noch halten. Der Haltestrom für das Relais-P wird nicht unterschritten.

Teilnehmerschleife Mikrofonspeisung Stromkreis grün dünn Spannung, Relais-A-I, Leitung-a, Teilnehmer, Leitung-b, Relais-B-I, Relais-B-II, Erde

Im Gesprächszustand sind die Relais A, B, C und P angezogen. Über die beiden Relais A und B erhält der Rufende Teilnehmer für seinen Fernsprecher die Speisespannung für das Mikrofon.

Zur Frittung der Wählerkontakt wird eine Schleifen Frittung verwendet. Es entsteht dadurch ein kleine Gleichstrom Fluss von ca. 1 bis 3 mA von Leitung a LW, Arm-a, Kontakt p1, Übertrager, 100 KOhm Widerstand, Übertrager, Kontakt v3, Kontakt p2, Arm-b, Leitung-b LW

Der Sprechstromkreis wird hier im 1.GW galvanisch von der Teilnehmerseite durch den Übertrager UE getrennt.

Sprechstromkreis nach dem Übertrager grün dick: Leitung a Leitungswähler, Arm-a Gruppenwähler, Kontakt p1, Übertrager, 100 kOhm Widerstand, Übertrager, Kontakt v3, Kontakt p2, Arm-b, Leitung-b Leitungswähler.

Wenn der Teilnehmer die nächste Ziffer wählt, dann wird über den Kontakt c4 und a4 die Impuls Serie als Erde an die a-Ader zum Leitungswähler angelegt.

Stromkreis Wahl rot punktiert: Erde, Kontakt a4, Kontakt c4, Kontakt p3, Arm-a, Ader-a zum 2.GW oder LW

I. GW 29 Besetztfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn bei der Freiwahl des 1. GW kein freier Ausgang gefunden wird, dann wird der Wähler auf dem 11. Schritt angehalten. (Durchdrehschritt), es werden die w11 Kontakte eingeschaltet. Der w11-1 Kontak läst das Relais-J und das Relais-V anziehen. Der Kontakt w11-2 schaltet das Besetzt Zeichen auf die Wicklungen A-II und B-III wie beim Wählton. Das Belegt Zeichen wird Induktiv auf die anderen Wicklungen übertragen und kommt beim Teilnehmer über die Ader a und b an.

Stromkreis rot: Spannung, Relais-J-III, Relais-V-II, Wellenkontakt w-11-1, Reilais-J-II, Kontakt c1, Erde

Der Kontakt j2 und v1 unterbrechen den Stromkreis zum Drehmagneten-D, der Wähler wird stillgesetzt.

Besetzt Zeichen Stromkreis Orange: Belegtzeichen, Kontakt w11-2, Relais-A-II, Relais-B-III, Erde

I. GW 29 Heimlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Auslösen des Wähler durch auflegen des Handapparates fallen die beiden Relais A und B ab. Das Relais-C wird durch den Kontakt a1 Kurzgeschlossen. Das Relais-C fällt verzögert ab. Es wird dadurch das Relais J und V abgeworfen wodurch der Drehmagnet mit Strom versorgt wird und anzieht. Der Wähler gelangt dadurch auf den 12. Schritt. Durch den Kontakt d1 erhält das Relais J Strom. Relais-J zieht an und schaltet über j2 den Stromkreis für den Drehmagnet ab. Relais-J fällt wieder ab und der Drehmagnet dreht den Wähler in die Ruheposition.

Drehmagnet Stromkreis rot dick: Spannung, Drehmagnet-D, Kontakt k2, Kontakt p1, Kontakt j2, WK Relais, Erde

Hilfsrelais J für den Heimlauf rot dünn: Spannung, Relais-J-III, Kontakt d1

Der Wähler ist ab jetzt wieder für eine Belegung beriet, die Eigensperrung durch den Kontakt k1 wird aufgehoben.

In dem Augenblick wo Relais-C abfällt, wird durch den Kontakt c3 auch das Relais-T im 1. Vorwähler stromlos und fällt ab. Dadurch wird der Drehmagnet im 1.VW über den RU (Relaisunterbrecher) angeregt und dreht in die Nullstellung.


I. GW 29 Fangen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dem Sonderfall Fangen einer Verbindung nach einem Fangauftrag, wird von einer Fangeinrichtung Erde an die Ader-a des LW gelegt. Die Zählspannung an der Ader-b wird unterdrückt. Dadurch wird am Relais P-III die Wicklung nicht durch ein Kontakt- kurzgeschlossen. (ist im Beispiel nicht eingezeichnet). Das Relais-P bleibt dadurch nach dem Abfall des Relais-C angezogen. Der 1. Gruppenwähler löst dadurch nicht aus.

Haltestromkreis Relais-P rot: Erde Leitungswähler, Ausgang Ader-a, Arm-a Gruppenwähler, Kontakt p1, Kontakt c4, Relais-P-III, Spannung

Der Kontakt p5 legt an die c-Ader am Eingang über einen Widerstand Erde an.

Haltstromkreis Blau: Eingang-C, Widerstand W1, Widerstand W2, Widerstand Z, Kontakt p5, Erde

Dadurch kann das Relais-T im 1.Vorwähler nicht abfallen und der 1.VW bleibt in seiner Stellung stehen. Durch das Verfolgen der Leitung läst sich nun der Anrufer feststellen.