Benutzer:Jonathan Scholbach/Adorno Negative Dialektik

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Sekundärliteratur: siehe http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/philosophische_fakultaet/iph/prphd/breitenstein/mat/ss08/ndlit.pdf

  • Figal, Günter: Über das Nichtidentische. Zur Dialektik Theodor W. Adornos, in: Ette, Wolfram u.a. (Hg.): Adorno im Widerstreit. Zur Präsenz seines Denkens, Freiburg / München: Alber, 2004, S. 13-23
  • Müller, Ulrich: Theodor W. Adornos „Negative Dialektik“, Darmstadt: WBG, 2006

Inhalt

Wirkung

Kritik

Pessimismus

"Gäbe es nur je ein positives Wort bei Ihnen, Verehrter, das eine auch nur ungefähre Vision der wahren, der zu postulierenden Gesellschaft gewährte! Die Reflexionen aus dem beschädigten Leben ließen es daran, nur daran auch schon fehlen." Thomas Mann in: Briefwechsel 1943 - 1955, Theodor W. Adorno, Thomas Mann, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 2003, S.122

"[...] Nicht so gut daran bin ich bie Ihrem grundsätzlichen Einwand, der Frage nach dem Positiven, und habe hier wirklich wenig anderes zu sagen, als daß ein Schelm mehr gibt, als er hat. Wenn mir etwas von Hegel und denen, die ihn auf die Füße stellten in Fleisch und Blut übergegangen ist, dann ist es die Askese gegen die unvermittelte Aussage des Positiven; wahrhaft eine Askese, glauben Sie mir, denn meiner Natur läge das Andere, der fessellose Ausdruck der Hoffnung, viel näher. Aber ich habe immer wieder das Gefühl, daß man, wenn man nicht im Negativen aushält oder zu früh ins Positive übergeht, dem Unwahren in die Hände arbeitet. [...] Nun, ich will die Götzendämmerung nicht soweit treiben, daß ich die bestimmte Negation selber fetischisiere, und wenn es wahr ist, daß die Kraft des Positiven ans Negative überging, dann ist es nicht minder wahr, daß die Negation ihr Recht hat einzig an der Kraft des Positiven. Ob diese in unserer Zeit überhaupt als solche sich aussprechen läßt, wie es freilich geschehen müßte, oder ob die Askese das letzte Wort hat, vermag ich nicht zu erkennen, so sehr ich mich auch in meinem Leben daran gewöhnt habe, ins Dunkle zu starren; in einem Winkel meines Herzens glaube ich freilich immer noch, daß es möglich sein wird." Theodor W. Adorno in Briefwechsel 1943 - 1955, Theodor W. Adorno, Thomas Mann, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 2003, S.128f


Zitate

Nichtidentität

"Ich meine also, die Philosophie - und übrigens auch fast alle materialen Disziplinen - sollten darin tatsächlich der wahrhaft genialischen Freudischen folgen, sich auf das zu konzentrieren, was nicht durch den kategorialen Mechanismus der Gesellschaft, des gesellschaftlich verbreiteten Denkens und der Wissenschaft vorher bereits zugerichtet ist. [...] Man könnte sagen, daß das Begriffslose selbst, wenn man an es herangeht, wenn man überhaupt ihm zum ersten Mal sich zuwendet, insofern schon durch den Begriff in einem negativen Sinn vermittelt ist, - nämlich als das Vernachlässigte, das Ausgeschlossen; und daß eben darin, daß der Begriff es nicht in sich aufgenommen hat, etwas von der Voreingenommenheit, vom parti pris und von den Sperren des Begriffs sich erkennen läßt. [...] Wenn die Methode, von der ich Ihnen eine Vorstellung geben möchte, immer wieder eine Tendenz zur Mikrologie hat; also eine Tendenz hat, in die kleinsten Details sich zu versenken, aber nicht aus philologischer Pedanterie, sondern um gerade dort den Funken herauszuschlagen, dann hängt das mit genau diesen Momenten zusammen. Denn der Begriff ist ja im allgemeinen eine Vergrößerung seiner Gegenstände, er nimmt nur das an ihnen wahr, was groß genug ist, um mit anderen Gegenständen vergleichbar zu sein. Und das, was dabei durch die Maschen fällt, ist nun eben gerade das Allerkleinste, in dem das, was eigentlich auf die philosophische Interpretation wartet, enthalten zu sein pflegt." V.ü.n.D., S.105f

"Adorno folgt Hegels Bestimmung der Identität, soweit diese in die Bedeutungsgeschichte des "es selbst" hineinführt. Aber das Folgen ist kritisch; es will Hegels Version dieser Bedeutungsgeschichte erfassen, um zu prüfen, inwieweit sie der dargestellten Sache gerecht wird. Die Prüfung fällt negativ aus, denn Hegels Darstellung ist, wie Adorno meint, von suggestiver, aber durchschaubarer Einseitigkeit: Sie verkündet mit dem Sieg des "es selbst" nur das Resultat der Bedeutungsgeschichte. Demgegenüber will Adorno an den Verlauf der Geschichte erinnern. Er liest sie rückwärts; vom Resultat her verfolgt er dessen Entwicklung und baut so das Resultat aber, er "destruiert" es. Unter der glatten, aber nicht undurchsichtigen Oberfläche des "es selbst" erscheint kraft einer solchen Destruktion wieder das Andere." Ü.d.NI. in A.i.W., S.18

Philosophisch grundlegendes Werk

"[...] Zusammengefaßt ist dieses Programm im Titel eines Buches, das gewiß nicht Adornos bestes, aber philosophisch sein wichtigstes ist: Negative Dialektik" Ü.d.NI. in A.i.W., S.15f

""Philosophie, die einmal überholt schien, erhält sich am Leben, weil der Augenblick ihrer Verwirklichung versäumt ward." Mit diesem Satz eröffnet Theodor W. Adorno nicht nur die Einleitung zu seinem philosophietheoretischen Hauptwerk, der Negativen Dialektik. Er eröffnet damit zugleich ein philosophischgeschichtliches Bezugssystem, dessen Koordinaten das ganze Buch organisieren." Christoph Ziermann: Dialektik und Metaphysik bei Marx und Adorno in A.i.W., S.24

"Die kritische Negativität, die der Philosophie zugrunde liegt, [...]" Ludger Heidbrink: Die Grenzen kritischer Negativität. Perspektiven im Anschluß an Adorno in A.i.W., S.98