Benutzer:JonskiC/Ökonomisches Modell

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Beispiel für ein ökonomisches Modell: Autarkie-Gleichgewichte zweier Länder A und B im Heckscher-Ohlin-Modell.

In der Volkswirtschaftslehre ist ein ökonomisches Modell der Kern einer jeden volkswirtschaftlichen Theorie. Ein ökonomisches Modell organisiert die verfügbaren Informationen über das untersuchte System und postuliert die Wechselbeziehungen zwischen den Modellvariablen.

In einigen Fällen, insbesondere bei solchen, bei denen wirtschaftswissenschaftliche Theorien geprüft werden, wird ein formales (mathematisches) ökonomisches Modell erstellt. Ein ökonomisches Modell besteht aus mathematischen Gleichungen, die verschiedene Zusammenhänge beschreiben. In der intermediären Mikroökonomie] werden beispielsweise einzelne Verbrauchsentscheidungen, die einer Budgetbeschränkung unterliegen, durch mathematische Modelle beschrieben. Die grundlegende Prämisse, die diesen Modellen zugrunde liegt, ist die Nutzenmaximierung. Die Annahme, dass Einzelpersonen Entscheidungen treffen, um ihren Nutzen zu maximieren, unterliegt Ressourcenbeschränkungen. Im Kontext von Verbrauchsentscheidungen führt die Nutzenmaximierung zu einer Reihe von Bedarfsgleichungen. In einer Nachfragegleichung hängt die von jeder Ware nachgefragte Menge vom Preis des Guts, dem Preis des Substituts- und Komplementärguts, dem Einkommen des Verbrauchers und den individuellen Charakteristiken ab, die die Präferenz beeinflussen. Diese Gleichungen können die Grundlage für eine ökonometrische Analyse der Verbrauchernachfrage bilden. Zu den wichtigsten Annahmen für Modelle in der VWL gehören der vollkommene Markt und der Homo oeconomicus.

Arten ökonomischer Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ökonomische Modelle können unter anderem nach folgenden Gesichtspunkten eingeteilt werden:

  • dem Einsatzzweck (Beschreibungs-, Erklärungs-, Prognose-, Entscheidungs- oder Simulationsmodelle)
  • dem Grad der Abstraktion (deterministische oder stochastische Modelle)
  • statische und dynamische Modelle (mit diskreter bzw. kontinuierlicher Zeitberücksichtigung)
  • Partial- und Totalmodelle (Modulation von realen Systemen in Teilen oder in seiner Gesamtheit)
  • Stationäre Modelle und Wachstumsmodelle: Diese Unterscheidung ist zwar der Ersteren ähnlich, bezieht sich aber auf die Modelle der Konjunkturtheorie. Im Gegensatz zu den Wachstumsmodellen kennen die stationären Modelle keine Auf- und Abschwünge
  • Mikroökonomische und makroökonomische Modelle: Die Ersteren werden häufig zur Fundierung makroökonomischer Aussagen benutzt

Spezifikation eines ökonomischen Modells[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Formulierung eines ökonomisches Modell müssen folgende Dinge beachtet werden

  • Klassifizierung der ökonomischen Variablen
  • die Variablen, die in eine Gleichung eingehen
  • mögliche Verzögerungen
  • keine Stichprobeninformationen über eine einzelne Parameter oder Parameterkombinationen
  • wie viele Gleichungen vorhanden sein sollen und wie das System geschlossen oder vervollständigt werden soll.

Die Gleichungen des Systems werden Strukturgleichungen genannt, und die entsprechenden Parameter werden Strukturparameter genannt. Das Gleichungssystem ist vollständig, wenn es so viele Gleichungen wie endogene Variablen gibt.

Gleichungsarten ökonomischer Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gleichungen, die in ökonomischen Modellen auftauchen, werden Klassischerweise in Verhaltens-, Definitions- und Identitätsgleichung eingeteilt.

Ökonomische versus ökonometrische Modelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]