Benutzer:JonskiC/Positive und normative Analyse

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Die positive Analyse und normative Analyse in der Volkswirtschaftslehre beschäftigt sich mit den ökonomischen Konsequenzen eines bestimmten Ereignisses beziehungsweise einer bestimmten politischen Maßnahme. Dies geschieht unabhängig davon, ob diese Konsequenzen wünschenswert sind oder nicht. Die Analyse erfolgt unter der Leitfrage: "Was ist und warum ist es so, wie es ist?"

Der positiven Analyse steht die normative Analyse gegenüber.

Unterscheidung zwischen positiver und normativer Analyse

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Wissenschaftliche Aussagen können positiv (sie treffen eine Aussage über das „Gegebene“) oder normativ sein. Zu den positiven Aussagen zählen Beschreibungen (Deskription) und Vorhersagen (Prognose). Normative Aussagen sind Empfehlungen oder Gebote (Präskripti- on). In einer Wissenschaft wie der Volkswirtschaftslehre enthält ein normatives Argument immer eine positive Prämisse (den Wirkzusammenhang) sowie eine normative Prämisse (die Ziel- vorgabe). Aus diesen beiden Prämissen läßt sich dann – durch logische Implikation – die prä- skriptive Aussage als Konklusion herleiten. Hier ist ein typisches Beispiel: NormativePrämisse: Esistsinnvoll,dieUmweltbelastungdurchAbgasezureduzieren. Positive Prämisse: Steigt der Konsumentenpreis eines Gutes, dann sinkt die verbrauchte Menge; eine Erhöhung der Benzinsteuer hebt den Konsumentenpreis. Konklusion: Die Erhöhung der Benzinsteuer ist sinnvoll. Dieses Argument ist logisch einwandfrei. Wer die Konklusion nicht teilt, kann dies auf zwei- erlei Arten begründen: Zum einen kann die Zielvorgabe bestritten werden, zum anderen der positive Wirkzusammenhang. Letzteres eine empirische Frage und damit wertfrei: Entweder ergibt die positive ökonomische Theorie, daß der postulierte Wirkzusammenhang gilt, oder sie legt das Ergebnis nahe, daß er nicht gilt. Der wichtigste Gegenstand der positiven Ökonomie besteht also darin, theoretische und empirische Begründung für oder gegen solche Wirkzu- sammenhänge zu liefern.

Das typische Ergebnis eines positiven Modells besteht in einer Prognose darüber, welchen (noch nicht bekannten) Zustand der Forschungsgegenstand unter bestimmten (in den Annah- men des Modells spezifizierten) Bedingungen einnimmt. Solche Ergebnisse müssen falsifi- zierbar sein, d.h. zumindest hypothetisch durch eine Beobachtung als richtig oder falsch ent- scheidbar, um als wissenschaftlich gelten zu können. Quantitative Hypothesen (Beispiel: „Eine Anhebung des Benzinpreises um 10% senkt den Benzinverbrauch in Deutschland um 5%“) sind eher falsifizierbar als qualitative „Eine Anhebung senkt den Verbrauch“). Hierin dürfte ein Grund liegen, warum die moderne Ökonomie mathematische Modelle gegenüber rein verbalen Darstellungen bevorzugt.

Kategorie:Volkswirtschaftslehre