Benutzer:Josef K./Vedantasara

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Der Vedanta stellt eine Schule in der Indischen Philosophie und Heilslehre dar. In dem kleinen Buch Vedantasara (Essenz der Vedanta) des Sadananda aus dem 15. Jahrhundert werden die Anforderungen an einen Schüler genannt. Das Buch ist leicht verständlich geschrieben und deshalb eine gute Quelle für das Verständnis der Vedanta.

Anforderungen an den Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es heißt, dass der Schüler (adhikarin), der das Studium der Vedanta aufnimmt, dies mit gläubigem Vertrauen (sraddha) tun soll. Er soll erfüllt sein von Sehnsucht nach Befreiung von den Lasten des weltlichen Lebens. Als geeigneter Schüler gilt derjenige Anwärter, der bereits die Vier Veden und die Vedanga (Hilfslehrbücher über Phonetik, Ritualien, Grammatik, Etymologie, Prosodie und Astronomie) studiert hat und somit schon über eine allgemeine Kenntnis der Veden verfügt.
Er muss gewissenhaft die täglichen orthodoxen Andachten gehalten und die Riten verrichtet haben, die für bestimmte Gelegenheiten vorgeschrieben sind. Außerdem soll er schon geübt sein im Fasten und die üblichen othodoxen Meditationstechniken kennen.

Methodik der "Ausbildung"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1. Um sich über die Illusionssphäre erheben zu können, muss der Schüler lernen, zwischen vergänglichen Dingen und ewigen zu unterscheiden. „Das Brahman allein“, so ist zu lesen, „ist ewige Substanz, alles andere ist vergänglich"
  • 2. Der Schüler muss das Illusorische der Dinge erkennen. Er muss aufrichtig und standhaft auf alle Früchte seines rechten Tuns verzichten.
  • 3. Das dritte der nötigen Hilfsmittel ist die Konzentration, und diese wird unter dem Titel "Die sechs Kostbarkeiten" behandelt.
    • Die erste Kostbarkeit ist shama, Gemütsruhe. Shama ist die Haltung, die das Gemüt davor bewahrt, sich durch Sinnesobjekte erregen zu lassen.
    • Die zweite Kostbarkeit, dama, bezeichnet die zweite Stufe der Selbstbeschränkung, die Unterjochung der Sinne.
    • Die dritte Kostbarkeit, uparati, ist völliges Aufhören der Tätigkeit der empfangenden und der tätigen Sinnesfunktion.
    • Die vierte Kostbarkeit, titiksha Ausdauer, Geduld, bezeichnet das Vermögen, ohne das leiseste Missbehagen die Extreme von Hitze und Kälte, Glück und Schmerz, Ehrung und Beschimpfung, Verlust und Gewinn und all die anderen Gegensatzpaare (dvandva) zu ertragen.
    • Die fünfte Kostbarkeit, samadhana, ist die unablässige Konzentration des Gemüts. Der Schüler soll ohne Unterlass über den heiligen Schriften oder über den Symbolen und unaussprechlichen Gegenständen seiner vertieften Meditaiton verweilen können.
    • Danach kann man zur sechsten Kostbarkeit gelangen, zum vollkommenen Glauben (Shraddha).

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Zimmer: Philosophie und Religion Indiens, S. 58-62

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vedantasara auf Englisch: http://www.geocities.com/advaitavedant/vedantasara.htm

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