Benutzer:July713/Friedenstunnel

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Der Verein „Friedenstunnel – Bremen setzt ein Zeichen e.V.“ wurde am 16. Oktober 2003 von Regina Heygster gegründet [1]. Die Arbeit des Vereins setzt sich zusammen aus der Umgestaltung des Rembertitunnels zu einem gemeinsamen Friedenszeichen im öffentlichen Raum sowie der inhaltlichen Arbeit für mehr Toleranz und Verständigung innerhalb der verschiedenen Kulturen und Religionen.[2]

Die Vorstandsmitglieder
Vorstandsposition Name
1. Vorsitzende Regina Heygster
2. Vorsitzender Ferdinand Rogge
Schatzmeister Sedat Sevimli
Projektleitung

"Bau"

 Jan-Jörg Flechtmann
 Regina Heygster
 Gunnar Zropf


Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der von Regina Heygster initiierten „Interessengemeinschaft Tunnel-Projekt“ entstand am 16. Oktober 2003 der Verein „Bremen setzt ein Zeichen der Verbindung zwischen den Religionsgemeinschaften e.V.“, welcher am 14.03.2011 umbenannt wurde in „Friedenstunnel – Bremen setzt ein Zeichen e.V.“. [1] Die Initiatorin Regina Heygster ist Grafikdesignerin und freischaffende Künstlerin, unterrichtet im Fachbereich Kunst an einer Bremer Schule und Dozentin sowie Supervisorin für den sozialen Bereich, mit besonderem Schwerpunkt auf Hospizthemen. Nicht nur die Idee des Friedenstunnels stammt von ihr, sondern auch die Kunst am Tunnel. Heygsters besondere Fähigkeit liegt in der Mosaikkunst, welche sich auch in der Gestaltung des Friedenstunnels zeigt. [3]

Die Anschläge des 11.Septembers 2001 veranlassten Heygster dazu die verschiedenen Weltreligionen zu kontaktieren um gemeinsam ein öffentliches Zeichen des Friedens zu setzen. Als Raum sollte der dunkle und viel befahrene Rembertitunnel dienen. Heygster begann 2001/02 Kontakt zu den Religionsgemeinschaften, der DB Netz AG und dem Bremer Rathaus aufzunehmen. Die Arbeit der „Interessengemeinschaft Tunnel-Projekt“ startete 2002 zwischen Regina Heygster und den Religionsvertreter*innen.[2]

Der Bau des ersten Modells eines Friedenstunnel begann 2002 und wurde anschließend in den Religionsgemeinschaften, bei der DB Netz AG sowie im Rathaus und der Handelskammer präsentiert. Es folgte 2003 die Arbeit an einem begehbaren Modell und dessen Ausstellung. [4] Nach der Gründung des Vereins folgten die ersten inhaltlichen Arbeiten 2004. [1]

Neben des Bauprojektes entstand die inhaltliche Arbeit des Vereins. Verschiedene Veranstaltungen werden angeboten die sich mit der Thematik Frieden auseinandersetzen und ein gemeinsames miteinander fördern sollen. [2]

Das zentrale Anliegen des Vereins ist es durch die Umgestaltung des Remberitunnels zu einem Friedenstunnel ein öffentliches Zeichen für ein friedliches Miteinander zusetzen und daraus Vorträge, vielseitige Aktionen, Veranstaltungen und weiteres zu entwickeln die, die Toleranz und Verständigung der verschiedenen Religionen und Kulturen stärken. Der Friedenstunnel soll die Weltoffenheit der Stadt Bremen und das friedliche Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen symbolisieren. Zudem soll das Bauprojekt als Beispiel für Frieden und Verständigung werben. [2] [4]

Die Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bauprojekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Vorführungsphase 2002/03 begann die Visualisierung der Projektidee: An der Frontseite der Straße „Parkalle“ wurde 2006 ein Großdruck-Werbebanner am Rembertitunnel montiert sowie mehrere Wechselplanen über den Großdruckbanner. 2007 geschah das Gleiche für die andere Frontseite „An der Weide“. An der Umgestaltung der Frontseiten und des inneren des Tunnels wird seit 2007 verstärkt gearbeitet. So wurde 2007 die Bausubstanz geprüft um die notwendigen Sanierungen (Sandabstrahlung, Auftrag von Entfeuchtungsputz und Malerarbeiten) der Frontseiten (2008 „Parkalle“ und 2009/10 „An der Weide“) durchzuführen. Als erstes Mosaikwerk wurde 2008 das „Taube-Schlüssel-Emblem“, welches als Wahrzeichen des Friedenstunnels gilt. [2].

Die Gestaltung des „Garten der Religionen“ erfolgte 2009. Im selben Jahr wurde das Betonrelief für die beiden 3,2 m hohen Friedensbäume „Eiche“ und „Palme“ hergestellt, welche seit 2010/11 als weitere Mosaikkunstwerke den Tunnel schmücken und die unterschiedlichen Kulturen der Welt symbolisieren sollen . [2] Damit war die Frontseite „An der Weide“ die erste fertiggestellte Seite des Friedenstunnels, welche 2011 feierlich eingeweiht wurde. [5] Das „Lebensbaum-Lotus-Mosaik“ wurde 2012 als Gegenstück zum „Taube-Schlüssel-Emblem“[2]. hinzugefügt und die Fertigstellung der anderen Frontseite eingeweiht.[6] Die Botschaft des Friedenstunnels: „Verstehen ist das Tor zur Verständigung – Verständigung ist das Tor zum Verstehen“ prägt die Frontseite an der Parkalle. „Frieden fängt klein an“ ziert seit 2013 als Großdruckbanner die Frontseite „An der Weide“.[2]

Dem Inneren des Tunnels wird sich seit 2014 gewidmet. Über den Seitenwänden des Tunnels wurde 2014/15 ein rund 100 Meter langes Friedensmosaik befestigt. In 135 Sprachen hängt das Wort „Frieden“ an den Seitenwänden des Tunnels. Neben der Sanierung des Innentunnels (Nassabstrahlung, Abdichtung des Innengewölbes, Malerarbeiten und Seitenwand-Umgestaltung) wurden 2015 rund 82 Texttafeln mit Friedens- und Weisheitstexten der unterschiedlichen Religionen und Kulturen gestaltet sowie für die Beleuchtung des Innentunnels gesorgt. In bunten Farben leuchtet das Gewölbe des Tunnels mit LED-Lampen und stellt ein Himmelgewölbe da. Die festliche Einweihung des Friedenstunnels erfolgte 2015. [4] [2]

Die inhaltliche Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parallel zum Bauprojekt entwickelte sich die Inhaltsarbeit. Der Fokus liegt in der Integrationspolitik und im Gemeinwesen und deckt den kulturellen interreligiösen sowie friedenspädagogischen Bereich ab. Ziel ist das Verstehen der Religionen und unterschiedlichen Kulturen um so die Vielfalt, Verständigung und Toleranz zu fördern. Um dies zu erreichen finden Vorträge, Veranstaltungen und verschiedene Aktionen statt.[7]


Die erste Inhaltsarbeit erfolgte im Mai/Juni 2004 im Zuge der Vortragsreihe „Frieden konkret“ und wird bis heute fortgeführt. Dahinter stecken Podiumsdiskussionen der Religionsvertreter*innen des Vereins zu aktuellen Themen, bei denen die Zuschauer eingeladen sind sich aktiv zu beteiligen. Die Veranstaltung findet im Bremer Rathaus statt. [7]

Bei „Frieden fängt klein an“ handelt es sich um ein Schulprojekt, wo die Förderung der Friedensarbeit im Vordergrund steht. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben sich ca. 3000 Kinder und Jugendliche mit den Thematiken „Frieden und Verständigung“ beschäftigt. Die Ergebnisse dieser Arbeit wird anschließend im Bremer Rathaus vorgestellt. Nicht nur Kindergärten und Schulen setzen sich mit ihrer Vorstellung eines friedlichen Miteinanders auseinander, sondern auch Tagesförderstätten im Jahr 2013 und 2015. In der Zusammenarbeit mit dem Bremer Rat für Integration wurde das Projekt 2014 mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen durchgeführt.[7]

„Religionen laden ein“ bietet die Möglichkeit die verschiedenen Religionsgemeinschaften näher kennenzulernen. Die Religionsvertreter*innen öffnen ihre Türen und laden ein. Neben der Beantwortung der Fragen über die verschieden Religionsgemeinschaften, werden hier die neusten Information zum Tunnel mitgeteilt. [7]

Das jährliche Benefizkonzert am 11. September soll den Opfern der Terroranschläge 2001 gelten und das Streben nach Frieden symbolisieren. Neben Gesang finden Lesungen und Reden statt. Neben ihren eigenen Veranstaltungen und Vorträgen beteiligt sich der Verein Friedenstunnel an zahlreichen Aktionen. So leisten sie jedes Jahr einen Beitrag zur Bremer Woche der Integration und zur Woche der seelischen Gesundheit.[7]

Die beteiligten Religionsgemeinschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bemerkenswert am Verein „Friedenstunnel – Bremen setzt ein Zeichen“ ist es, dass die religiösen Gemeinschaften von fünf Gründungsmitgliedern am interreligiösen Dialog Bremens beteiligt sind.

Folgende Religionsgemeinschaften sind mit je einen Repräsentanten vertreten:

  • Alevitische Vertretung Bremen durch Sedat Sevimli
  • Bahá’í-Gemeinde Bremen durch Nadja Niestädt
  • Bremische Evangelische Kirche durch Volker Keller
  • Deutsch-Indische Hindugesellschaft Bremen e.V. durch Nepal Lodh
  • Islamische Föderation Bremen durch Bilal Güney
  • Katholische Kirche Bremen durch Rüdiger With
  • Zen-Kreis Bremen e.V. durch Michael Sabass

Zudem beteiligen sich folgende Gemeinschaften aktiv am Friedenstunnel-Projekt:

  • Alevitische Vertretung Bremen
  • Bahá’í-Gemeinde Bremen
  • Bremische Evangelische Kirche
  • Deutsch-Indische Hindugesellschaft Bremen e.V.
  • Islamische Föderation Bremen
  • Katholische Kirche Bremen
  • Raja Yoga Center Brahma Kumaris
  • Soka Gakkai International – Deutschland e.V.
  • Zen-Kreis Bremen e.V. [8]

Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arbeit des Friedenstunnels, inklusive der künstlerischen Arbeit ist unentgeltlich und ehrenamtlich. Finanziert wurde und wird das Friedenstunnel-Projekt durch Förderer. Die Förderungen erfolgen durch Geldspenden, Fördermitgliedsschaften, Sachspenden von Firmen und durch Kunstpatenschaften.[9] Durch die Spenden werden die Kosten für die Pflege und Säuberung des „Friedenstunnels“, Stromkosten für die künstlerische LED-Beleuchtung des Himmelgewölbe, weitere Arbeiten am Bauprojekt „Friedenstunnel“ und der inhaltlichen Arbeit gedeckt.[10]

Hervorzuheben sind die Einnahmen durch Kunstpatenschaften. Hier kann für die unterschiedlichen künstlerischen Arbeiten eine Patenschaft übernommen werden. Dazu gehören die Mosaikkunstwerke wie die Mosaik-Bäume oder die Mosaik-Friedenswörter und die Texttafeln mit Friedenstexten. [11]

Zwischen 2014 und 2015 gab es die Spendenaktion „1000 x 100...Und der Friedenstunnel wird fertig! Sind Sie dabei?“. Diese sollte die letzten Spenden zur Fertigstellung des Bauprojekts einbringen. Hinter den Namen steht die Idee, dass 100.000€ als eine große Summe erscheint durch 1.000 Personen geteilt jedoch nur noch 100€ für jeden bedeutet.[12]

Öffentliche Wahrnehmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regionale Medien berichteten über den Verein Friedenstunnel, die Entwicklung des Bauprojekts und den Verlauf der Inhaltsarbeit. Die Eröffnung am 6. September 2015 wurde von verschiedenen bekannten Medien begleitet und dokumentiert. Unter anderem war der Weserkurier, Die Welt Bremen[13], buten un binnen vom ARD[14] sowie Radio Bremen anwesend.[15] „Freie Fahrt für den Frieden“,[16] betitelte der Weserkurier die Einweihungsfeier des Tunnels. Bremen Online bezeichnete den Friedenstunnel im Schwachhausener Lokalteil als „Wahrzeichen für Toleranz“.[17]

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Friedenstunnel und dem Bremer Bürgermeister in Folge der verschiedenen Veranstaltungen und Vorträge wie „Frieden konkret“ und „Frieden fängt klein an“ entwickelte sich der Verein zum Ansprechpartner bezüglich Frieden. Auch Themen der Religiosität behandelt der Friedenstunnel.[18]

Aktueller Stand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 6. September 2015 wurde der umgestaltete Friedenstunnel feierlich eingeweiht. Beide Frontseiten, das Innere des Tunnels sowie die Deckenbeleuchtung sind fertiggestellt.[19] Trotzdem sind weitere Arbeiten geplant, unter anderem die Deckenbemalung.

Auch wenn der Friedenstunnel augenscheinlich als fertig wahrgenommen wird, ist eine weitere Finanzierung von Nöten. Neben den weiteres Baumaßnahmen, fallen Kosten für die Pflege und Sauberhaltung des Tunnels an sowie die Stromkosten der LED-Beleuchtung des Himmelgewölbe, der Texttafeln und des Mosaikfries. Weitere Spendeneinnahmen sind daher unumgänglich.[10]

Nachdem schon viele Kunstpatenschaften übernommen wurden, stehen noch zahlreiche zur Verfügung. Von rund 135 Friedens-Mosaike sind bereits 104 Wörter vergeben. 71 Friedenstexte von 82 sind noch für eine Patenschaft verfügbar. [11]

Auch nach gelungener Beendigung des Bauprojekts „Friedenstunnel“ soll die Inhaltsarbeit fortgeführt werden.[2] Zu dem entwickelt sich der Verein Friedenstunnel immer häufiger zum Ansprechpartner, so das dieser an weiteren Aktionen der Stadt Bremen beteiligt ist. Auch innerhalb des Vereins werden neue Veranstaltungen ausgearbeitet. So sind im Jahr 2016 Tunnelführungen des Friedenstunnel geplant.[18]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Entwicklung und Erfolge Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  2. a b c d e f g h i j Das Projekt Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  3. Die Intiatorin Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  4. a b c Das Bauprojekt Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  5. Feierliche Enthüllung und Einweihung des zweiten Bremer Friedenbaums "Palme" 05.Juli 2011 Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  6. Feierliche Einweihung der 2. Frontseite mit Enthüllung des Lebensbaum-Lotus-Mosaiks 14. April 2012 Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  7. a b c d e Gemeinschaftliche Veranstaltungen Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 03. Februar 2016.
  8. Der Verein Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  9. Spenden und helfen Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  10. a b Fördermitgliedschaft Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  11. a b Kunstpatenschaft Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  12. 1000x100...Und der Friedenstunnel wird fertig! Sind Sie dabei? Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 04. Februar 2016.
  13. Friedenstunnel wirbt für Toleranz Die Welt Bremen, vom 6. September 2015. Abgerufen am 02. Februar 2016.
  14. buten un binnen vom 6. September buten un binnen Magazin, vom 6. September 2015. Abgerufen am 04. Februar 2016.
  15. Rembertitunnel wiedereröffnet Radio Bremen. Abgerufen am 04. Februar 2016.
  16. Frieden in Stein gemeißelt Weserkurier, vom 7. September 2015. Abgerufen am 04. Februar 2016.
  17. Ein „Friedenstunnel“ ist in Bremen am Sonntag, dem 06. September nach mehrwöchigen Arbeiten mit über 300 Gästen feierlich eröffnet worden. Bremen online, Schwachhausen. Abgerufen am 04. Februar 2016.
  18. a b Jahresplan 2016 Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V.. Abgerufen am 04. Februar 2016.
  19. Der Friedenstunnel wird eingeweiht Weserkurier, 02. September 2015. Abgerufen am 03. Februar 2016.