Benutzer:KBRE1930/Königlicher boxring eupen

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1930 gründete Leo Plaire mit einigen Freunden den heutigen Königlichen Boxring Eupen. In den Beginnen vor dem Krieg stellten Fritz Karls, Leo Plaire, Reinhard Friedrichs und Paul Reinartz die damalige Boxstaffel. Die Gründer versuchten mit großer Anstrengung den bis dahin nicht ausgeübten Boxsport in der Eupener Region zu etablieren. Dazu nutzten sie anfänglich die Zusammenarbeit mit einem anderen lokalen Verein, bevor man komplett eigenständig als Verein auftrat.

Bereits in dieser Zeit knüpfte der Verein enge Beziehungen zum benachbarten Deutschland. Die Eupener Athleten nahmen an Kämpfen in Deutschland und Belgien teil und organisierten auch Wettkämpfe in der Heimatstadt Eupen.

1931 veranstaltete der Königliche Boxring Eupen bereits internationale Wettkämpfe, wenn auch eher zu Werbezwecken. So wurde im Lokal „Eifeler Hof“, das sich auf der Hookstraße in Eupen befand, geboxt. Bis 1933 fanden immer wieder Begegnungen statt und die Eupener Athleten boxten auch im benachbarten Deutschland: Aachen, Kohlscheid und Würselen mit deren Vereinen man auch später freundschaftliche Beziehungen unterhielt.

Ab 1937 kam es auch wieder zu öffentlichen Aktivitäten, als in Eupen wieder Schaukämpfe veranstaltet wurden. Inbesondere Leo und Anton Plaire arbeiteten hart daran, den Boxsport endgültig in Eupen zu etablieren.

Nach 8 Jahren Tätigkeit trat Leo Plaire als Athlet zurück und fungierte von dort an nur noch als Trainer und Vereinsleiter. Bedingt durch den zweiten Weltkrieg unterbrach die Entwicklung des Vereins. Einige der Mitglieder, insbesondere Brüder von Leo Plaire, kamen nicht aus dem Krieg zurück, wo sie als Zwangssoldaten eingesetzt wurden.

Bereits 1948 nahmen Peter Aussems und Leo Plaire den Trainingsbetrieb wieder auf und bauten den Verein erneut auf.

Im nächsten Jahrzehnt, also von 1950 bis 1960, fand das Boxen bereits größeren Anklang vor dem heimischen Publikum. Die vor dem Krieg geknüpften Freundschaften zu den grenznahen Vereinen, zahlte sich nun aus. Begegnungen mit belgischen und deutschen Athleten bereicherten die Wettkämpfe in Eupen. Im nächsten Jahrzehnt, also zwischen 1950 und 1960 dominierten vor allem Albert Pitsch, Paul Tillmann, Günter Lausberg, Robert Grinard, Heinz Müller, Hubert Gerkens, Heinz Broichhausen, Heinrich Müllender, Willy Rennertz, Fritz Wetzel und Heinz Plaire die Mannschaft. Neben den zahlreichen Vergleichskämpfen im In- und Ausland, nahm der Boxring Eupen jetzt auch regelmäßig an regionalen und nationalen Meisterschaften teil.

Bereits 1952 legte der Vorstand Wert auf gesellschaftliche und soziale Aufgaben eines Vereins. Regelmäßig wurden Spenden für karitative Zwecke gesammelt und Einnahmen gespendet. Leo Plaire veranstaltete nun regelmäßig Wettkämpfe im damaligen Saal des Kurhotel Pauquet. Die Athleten, die nun in Eupen starten, sind neben den Vereinsmitgliedern, nun auch Kämpfer aus Charleroi, Lüttich, Brüssel, sowie aus dem kompletten Rheinland, wo der Köngiche Boxring Eupen bereits zu diesem Zeitpunkt einen guten Ruf genießt. Der Boxsport hatte mittlerweile sehr viele Anhänger gewonnen und erfreute sich großer Aufmerksamkeit. Die lokalen Athleten waren immer Publikumsmagnete im ausverkauften Saal.

Die Mannschaft reist mit den Athleten regelmäßig zwischen Brüssel und Köln, um an Wettkämpfen teilzunehmen. Mit wachsender Erfahrung, wird die Eupener Staffel immer besser und bekannter im In- und Ausland.

1954 standen mit Heinz Plaire und Hubert Gerckens die ersten Athleten in einer Nationalmannschaft. Beide boxten für Belgien in Bayern.

Den ersten großen Durchbruch für den Königlichen Boxring Eupen errang dabei Heinz Plaire, als er den ersten Titel eines Landesmeisters für den Verein gewann und dazu als bester belgischer Athlet ausgezeichnet wurde. Diesen Titel konnte er mehrfach verteidigen und stieg somit auch in die Nationalmannschaft Belgiens auf. Hier konnte er die Teilnahme einer Europameisterschaft und einer Militärweltmeisterschaft verbuchen.

Auch Hubert Gerckens eroberte einen Landestitel. So stellte der Königliche Boxring Eupen unter Leitung von Leo Plaire Mitte der 50er Jahre bereits zwei Landesmeistertitel, die sich allerdings in den darauffolgenden Jahrzehnten vielfachen würden.

1960 zog sich der Vereinsgründer aus dem sportlichen Bereich des Vereins zurück und übergab die Trainings- und Vereinsleitung seinem Sohn Heinz Plaire, der von diesem Zeitpunkt den Verein immer weiter ausbaute und immer größere Erfolge mit der Mannschaft erzielen konnte.

Heinz Plaire sollte in den kommenden Jahrzehnten seinen Sinn für Technik und Athletik dafür einsetzten, Athleten auszubilden und an erfolgreiche Wettkämpfe heranzuführen. Er bildete sich im In- und Ausland weiter und absolvierte viele Lehrgänge mit dem Ziel das Olympische Boxen für seinen Verein immer weiter zu perfektionieren. Der Erfolg gab ihm zu jeder Zeit recht, mit ihm avancierte der Königliche Boxring Eupen zu einem der größten und stärksten Boxvereine Belgiens.

Während der 60er und 70er Jahre brachte der Königliche Boxring Eupen viele erfolgreiche Athleten an den Start, darunter zählen vor allem Henri Völl, Horst Wilden, Jean Schyns, Manfred Scholl, Armand Xhonneux, Christian Mossoux, Herbert Plumanns, Albert Syben und Lothar Conin. Alle diese Kämpfer konnten mindestens einen Regionaltitel erkämpfen, mehrere jedoch auch Landestitel in ihrer jeweiligen Gewichtsklasse. Ebenfalls starteten Henri Völl und Horst Wilden mehrfach erfolgreich für die belgische Nationalmannschaft, beide vertraten Belgien bei internationalen Turnieren. Horst Wilden wurde darüber hinaus für die Teilnahme zu den Olympischen Spielen vom Belgischen Verband und des Belgischen Nationalen Olympischen Komitees nominiert..

Anfang der 70er versuchte der Verein sich auf Drängen von 2 Athleten ebenfalls im Berufsboxen. Heinz Plaire organisierte in dieser Zeit bereits Wettkampfabende mit 2.000 Besuchern in Eupen und in der Region. Spätestens zu diesem Zeitpunkt galt der Königliche Boxring Eupen als Garant für Veranstaltungen, die alle Zuschauerrekorde brachen. Das Boxen war in der Region zu dieser Zeit derart beliebt, dass der Verein Abos für seine Wettkämpfe anbot.

Aufgrund des rasanten Anstiegs des Vereins, beschloss der Vorstand 1972, den bis dato als faktische Vereinigung geführten Verein in einer anderen Rechtsform zu gründen, seitdem existiert Königliche Boxring Eupen Vereinigung ohne Gewinnerzielungabsichten (VoG).

Heinz Plaire verstand es nicht nur die Athleten des Vereins zu Höchstleistungen heranzuführen, sondern auch ein internationales Netzwerk aufzubauen, um somit dem sportinteressierten Eupener Publikum immer wieder starke und attraktive Wettkämpfe zu bieten. Landesmeister aus Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Frankreich trafen in Ostbelgien regelmäßig aufeinander.

Das nächste Jahrzehnt wurde durch die starke Präsenz in Regional- und Landesmeisterschaften geprägt. So dominierten die Eupener Athleten in zahlreichen Kämpfen und konnten weiterhin viele Titel erringen. Die Ausbildung der Eupener Boxer war in 70er und 80er Jahren stark und die Mannschaft konnte am vorherigen Erfolg anknüpfen. Mit Marco Mendez, Antoine Otten, Jürgen Sproten, Dominique Fortemps, Claude Fortemps, Riccardo Moreno, Ralf Devooght, Henri Völl, Dominique Fortemps und Albert Lavalle in der Kernmannschaft stellte der Königliche Boxring Eupen ein starkes Team auf die Beine. Alle diese Athleten konnten in ihren Gewichtsklassen einen nationalen Titel erringen und einige starteten für die Belgische Nationalmannschaft bei zahlreichen Einsätzen.

Jordan Schyns, Michel Kaluzny und Yves Plaire waren in den 80er und 90er Jahren die erfolgreichsten Athleten ihrer Generation. Sie konnten viele Wettkämpfe im In- und Ausland für sich entscheiden und waren alle drei sehr lange aktiv im Boxsportgeschehen. Yves Plaire konnte neben Landestiteln auch einige Erfolge als Mitglied der Belgischen Nationalmannschaft erzielen. Er boxte einige internationale Turniere und konnte immer einen Medaillenplatz erringen.

1995 feierte der Köngliche Boxring sein 65jähriges Jubiläum und auf Initiative von Heinz Plaire wurde der erste Belgium Cup organisiert. Dieses internationale Turnier, an dem auch Eupener für belgische Nationalmannschaft teilnahmen, entwickelte sich rasant zu einem starken Turnier im Olympischen Boxen in Europa. In Eupen starteten bei diesem für Belgien noch immer einmaligen Turnier viele Kontinental und Weltmeister, sowie zahlreichen Olympiateilnehmer und sogar Olympiamedaillengewinner.

Seit Ende der 70er Jahre setzte der Boxring Eupen sich aktiv für jugendliche Migranten ein. Jugendliche aus zugewanderten Familien aus Südeuropa und dem Magreb, wurden durch das Vereinsleben in die hiesige Kultur und die Sprache integriert. Insbesondere heute, wo die Migration aus Osteuropa in den letzten Jahren stark zugenommen hat, sieht der Köngliche Boxring Eupen seine soziale Aufgabe als Verein darin Jugendlichen aus anderen Kulturen die Möglichkeit einer raschen Integration durch Sport zu ermöglichen. Für den Verein war dies in den letzten beiden Jahrzehnten ebenfalls eine Chance zur sportlichen Weiterentwicklung, denn dank der Zuwanderung konnten auch viele junge Talente für den Königlichen Boxring Eupen gewonnen werden.

Hervorzuheben ist in diesem Kontext Stanislav Zbrodko, der heute auch als Trainer und Vorstandsmitglied im Verein tätig ist. Er ist ein hervorrangedes Beispiel von guter Integration durch den Sport. Neben seinem Titel als Belgischer Meister startete er in zahlreichen internationalen Wettkämpfen für den Boxring Eupen.

2005 trat der gebürtige Luxemburger Roland Hanff dem Boxring Eupen bei. Der Beitritt des als versiert bekannten Punktrichters wurde neben seiner allgemeinen fachlichen Kompetenz im Boxsport ein entscheidender Pluspunkt für das Boxgeschehen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Mit ihm gewann die Region ihren ersten Punktrichter mit internationaler Erfahrung.

2012 trennte der Königliche Boxring sich vom belgischen Boxverband und schloss sich sodann dem Deutschen Boxverband an. Seit dem boxen die Athleten des Vereins erfolgreich in Deutschland um regionale Titel mit dem Ziel so schnell wie möglich auch einen Landestitel zu erringen.


In den letzten Jahren sind viele junge Talente ausgebildet worden, darunter Thomas Balla, Matthieu Balla, Khalid Moukhaliev, Elias Ben Seddick, William Delrez, Vislan Orousbiev und Al Khassouev. Aus dieser Zeit zählt heute Elias Ben Seddick noch immer als Leistungsträger des Vereins. Neben Landersmeistertiteln hat der junge Eupener Boxer bereits einige Turniere mit Erfolg bestritten.

Aufgrund der großen Nachfrage der Jugend im Bereich des Fitness-Sports, hat der Boxring Eupen sich dazu entschlossen die Trainingsangebote breiter aufzustellen. Viele die mit dem Fitnessprogramm beginnen, möchten nach den ersten Erfahrungen im Boxsport auch Wettkämpfe bestreiten. Daher hat der Verein eine Fördergruppe gegründet, die die Hauptziele des Vereins noch enger verfolgt als früher. Neben Jugendförderung im Allgemeinen und Integrationsarbeit, sieht der Königliche Boxring Eupen sich als Leistungsträger des regionalen Sports.

2015 erhob Seine Majestät Philippe, König der Belgier, den Verein in den Stand einer Könglichen Vereinigung und darf sich seit dem ehrenvoll Könglicher Boxring Eupen nennen. Dieses Prädikat wurde aufgrund der sozialen Förderung von Jugendlichen verliehen.

Neben den anstehenden Herausforderungen der erfahreneren Athleten, muss im Boxsport auch immer intensive Nachwuchsarbeit geleistet werden. Beim Olympischen Boxen verpflichtet man keine Sportler aus anderen Vereinen, sondern bildet die nächste Generation immer selber aus.

Der Königliche Boxring Eupen steht für seine Kernwerte: #trainhard, #enjoythesuccess, #respektiskey und #playfair



http://boxring-eupen.com

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  1. http://gouverneur.provincedeliege.be/de/node/7266
  2. https://www.grenzecho.net
  3. http://boxring-eupen.com